Heat Wave. Hitzewelle
"Nikki Heat drehte sich nicht einmal um. Sie stieß einfach seufzend seinen Namen aus. 'Rook'."
Inhalt
Um für seinen neuen Artikel zu recherchieren, begleitet der Starjournalist Jameson Rook die taffe New Yorker Polizistin Nikki Heat und ihr Team vom 12. Dezernat bei ihren Ermittlungen in Mordfällen. Nikki ist von dem sprücheklopfenden Schreiberling, der die gesamte High Society zu kennen scheint, mehr als nur genervt, kann sich aber seinem Charme nicht entziehen.
Kritik
Das ist er also, der erste Roman der Nikki-Heat-Reihe vom (fiktiven) Bestsellerautor Richard Castle aus der erfolgreichen Krimiserie "Castle".
Starjournalist Rook begleitet Nikki Heat nun schon seit einigen Wochen und versucht sich mehr schlecht als recht als Detective. Mit seinen Vermutungen liegt er so gut wie immer falsch und bringt nicht nur sich, sondern das gesamte Team durch seine Eigenmächtigkeiten in missliche Lagen. Durch seine Kontakte zu Richtern, ehemaligen Kunsträubern und anderen zwielichtigen Gestalten ist der dem Team allerdings auch so manches Mal eine Hilfe.
Es ist etwas schade, dass man die erste Begegnung zwischen Heat und Rook nicht präsentiert bekommt, sondern mitten in den Alltag der Protagonisten geworfen wird. Gerne hätte ich gelesen, wie Heat auf ihren neuen "Partner" reagiert hat. So allerdings bekommt der Leser nur ihre Abneigung gegen ihn zu spüren und wie sie sich gegen ihren Willen zu ihm angezogen zu fühlen scheint. Man erlebt die Ermittlungen zu dem Fall eines ermordeten Immobilienmoguls ausschließlich aus der Sicht von Nikki Heat, was einerseits angenehm ist, andererseits bleiben so die restlichen Figuren blass. Über ihre Partner Ralay und Ochoa erfährt man praktisch nichts, was über die Ermittlungsarbeit hinausgeht. Auch wird leider nicht beschrieben, wie die Figuren aussehen. In dieser Hinsicht besteht also noch verbesserungsbedarf. Positiv zu erwähnen ist Nikkis Freundschaft zur Gerichtsmedizinerin Lauren Parry. Lauren kennt ihre Freundin gut und weiß auch sofort, dass Nikki sich zu Rook hingezogen fühlt.
Gut gelungen sind die Einblicke in Nikkis Gefühlswelt und die Ermittlungsarbeit. Man erfährt viel aus ihrer Vergangenheit, wie ihre Mutter ermordet wurde, warum sie sich gegen eine Schauspielkarriere und für die Polizeiarbeit entschieden hat, und wie sehr sie ihren Job liebt. Auch die Anziehung, die sie zu Rook spürt, wird gut beschrieben. Da er ständig in ihrer Nähe ist, sieht der Leser ihn mit Nikkis Augen und findet ihn ebenfalls sehr charmant. Rook ist symphatisch, verschmitzt und ihm bedeutet Nikki sehr viel. In der Mitte der Geschichte entlädt sich die Leidenschaft, die sie beide füreinander empfinden, und sie verbringen eine Nacht miteinander. Danach kühlt sich das Verhältnis der beiden aber zunächst wieder ab. Das Ende der Geschichte deutet jedoch an, dass auf die eine Nacht noch weitere folgen werden.
Der Fall, in dem ermittelt wird, ist eher mittelmäßig. Ein Immobilenmogul fällt aus dem sechsten Stock vom Balkon seiner Wohnung. Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, wird schnell als Mord entlarvt. Als die Ermittlungen voranschreiten, kommen immer mehr schmutzige Details über das Opfer Matt Starr ans Licht. So war er nicht nur pleite, sondern hatte auch über die Jahre zig Affären. Seine Frau lebt trotzdem noch im Luxus. Nikki wird unterdessen in ihrer Wohnung von einem der Verdächtigen überrascht und kommt knapp mit dem Leben davon. Es geschieht ein weiterer Mord, der zunächst nicht im Zusammenhang mit Starr zu stehen scheint, doch als ein Ring im Auto des zweiten Opfers gefunden wird, ändert sich die Sachlage. Schließlich wird auch noch die private Kunstsammlung von Starr gestohlen und die Ermittler müssen sich zusätzlich noch mit diesem Rätsel beschäftigen.
Anders als Castle in der Serie, ist Rook nicht derjenige, der zur Lösung der Fälle beiträgt. Er spekuliert und rätselt, folgt aber immer der falschen Fährte. Das ist eigentlich ganz schön, denn so wird die erfolgreiche Polizeiarbeit in den Vordergrund gerückt und gewürdigt. Ganz witzig ist die Namensgebung eines Charakters: Richter Horace Simpson. Die Figur basiert auf den Seriencharakter Richter Markway, welcher von Dan Castellaneta dargestellt wird. Eben dieser spricht in der Originalversion den Homer Simpson in der Serie "Die Simpsons". Während eines Pokerspiels kommt Nikki Heat auf den Gedanken, dass sich Richter Simpson und Homer Simpson äußerlich sehr ähneln und wünscht sich heimlich, dass er "Nein!" ruft.
Fazit
Trotz einiger Schwächen, was die Charaktertiefe der Nebenfiguren und die Spannung des Falls angeht, kann der erste Band der Nikki-Heat-Reihe gut unterhalten. Für alle Fans der Serie "Castle" lohnt es sich einen Blick in "Heat Wave" zu werfen, um einen tieferen Eindruck von Richard Castles Gefühlen zu bekommen.
Zur Rezension von Band 2 "Naked Heat - In der Hitze der Nacht"
Anika W. - myFanbase
05.10.2014
Diskussion zu diesem Buch
Weitere Informationen
Originaltitel: Heat WaveVeröffentlichungsdatum (DE): 07.05.2014
Verlag: Cross Cult
ISBN: 3864254302
Anzahl Seiten: 240
Genre: Krimi
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