Origin - Schattenfunke

Inhalt

Katy befindet sich in den Händen der Daedalus-Organisation, wird gefoltert und weiß nicht, ob sie ihre Familie und Daemon je wieder sehen wird. Während ihres unfreiwilligen Aufenthalts beginnt sie sich zu fragen, ob an den Dingen, die Daedalus ihr erzählt hatte, doch etwas Wahres dran sei und nicht die Organisation selbst, sondern tatsächlich die Lux die größere Gefahr sind. Daemon unterdessen lässt nichts unversucht, um seine Liebe zu finden und sie zu retten. Doch kaum ist er bei ihr angekommen wissen beide, dass ihr Leben fortan nicht mehr das selbe sein wird.

Kritik

Endlich! Die Geschichte um Daemon und Katy geht weiter. Glücklicherweise ist der Veröffentlichungsrhythmus halbjährlich, sodass man keine Ewigkeiten warten muss, wie z. B damals bei den "Harry Potter"-Büchern. Es ist sehr praktisch, dass die Geschichten schon geschrieben und bereits als eBook erschienen sind.

Das vorletzte Buch der Reihe unterscheidet sich zu seinen Vorgängern, denn diesmal wird die Geschichte sowohl aus Daemons und aus Katys Perspektive erzählt. Diese Neuerung ist erfrischend und macht Sinn, denn nur davon zu lesen, wie Katys Folter und Training in der Organisation abläuft, wäre nicht sehr spannend gewesen. Es ist schön, Daemon auf diese Weise näher kennenzulernen, war es doch bisher so, dass man ihn ausschließlich mit Katys Augen gesehen hat. Der Leser erfährt von seinen Gefühlen und Gedanken und findet ihn dadurch noch sympathischer. Katy ist die Liebe seines Lebens und sie ist ihm wichtiger als alles andere. Man spürt in den Kapiteln, die aus seiner Sicht geschrieben sind, dass er tatsächlich nichts unversucht lassen wird, um Katy zu retten und mit ihr zusammen zu sein.

Katy entwickelt sich während ihrer Gefangenschaft weiter, wird stärker und ist zu Dingen fähig, die sie sich selbst nie zugetraut hätte und die sie erschrecken. Wie sie mit ihren Gewissensbissen kämpft und welche Schuldgefühle sie wegen ihrer Tat hat, hätte noch etwas besser ausgearbeitet werden können. Sie erholt sich recht schnell davon und erst viel später brechen diese Gefühle erneut aus ihr heraus. Der Handlungsstrang wurde zu schnell abgearbeitet. Es wäre interessant gewesen zu erfahren, wie sie sich tatsächlich fühlt. Zwar mordet sie im Verlauf des Buches noch häufiger, dennoch sind diese nicht mit dem ersten Mord zu vergleichen.

Einige bekannte Nebencharaktere spielen diesmal eine mehr oder weniger wichtige Rolle, wobei Archer, Luc, sowie die Origins die interessantesten sind. Von ihnen möchte ich gern im letzten Teil der Reihe mehr erfahren. Luc ist so zwielichtig, dass verschleiert bleibt, was seine eigentlichen Pläne sind - und doch vertraut man ihm automatisch.

Die Freundschaft von Katy und Dee wird neu aufgearbeitet, was schön ist, da sich die beiden sehr gut ergänzen. Schade ist jedoch, dass die Aussprache der beiden und ihre gemeinsame Zeit sehr kurz ist. Auch davon möchte ich im Finale mehr lesen.

Etwas blass geblieben sind in diesem Teil Dawson und Beth. Viel bekommt man von ihr nicht mit, auch erfährt man wenig von ihrer Zeit bei der Organisation, was ihr nun alles angetan wurde und wie sehr sie sich verändert hat. Man weiß nicht genau, was man von ihr halten soll. Sicher ist nur, dass sie Dawson tatächlich liebt und auch von ihm geliebt wird.

Man spürt während des Lesens, dass der Teil der Reihe den letzten Teil vorbereitet. Es ist zwischen den Zeilen eine Endstimmung zu spüren, die einen zugleich freudig und traurig auf das Finale blicken lässt. Man kann erwarten, dass es ein Happy End gibt, immerhin ist die Geschichte um Daemon und Katy noch immer eine Liebesgeschichte, abgesehen von der Rahmenhandlung um Daedalus, die Arum und die Pläne der Lux.

Dieser Teil der Reihe hat am meisten Action zu bieten. Zu Beginn ist das Tempo noch langsam, doch sobald Daemon die Organisation erreicht, geht es schnell und Schlag auf Schlag. Es liest sich wie ein Actionfilm und endet auch mehr oder weniger verlustreich.

Wie auch bereits in vorgegangen Rezensionen erwähnt, ist es toll, wie Jennifer L. Armentrout Kleinigkeiten für Buch- und Filmliebhaber einbaut. So wird über die "Die Tribute von Panem" oder auch über "Hangover" gesprochen und in ihrer Danksagung zum Buch schreibt sie, dass sie es kaum abwarten kann, bis endlich wieder neue Folgen von "The Walking Dead" erscheinen. Diese Dinge machen die Autorin sehr sympathisch und die Geschichte etwas näher an der Realität. Passend dazu muss noch einmal der Vergleich zur "Twilight"-Reihe her. In jener Geschichte um das Mädchen und den Vampir hat er sich so lange "kontrolliert", bis beide den Bund der Ehe geschlossen haben. In der Geschichte um den Lux und das Mädchen wird oft einfach jede ruhige Minute genutzt um sich nahe zu sein, wie es für ein junges verliebtes Paar üblich ist.

Fazit

Trotz kleinerer Schwächen was die Nebencharaktere angeht und viel Action, kann auch "Origin" als vierter Teil der Reihe ebenfalls überzeugen. Man fiebert mit Katy und Daemon mit, lacht über ihre Neckerein und fragt sich nun, was das Ende der Geschichte für sie beide und auch für den Rest der Beteiligen zu bedeuten hat.

"Origin" leitet das Finale ein und man darf gespannt darauf sein, wie die Reihe enden wird. Es steht noch in der Schwebe, ob Daedalus Recht behalten wird oder alles eine Lüge ist und sie einen ganz eigenen, anderen Plan verfolgen. Durch das Ende des Buches ist wirklich mit allem, auch mit unerwarteten Wendungen zu rechnen. Ich traue der Autorin durchaus zu, dass sie uns mit "Oppositon" nochmals überraschen wird und die Geschichte sich anders entwickelt als gedacht.

Zur Rezension von Band 1 "Obsidian - Schattendunkel"

Zur Rezension von Band 2 "Onyx - Schattenschimmer"

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