Bewertung
Herrndorf, Wolfgang

Tschick

"Ich hatte meinen Arm aus dem Fenster gehängt und den Kopf darauf gelegt. Wir fuhren Tempo 30 zwischen Wiesen und Feldern hindurch, über denen langsam die Sonne aufging, irgendwo hinter Rahnsdorf, und es war das Schönste und Seltsamste, was ich je erlebt habe."

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Inhalt

Der 14-Jährige Maik Klingenberg ist in seiner Klasse ein Außenseiter, seine Mutter alkoholkrank und sein Vater hat eine Affäre. Es wartet ein einsamer Sommer am Pool auf ihn. Doch Maik hat nicht mit Tchick gerechnet. Der junge Russe, der es von der Förderschule irgendwie aufs Gymnasium geschafft hat, verleitet Maik mit einem geklauten Lada dazu, in den Urlaub zu fahren, so "wie normale Leute". Die beiden fahren ohne Ahnung, wo es genau hingehen soll, durch Deutschland und erleben dabei das Abenteuer ihres Lebens.

Kritik

Wer ein kurzes Buch für den Urlaub sucht, liegt hier genau richtig. Dieser Jugendroman trifft einfach ins Herz. Er ist herrlich erfrischend und erinnert einen an die eigene Schulzeit, in der die größten Probleme die maximal ganz okayen Lehrer und die Verknalltheit in das hübscheste Mädchen bzw. den coolsten Typen der Klasse sind.

Doch was tun, wenn man nicht zu den angesagten Leuten gehört, wenn man einer der wenigen ist, die nicht zur Geburtstagsparty der Klassenschönheit eingeladen wurden und die Eltern ihre eigenen Probleme haben? Genau darum geht es in diesem Buch. Einfach mal aus der Realtität ausbrechen und ein Abenteuer erleben! Einmal nicht der Langweiler sein, einmal etwas wagen!

Die Geschichte ist so kurzweilig, dass man genauso rasant über die Seiten fliegt, wie die beiden Hauptcharaktere Maik und Tschick mit ihrem gestohlenen Auto über die deutschen Autobahnen. Obwohl es bei den beiden am Anfang doch eher etwas vorsichtig und über einsame Landstraßen geht. Die Freundschaft der beiden Außenseiter, ihr jugendlicher Leichtsinn und ihre Unwissenheit sind so rührend, dass es einen selbst auch packt, einfach loszufahren, ohne Gedanken darüber, was ist und was sein wird. Denn man lebt schließlich nur einmal.

Fazit

Ein herrlicher Sommerroman, der in einem die Abenteuerlust weckt.

Antje van Uden - myFanbase
28.08.2012

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