Bewertung
Hagen, Valerie & Hagen, Clemens

Hilfe, ich habe Teenitus!

Be- und Erkenntnisse eines gnadenlos überforderten Vaters.

Foto: Copyright: Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag
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Inhalt

"Hilfe, ich habe Teenitus!", erkennt der Journalist und Vater einer Tochter. Und beschließt, sich mit seinem dritten Buch selber zu therapieren. In chronologischer Reihenfolge erzählt das Buch die Zeit zwischen 14 und 17 Jahren nach. Das sind: Der erste und zweite Freund von Valerie, schlechte Noten und ein Verschleiß von Nachhilfelehrern bis hin zum Wiederholen einer Klasse, ein scheiternder Versuch ihrerseits, ins P1 eingelassen zu werden, und natürlich die Aufklärgespräche über Sex und Drogen, die nun mal so anstehen während der Pubertät. Rettung naht!

Kritik

Das Buch ist liebevoll mit Fotos gestaltet, die Vater und Tochter genervt, traurig, glücklich oder albern zeigen. Zu jedem Kapitel gibt Valerie ein kurzes, knackiges Statement ab. Dabei ist sie nicht immer nett zu ihrem Vater – er blamiere sie vor ihren Mädels. Zwar freut sie sich das ein oder andere Mal über coole Aktionen, meistens ist sie jedoch angenervt von Papa Clemens. Und der kann einem manchmal ganz schön leidtun, wenn Valerie ihn als Spielverderber beschimpft.

Doch zu recht muss der sowieso schon sehr liberale Vater seiner Tochter mal die Tour verübeln. Zum Beispiel, wenn sie alleine nach Paris fahren will oder "eingeschneit" ist in den Bergen. Doch Valerie zeigt sich auch als äußerst liebenswert. Sie liebt kochen, H&M und Zara sowie ihr Blackberry. Mit Alexa, Clemens' Verlobter, kommt sie gut aus. Von Valeries Mutter schreibt Clemens Hagen nicht viel – außer, dass Valerie beim Streit mit dem neuen Freund ihrer Mutter sofort zu ihm geflüchtet kommt.

Kein Wunder! Liebevoll nennt Clemens seine Tochter "Wurschti" und springt für sie auch mal in die Bresche, wenn es darum geht, Türsteher über das Alter anzulügen, sie beim Feiern auf dem Oktoberfest zu beaufsichtigen oder ihren Kater auszukurieren, wenn sie zu lange gefeiert hat. Denn, wenn Clemens ehrlich ist, weiß er, dass er in seiner Jugend noch viel schlimmer war ...

Fazit

"Hilfe, ich habe Teenitus!" fesselt auch dann, wenn man nicht in der Rolle eines angestrengten Elternteils ist, sondern in der des gerade dem Teenageralter (okay, schon etwas länger) entwachsenem Mädchens. Es liest sich so gut durch, dass man nicht sagen kann: "Gut, nach dem nächsten Kapitel hör ich auf!" Man liest meistens noch drei weitere Episoden und ist sehr traurig, wenn man alle fünfzig durch hat.

Simone Bauer - myFanbase
28.09.2012

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