Hundeelend
Spione, Graffiti und verdammt tote Köter.
Inhalt
Der neurotische Eigentümer des Belfaster Krimibuchladens Kein Alibi übernimmt erneut einen scheinbar harmlosen Detektivjob: er soll zwei Männer ausfindig machen, die ein lebensgroßes Plakat des Billigfluglinienbetreibers Billy Randall verschandelt und den Mann so zum Gespött des ganzen Landes gemacht haben. Tatsächlich spürt der Buchhändler die Übeltäter schnell auf, doch als diese wenig später ermordet werden, gerät er wieder bis über beide Ohren in einen gefährlichen Schlamassel. Der Fall wird immer mysteriöser, als plötzlich zahlreiche dubiose Gestalten nach einem ausgestopften Hund suchen, den eines der Opfer kurz vor seinem Tod seiner Verlobten geschenkt hat. Zu allem Überfluss muss der Buchhändler noch eine schockierende Nachricht verdauen: er wird Vater.
Kritik
Über ein Jahr musste die deutsche Leserschaft auf das zweite Abenteuer des Belfaster Krimibuchhändlers warten, den uns der Autor Colin Bateman in "Ein Mordsgeschäft" so unvergesslich vorgestellt hat. Mit "Hundeelend" werden wir für diese lange Wartezeit jedoch angemessen belohnt.
Abermals schlittert der Krimibuchhändler aus der nordirischen Hauptstadt in einen skurrilen Kriminalfall, der ursprünglich ganz harmlos mit einem verunstalteten Plakat begonnen hat. Den Namen des Buchhändlers erfahren wir nach wie vor nicht, er verwendet zumeist Pseudonyme aus der Kriminalliteratur oder wird mit Spitznamen bedacht. Die meisten der handelnden Personen kennen seinen richtigen Namen natürlich, aber sie bekommen keine Gelegenheit, ihn uns zu verraten. Einer der Spitznamen des Buchhändlers lautet Emil, nach der Hauptfigur aus Erich Kästners Kinderbuchklassiker "Emil und die Detektive", und da mir diese Bezeichnung für ihn gut gefällt, nenne ich ihn fortan so.
Emil ist ein paranoider Hypochonder, der in der Überzeugung lebt, unter beinahe allen bekannten körperlichen und seelischen Krankheitszuständen zu leiden. Er schluckt so viele verschiedene Pillen, dass er schon Pillen nehmen muss, um sich überhaupt daran zu erinnern, welche Pillen er schluckt. Die Liste der Dinge, die er hasst, fürchtet, verabscheut und am liebsten vom Angesicht der Welt tilgen würde, füllt mühelos eine ganze Bibliothek. Während wir ihm durch die Handlung folgen, konfrontiert er uns immer wieder so beiläufig mit seinen diversen Macken und eingebildeten Krankheiten, dass man selten eine Seite ohne herzhaftes Grinsen übersteht. Es ist das pure Vergnügen, diesen seltsamen Menschen, den man weder als gut noch als böse bezeichnen kann, in Aktion zu erleben.
Die wichtigste Person in Emils Leben ist die Schmuckverkäuferin Alison, mit der ihn mittlerweile eine Art Hassliebe verbindet. Sie erwartet sein Kind, oder zumindest behauptet sie, es wäre seins. Die Aussicht, den neurotischen Buchhändler demnächst in der Vaterrolle zu erleben, lässt einen jetzt schon bangen und hoffen, dass der nächste Teil nicht wieder 15 Monate braucht, um in den deutschen Buchhandel zu kommen.
Der Kriminalfall, in den Emil schlittert, ist kurios und definitiv nicht vorhersehbar. Man rätselt als Leser bis zum Schluss, was es mit dem ausgestopften Hund auf sich hat, hinter dem plötzlich allerlei große und kleine Fische her sind, und wer hinter dem Mord an den beiden Scherzkeksen steckt, die einen Billigfluglinienbetreiber zur nationalen Witzfigur gemacht haben. Die Handlung ist dabei wieder mit Anspielungen auf berühmte Kriminalautoren und ihre Werke sowie auf weltberühmte Filme aus dem Thrillergenre gespickt. Ebenso findet die durchaus blutige Geschichte Nordirlands immer wieder Erwähnung.
Fazit
Wie der Vorgänger "Ein Mordsgeschäft" ist auch "Hundeelend" eine gelungene Krimikomödie mit einem Antihelden, der durchweg zu unterhalten weiß.
Maret Hosemann - myFanbase
16.03.2012
Diskussion zu diesem Buch
Weitere Informationen
Originaltitel: The Day of the Jack RussellVeröffentlichungsdatum (DE): 12.03.2012
Verlag: Heyne
ISBN: 3453408985
Anzahl Seiten: 400
Genre: Krimi, Humor
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