Bewertung
Sawatzki, Andrea

Der Blick fremder Augen

Ein Seelendrama, das unter die Haut geht.

Foto: "Der Blick fremder Augen" von Andrea Sawatzki
"Der Blick fremder Augen" von Andrea Sawatzki

Inhalt

Katrin Minkus ist eine junge Frau, die schon vieles in ihrem Leben miterlebt hat. Doch als sie ihren Mann Bernd kennenlernt, scheint sich das Blatt zu wenden und Katrin hat endlich das Glück auf ihrer Seite – bis zu dem Tag, der ihr Leben für immer verändern wird. Sie ist nicht mehr fähig, anderen Menschen zu vertrauen und fühlt sich sogar verfolgt... Wie schwer lasten Schicksalsschläge auf einem? Kann man sie jemals überwinden oder beschwören sie längst verdrängte Kindheitstraumata wieder herauf?

Kritik

Ich habe schon die vorherigen drei Romane der Schauspielerin Andrea Sawatzki gelesen und war von diesen immer begeistert. Doch "Der Blick fremder Augen" toppt diese nochmals und zeigt, dass sie mit jedem Werk besser wird und immer mehr neue Ideen entwickelt, die sie zu Papier bringt.

Doch was ist genau das Besondere an diesem Buch? Für mich liegt es daran, dass alle darin beschriebenen Charaktere auf unterschiedliche Art und Weise eine Verbindung miteinander haben. Natürlich hat Andrea Sawatzki bereits mit "Ein allzu braves Mädchen" ein Kriminalroman geschrieben. Doch obwohl "Der Blick fremder Augen" ähnlich aufgebaut ist wie ihr Erstlingswerk, geht ihr neuester Roman viel mehr in die Tiefe.

Auch wenn man ab der Mitte schon weiß, was geschehen ist, so möchte man dem Ganzen doch absolut keinen Glauben schenken - das Erstaunen über die Handlungsstränge ist zu groß und die Suche nach dem "Warum?" und ob die Schicksalsschläge verhindert werden könnten beschäftigt den Leser bis zum Schluss. Letzterem bin ich mir nicht sicher, denn natürlich kommt es dabei auf die seelische Stabilität eines jeden an. Und obwohl die Protagonistin im ersten Hinblick für ihre Taten kein Mitgefühl verdient hat, so kann sich der Leser im Verlaufe der Geschichte diesen Emotionen nicht verwehren.

Sehr interessant ist vor allem das Ende des Thrillers, da es zum Nachdenken anregt und man dadurch überlegt, wie man selbst mit seinen Mitmenschen umgeht und inwiefern einen dieser Umgang beeinflusst und prägt.

Fazit

Andrea Sawatzki hat mit "Der Blick fremder Augen" erneut bewiesen, dass sie neben dem Schauspiel auch ein Talent zum Schreiben hat. Was zunächst ein wenig oberflächlich wirkt, geht immer mehr in die Tiefe und erweckt das Mitgefühl im Leser.

Daniela S. - myFanbase
04.11.2015

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