Bewertung
Dolan, Harry

Bell ist der Nächste

"Ich habe Henry Kormoran in seinem Apartment in der Linden Street getötet. Sutton Bell ist der Nächste."

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Inhalt

David Loogan, der Chefredakteur des Krimimagazins "Gray Streets", findet vor seinem Büro ein Manuskript, in dem der Autor nicht nur die Verantwortung für bereits geschehene Verbrechen übernimmt, sondern auch einen weiteren Mord ankündigt. David unterstützt seine Lebensgefährtin, die Polizistin Elizabeth Waishkey, bei den Ermittlungen. Die Taten stehen in Zusammenhang mit einem 17 Jahre zurückliegenden Bankraub, bei dem ein Polizist schwer verletzt wurde. Die Tochter dieses Polizisten kandidiert nun für den Senat und lenkt damit wieder Aufmerksamkeit auf den Bankraub, dessen fünfter Täter damals unerkannt fliehen konnte. Davids und Elizabeths Recherchen bringen lange unter Verschluss gehaltene Wahrheiten ans Licht.

Kritik

Ob Bell wirklich der Nächste ist, verrate ich natürlich nicht, auf jeden Fall aber stellt dieser Roman das nächste Abenteuer der Charaktere David Loogan und Elizabeth Waishkey dar, die in "Böse Dinge geschehen" debütiert haben. Mittlerweile sind die beiden ein Paar und geraten wieder gemeinsam in einen wendungsreichen, kniffligen Fall, der sich deutlich von ihrem ersten Kriminalabenteuer unterscheidet. Das Magazin "Grey Streets" spielt diesmal nur eine untergeordnete Rolle und Davids Vergangenheit gar keine, dafür ist nun ein Teil der Handlung aus der Sicht des Täters Anthony Lark geschrieben, der es auf den ehemaligen Bankräuber Sutton Bell abgesehen hat.

Wir kennen also den Täter und seine Pläne und doch wissen wir in Wahrheit nur sehr wenig, bewegen uns einige Male mit David und Elisabeth auf der falschen Spur und erfahren viele Antworten erst ganz zum Schluss. Nicht nur Anthony Larks Motive, auch die Rolle der angehenden Senatorin Callie Spencer bzw. ihrer Vertrauten sowie die Identität des fünften Bankräubers, der vor 17 Jahren entkommen konnte, oder die Frage, ob der fünfte Mann überhaupt von Bedeutung in der ganzen Angelegenheit ist, geben viele Rätsel auf. So bleibt die Handlung von Anfang bis Ende spannend und interessant.

Was mir schon beim Vorgängerroman "Böse Dinge geschehen" gut gefallen hat und auch diesmal wieder positiv heraussticht, ist die sympathische, natürliche und unaufgeregte Art der Hauptcharaktere. David und Elisabeth kommen, egal ob jeder für sich oder gemeinsam als Paar, sehr angenehm rüber. Sie sind beide klug und entschlossen, aber trotzdem nicht unfehlbar und daher manchmal auf der falschen Spur. Sie lassen einander Freiräume und machen nicht aus jeder Mücke einen Elefanten. So kann David auch einer jungen Journalistin, die sich in den Fall einmischt, immer wieder zur Hilfe kommen, ohne dass Elisabeth gleich eifersüchtig wird. Eine wohltuende Abwechslung. Mir würden auf Anhieb so einige Fernsehserien einfallen, die sich daran ein Beispiel nehmen könnten. David und Elisabeth müssen nicht dauernd über ihre Beziehung reden, sie leben einfach in einer.

Fazit

Wie schon der Vorgängerroman erweist sich auch "Bell ist der Nächste" als ein gut geschriebener Krimi mit vielen Wendungen und sympathischen Hauptcharakteren.

Zur Rezension von Band 1 "Böse Dinge geschehen"

Maret Hosemann - myFanbase
15.10.2012

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