Bewertung
Moers, Walter

Der Schrecksenmeister

Ein kulinarisches Märchen aus Zamonien von Gofid Letterkerl. Neu erzählt von Hildegunst von Mythenmetz.

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Inhalt

Die Geschichte spielt in Sledwaya, der wohl kränkesten Stadt in ganz Zamonien, in der jeder Bewohner hustet oder schnieft, in der es jede nur erdenkliche Krankheit gibt und in der sogar die Häuser krank sind. Und in einer der Straßen dieser Stadt, in der es mehr Ärzte und Apotheker als Bäcker gibt, sitzt das Krätzchen Echo und bettelt um Essen. Als Echo kurz vor dem Verhungern ist, trifft er auf den Schrecksenmeister Eißpin. Dieser handelt mit Echo einen Vertrag aus, in welchem er verspricht, Echo bis zum nächsten Vollmond mit den köstlichsten Speisen zu versorgen, wenn dieser ihm dafür sein Fett - sprich sein Leben - gibt. In seiner Not willigt Echo ein und zieht mit dem Schrecksenmeister in dessen dunkles Schloss. Dabei erlebt Echo die merkwürdigsten Dinge. Er lernt seltsame Tiere kennen, verwandelt sich zum Teil in diese bizzaren Geschöpfe, erlernt die Geheimnisse der Alchimie und bekommt jeden Tag die leckersten Gerichte serviert. Doch je näher der Tag seiner Hinrichtung kommt, desto mehr versucht Echo sich aus dem Vertrag zu befreien. Sein letzter Ausweg scheint die einzige noch in Swedlaya lebende Schreckse zu sein. Doch wird sie ihm auch helfen?

Kritik

Wie schon "Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär" spielt auch dieses Buch von Walter Moers in Zamonien. Und wieder sprüht es nur so vor Fantasie und Einfallsreichtum. Mit Zamonien hat Moers einfach eine neue Welt und mit ihr die unterschiedlichsten und eigentümlichsten Gestalten erschaffen, die man sich nur vorstellen kann.

Das kleine Krätzchen Echo muss man einfach ins Herz schließen. Besonders Katzenbesitzer werden diese Geschichte lieben. Das typische Verhalten von Katzen wird gut dargestellt und allein der Gedanke, die eigene Katze könnte auch sprechen, lässt einen verträumt weiterlesen.

Ebenso wie die Schreibkunst, kommt auch Moers zeichnerisches Talent erneut zum Vorschein. Immer mal wieder sind kleine Illustrationen zu sehen, die Zamonien und seine Bewohner bildhafter machen.

Schade ist, dass, wenn man schon mal ein Buch von Walter Moers gelesen hat, der Zauber ein bischen verflogen ist. Man hat sich fast schon ein wenig an die Magie Zamoniens gewöhnt. Außerdem fehlt es zwischendrin doch etwas an Spannung. Es scheint fast so als würde die Originalität an einigen Stellen der Spannung vorgezogen werden.

Trotz allem ist diese Geschichte sehr schön und für Kinder genauso geeignet wie für Erwachsene. Denn sich verzaubern lassen und in eine fremde Welt fliehen, kann man hier sehr gut.

Fazit

Ein fantasievoller Roman über ein kleines tapferes Krätzchen, dass alles versucht, um sein Leben zu retten. Fans von Walter Moers und Katzenfreunde werden ihre Freude haben.

Antje van Uden - myFanbase
26.08.2012

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