Legend - Berstende Sterne
"The final fight for the Republic has begun."
Inhalt
Die Wege von Day und June haben sich getrennt. Während June als Princeps-Anwärterin viel Zeit an der Seite des Elektors Anden verbringt, kämpft Day gegen seine immer schlimmer werdende Krankheit. Ihm bleiben nur noch wenige Monate zu leben, weswegen er den Kontakt zu June abbricht, um die Situation sowohl ihm als auch ihr zu erleichtern. Doch als der Elektor ihn bittet, seinen kleinen Bruder für medizinische Tests zur Verfügung zu stellen, um herauszufinden, wie man die in den Kolonien ausgebrochene Seuche bekämpfen kann, trifft er wieder auf seine große Liebe. Da das Friedensabkommen mit den Kolonien gescheitert ist, muss die Republik einen anderen Weg finden, ihren Feind trotz der militärischen Unterlegenheit zu besiegen. Ein Heilmittel gegen die Seuche scheint der einzige Weg zu sein. Doch wieviel ist Day ein Sieg der Republik, die unter anderem für den Tod seiner Eltern und seines großen Bruders verantwortlich ist, wert?
Kritik
Mit diesem Buch findet die beliebte "Legend"-Reihe von Marie Lu ihr Ende. Ein Moment, auf den man sich als Fan der Buchreihe zwar einerseits freut, denn man will immerhin unbedingt wissen, wie es ausgeht, doch ebenso ist es traurig, sich von den liebgewonnen Charakteren verabschieden zu müssen.
Leider beginnt das Buch sogleich mit einer Enttäuschung, denn Day und June leben bereits seit Monaten getrennt voneinander und haben keinerlei Kontakt. Nach ihrem großen Liebesschwur am Ende des letzten Bandes ist dies zunächst unverständlich, doch je mehr man von den letzten Monaten erfährt, insbesondere von Days Situation, desto mehr kann man nachvollziehen, warum die Charaktere diese Entschluss getroffen haben. Im Laufe des Buches müssen June und Day dann wieder eine Reihe von schwierigen Entscheidungen fällen, um die man sie nicht beneiden kann. Hält man sich vor Augen, wie sehr sie sich seit dem ersten Band entwickelt haben, kann man nahezu nostalgisch werden, als es auf das Ende des Buches zugeht. June, das Wunderkind der Republik, hat die Karriereleiter ganz nach oben erklommen und Day, einst der meistgesuchte Verbrecher der Republik und Staatsfeind Nummer Eins, ist plötzlich der Held der Nation – der kranke Held der Nation, um genau zu sein.
Die Krankheit von Day nimmt in diesem Buch eine zentrale Rolle ein. Sie verhält sich im Verlauf des Buches ähnlich wie die Situation in der Republik und man fragt sich, wie die Geschichte in beiderlei Hinsicht denn überhaupt noch ein gutes Ende nehmen soll. Anstatt auf eine Lösung zuzusteuern, scheint sich die Situation immer mehr zu verschlimmern, ein friedvolles Leben wird immer unwahrscheinlicher für unsere Protagonisten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Buches ist die Politik. Im Gegensatz zum letzten Band, in dem sich Day und June bei den Patrioten aufgehalten haben, die vor allem auf Kämpfe fixiert sind, befinden wir uns nun mitten im Senat, wo Intrigen, politische Spielchen und schwierige Verhandlungen zur Tagesordnung gehören. Toll ist, dass man dadurch endlich auch mehr über die anderen Staaten erfährt, die es in der fiktiven Welt von Marie Lu gibt. So reist June beispielsweise zu Verhandlungen an der Seite von Anden in die Antarktis, wo die Regierung ihre Bürger von negativem Verhalten abhält, indem sie sie für gute Taten mit virtuellen Punkten und Levelaufstiegen belohnen. Eine geniale Idee, wenn man bedenkt, dass wissenschaftliche Studien bereits bewiesen haben, dass der natürliche Spieltrieb der Menschen durchaus dazu dienen kann, ihre Motivation zu steigern. So ist es fast schon schade, dass wir nicht mehr über die Antarktis erfahren, denn ich bin sicher, dass allein das Leben dort ein eigenes Buch füllen könnte. Im Rahmen von "Legend - Berstende Sterne" war dafür aber wohl einfach nicht mehr genügend Platz, denn die Autorin ist ihrer Linie treu geblieben und die Geschehnisse ereignen sich Schlag auf Schlag. Das Buch ist von der ersten Seite an spannend und das ändert sich bis zum Ende hin auch nicht.
Leider bleiben durch die schnelle Entwicklung und die ständige Konzentration auf Day und June die Nebencharaktere teils auf der Strecke. Von Days kleinem Bruder Eden lesen wir in diesem Buch viel und auch Tess hat ihren eigenen Handlungsstrang, jedoch ohne viel Erwähnung und eigenständige Szenen in dem Buch zu haben. Gleiches gilt für Thomas, dem Patrioten Pascao und auch den beiden Princeps-Anwärterinnen neben June, über die wir im Laufe der Handlung leider so gut wie gar nichts erfahren. "Legend" bietet viele interessante, gut gezeichnete Charaktere, wobei wir nur bei Day und June einen wirklichen Einblick in die Tiefe erhalten. Das ist schade, denn es gäbe sicherlich viel mehr über den ein oder anderen Nebencharakter zu erzählen.
Das Ende ist schwierig zu bewerten, ohne dass dabei etwas verraten werden soll, aber eines sei den Lesern dieses Romans gesagt: Ihr werdet mit Sicherheit überrascht sein. Mit einem Ende dieser Art hätte wohl keiner gerechnet. Die Autorin hat bei mir damit definitiv erreicht, dass ich die Serie nicht so schnell vergessen werde, denn abgesehen davon, dass sie mich insgesamt begeistern konnte, lässt das Ende einen mit vielen Fragen zurück, die einen dazu anregen, sich weiter mit der Reihe zu beschäftigen. Wie wird es mit Day und June wohl nach dem großen Finale weitergehen? Die Antwort auf diese Frage bleibt dem Leser überlassen. Das wird sicherlich nicht alle zufriedenstellen, weswegen es ein mutiger Schritt der Autorin war, sich für dieses Ende zu entscheiden.
Fazit
"Legend - Berstende Sterne" bietet einen gelungenen Abschluss einer tollen Buchreihe, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht. Lediglich manche Nebencharaktere hätten noch näher beleuchtet werden können. Die letzten Kapitel sind besonders überraschend und lassen einen nachdenklich zurück.
Laura Krebs - myFanbase
Laura Krebs - myFanbase
20.07.2015
Diskussion zu diesem Buch
Weitere Informationen
Originaltitel: ChampionVeröffentlichungsdatum (DE): 21.07.2014
Verlag: Loewe
ISBN: 3785574924
Anzahl Seiten: 448
Genre: Fantasy, Kinder und Jugend
Jetzt bestellen

Buch jetzt bei Amazon.de
bestellen
Aktuelle Kommentare

10.03.2025 14:16 von Daniela
Reviews: Ghosts (2025) - Review des Piloten
Ich gebe dir recht, was ein Eindruck zur zweiten Episode... mehr

10.03.2025 11:12 von Catherine
Kolumnen: Die besten Serien zum internationalen Frauentag
"The Bold Type" kenne ich leider nicht, aber... mehr