Bewertung
Fielding, Helen

Bridget Jones - Verrückt nach ihm

Autorin Helen Fielding schickt die Gallionsfigur der weiblichen Singles zurück in den Ring.

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Inhalt

Bridget Jones im Jahre 2014 zählt nicht mehr nur Kalorien, sondern auch Twitterfollower. Ein Jahr lang dürfen wir wieder die tollpatschige Blondine begleiten, diesmal mit Internetzugang und SMS-Flatrate. Dass Mark Darcy nicht mehr mit von der Partie ist, dürfte schon lange niemanden mehr spoilern. Wir treffen nämlich auf Bridget vier Jahre nach Marks Unfall. Er kam im Nahen Osten bei einem Autounfall ums Leben und lässt damit nicht nur Bridget alleine, sondern auch Sohn Billy und Tochter Mable.

Kritik

Die Britin ist nun ebenso verwitwet wie ihre Mutter und ihre schrullige Tante Una. Weitere bekannte Gesichter sind auch im dritten Teil wieder mit dabei, wie ihr schwuler bester Freund Tom oder Talitha und Jude, die alle im Onlinedating- und Botoxwahn sind. Ihr ehemaliger Lover Daniel ist nun der perfekte exzentrische Patenonkel.

Um langsam wieder aus dem Loch zu krabbeln, das Mark hinterlassen hat, beginnt Bridget, ein Drehbuch zu schreiben. Dies landet schließlich sogar bei einer Produktionsfirma, in der wohl jeder einen an der Klatsche hat. Doch wie immer ist das Berufliche fast zweitrangig für Bridget, denn über Twitter hat sie inzwischen den coolen Toyboy Roxster (eigentlich Roxby McDuff) kennengelernt, der sie auf Händen trägt – auch, wenn das laut eigenen Aussagen bei ihrem Gewicht gar nicht geht. Doch kommt der 30-Jährige über den Altersunterschied hinweg?

Bevor man sich versieht, ist wieder Weihnachten, und Bridget wirft ihr Auge auf einen neuen männlichen Charakter, den man bereits von Anfang an in Verdacht hatte.

Es ist, wie eine alte Freundin wiederzusehen. Zwar muss man sich erst wieder an ihren Erzählstil gewöhnen, doch spätestens, wenn Daniel ihr "Jones!" entgegen ruft, ist man wieder voll mit dabei. "Verrückt nach ihm" ist schreiend komisch, vor allem, wenn die beiden Kinder bald jeden in Bridgets Umfeld mit Läusen angesteckt haben. Besonders herzzerbrechend wird es aber immer dann, wenn Bridget sich an Mark erinnert. Die Passagen sind sehr emotional geschrieben und treiben dem Leser regelrecht die Tränen in die Augen.

Fazit

Helen Fielding ist inzwischen selbst 54 und schreibt damit die Bridget Jones in ihren Fünfzigern perfekt und auf den Punkt genau – zwei Kinder hat sie nämlich ebenso. Bleibt zu hoffen, dass wir Bridget bald wiedersehen – spätestens in ihren Sechzigern.

Zur Rezension von Band 1 "Schokolade zum Frühstück - Das Tagebuch der Bridget Jones"

Zur Rezension von Band 2 "Bridget Jones. Am Rande des Wahnsinns"

Simone Bauer - myFanbase
24.04.2014

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