Bewertung
McEntire, Myra

Die Stunde der Zeitreisenden: Hourglass 1

Sie kann in die Vergangenheit sehen, er in die Zukunft. Zusammen sprengen sie die Grenzen der Zeit.

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Inhalt

Emerson Cole ist 17 Jahre alt und besitzt seit einiger Zeit eine sonderbare Gabe: Sie sieht Geister der Vergangenheit. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als zu verstehen, weshalb sie so anders ist als alle anderen, doch kann ihr niemand helfen. Eines Tages lernt sie den attraktiven Michael Weaver kennen, der der geheimen Organisation "Hourglass" angehört, welche sich mit Menschen dieser Gabe beschäftigt. Durch ihn lernt Emerson mit ihrer Gabe umzugehen und wie sie damit durch die Zeit reisen kann. Doch schon bald schweben Michael und auch Emerson in großer Gefahr.

Kritik

Seitdem der erste Band der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier vor einigen Jahren auf den Markt gekommen ist, sind im Bereich der Jugendliteratur Zeitreisegeschichten wieder ganz groß im Rennen. Ich lese solche Geschichten gerne, denn mir gefällt der Gedanke durch die Zeit reisen und bereits Geschehenes rückgängig machen zu können. So hatte ich mich sehr gefreut, als die Übersetzung der erfolgreichen "Hourglass"-Reihe endlich in den Regalen meiner Lieblingsbuchhandlung zu finden war.

Die Geschichte wird von der Ich-Erzählerin Emerson Cole erzählt. Sie eignet sich sehr gut als Protagonistin, da sie nicht weiß, wie sie mit ihrer Gabe umzugehen hat. So kommt man als Leser schrittweise gemeinsam mit ihr hinter das Geheimnis der Zeitreisen. Die 17-jährige wächst einem sehr schnell ans Herz und man kann sich gut mit ihr identifizieren, denn sie benimmt sich – bis auf ihre Gabe – wie ein ganz gewöhnlicher, unperfekter Teenager. Sie hat normale Probleme, hat sich schnell in zwei gutaussehende Typen verknallt und ist durch und durch von Sarkasmus geprägt. Emerson wirkt komplett authentisch und liebevoll, auch wenn man sie in diesem ersten Band noch nicht ganz so gut kennenlernt, wie man es sich als Leser wünschen würde.

Michael Weaver hingegen hat mich eher weniger überzeugt. Bei den Beschreibungen, wie perfekt er doch ist, wurde ich eher an den glitzernden Vampir Edward Cullen erinnert. Bei diesem übermäßigen Kitsch ist mir fast schlecht geworden, denn kein Mensch ist wirklich durch und durch perfekt. Emerson hat einfach viel zu viel von Michael geschwärmt.

Die Geschichte als solche ist wirklich sehr gelungen und ich hatte beim Lesen sehr viel Spaß dabei, hinter das Geheimnis der Zeitreisen zu kommen. Da der Schreibstil für Jugendbücher typisch einfach gehalten ist, kann man das Werk eigentlich in einem Rutsch durchlesen und es fühlt sich an, als wäre von der ersten bis zur letzten Seite gerade mal eine Stunde vergangen. Das mag auch daran liegen, dass immer etwas passiert. Es wird so gut wie nie langweilig, außer wenn unsere junge Protagonistin mal wieder nur Augen für Michael hat und seinen Perfektionismus schildern muss.

Dies wird allerdings wieder wett gemacht, wenn man schrittweise hinter die dunklen Geheimnisse kommt, die die Organisation "Hourglass“"umgeben. Oftmals ließ mich das Ende eines Kapitels sprachlos zurück, da ich mit einer solchen Wendung nicht gerechnet hatte. Allerdings bleiben auch am Ende des Buches einige Fragen offen, die hoffentlich im Folgeband "Hourglass 02 – Die Versuchung der Zeit" geklärt werden.

Fazit

Mit "Hourglass – Die Stunde der Zeitreisenden" ist Myra McEntire ein nicht makelloser, aber gelungener und spannender Auftakt ihrer neuen Zeitreise-Reihe gelungen. Däumchen hoch!

Sanny Binder - myFanbase
21.03.2013

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