Bewertung
Raven, Lynn

Windfire

Mr. Vollidiot trifft auf Mrs. Zimtzicke.

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Inhalt

Als der Halbblut-Djinn Shane Hayden damit erpresst wird, das sogenannte Herz des Simurgh zu beschaffen, um das Leben seines Vaters zu retten, verschlägt es ihn nach Las Vegas. Dort sucht er Jessica DeLaney auf, die dieses Amulett besitzen soll. Schon bald muss er von der Fremden erfahren, dass sie es verkauft hat. Um das Amulett wiederzuerlangen, machen sich die beiden auf die Suche. Sie wissen dabei nicht, dass sie sich in große Gefahr begeben: Jessica ist eine Windhexe.

Kritik

Lynn Raven gehört zu der Reihe der Autorinnen, die in ihren Romanen von zwei unterschiedlichen Charakteren erzählen, die sich bedingt durch die Umstände zusammenraufen müssen - in dem Fall, um einen bevorstehenden Tod zu verhindern. Aus diesen Zutaten brachte die Autorin "Windfire" zu Papier. Besonders das wundervoll mystisch gestaltete Cover sorgt dafür, dass man als Leser darauf aufmerksam wird.

Es ist der üblichste Plot des Genres, den die Autorin als Handlung wählt: In "Windfire" stehen zwei Charaktere im Mittelpunkt, die sich zu Beginn nicht ausstehen können. Zum einen haben wir Jessie, gerade mal 20 Jahre alt, die auf sich alleine gestellt ist mit drei Jobs, um über die Runden kommen und um die Krankenhausrechnungen ihres krebskranken Bruders Danny zu bezahlen. Obwohl Jessie von Anfang an einen recht sympathischen Eindruck macht, merkt man nach kurzer Zeit, dass sie es nicht gewohnt ist, von anderen Hilfe anzunehmen, wodurch sie mitunter zickig wirkt. Dazu kommt, dass sie keinerlei Kenntnisse von ihren magischen Fähigkeiten oder gar der Tatsache hat, eine Windhexe zu sein. Aufgrund ihres mangelnden Wissens über ihre Herkunft wirkt es oftmals, als würde Jessie absichtlich dumm dargestellt, wenn sich ihre Fähigkeiten dann doch mal bemerkbar machen. Shane hingegen weiß sehr genau über seine Herkunft und seinen Fähigkeiten Bescheid, möchte allerdings wenig bis gar nichts damit zu tun haben. Diese Methode, die Protagonistin im Dunklen stehen zu lassen, ist sowohl in der Bücher- als auch Serienwelt nicht innovativ.

Damit hat Raven zwei Charaktere erschaffen, bei denen man von Anfang an weiß, dass sie zusammengeführt und daraus eine potenzielle Liebesgeschichte gestaltet wird. Was gedanklich wie eine gute Idee wirkt, wurde zu einer langweiligen Katastrophe auf dem Papier. Obwohl man immer sagt, Gegensätze ziehen sich an, scheitert Lynn Raven hier gnadenlos. Zwar hat die Geschichte gute Ansätze, doch werden diese durch die fehlenden Erklärungen, wie zum Beispiel Jessie zu ihren Fähigkeiten kam oder was es mit den anderen Charakteren auf sich hat, geschmälert. Ebenso negativ fällt auf, dass "Windfire" von verschieden Figuren erzählt wird, die nach kurzer Zeit keinen Zweck für die eigentliche Handlung ergeben und eher als Lückenfüller dienen.

Der Abschluss des Romans geschieht dann zu plötzlich, was der Geschichte ganz und gar nicht gut tut. Obwohl die beiden Charaktere sich besser verstehen und der Leser schon lange mit dem Ende rechnet, wirkt es, als wolle die Autorin endlich zum Schluss kommen. Dabei lässt sie wichtige Erläuterungen außer Acht, womit der Roman als Ganzes nicht rund wirkt.

Fazit

Mit "Windfire" hat sich Lynn Raven wahrlich keinen Gefallen getan. Die Charaktere bleiben unnahbar, die Ereignisse laufen ins Leere, Nebenfiguren werden nicht weiter erläutert und die Geschichte erscheint unfertig.

Daniela S. - myFanbase
29.03.2016

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