Bewertung
Spears, Britney

The Woman in Me: Meine Geschichte

Foto: "The Woman in Me - Meine Geschichte" von Britney Spears - Copyright: Penguin Random House Verlagsgruppe
"The Woman in Me - Meine Geschichte" von Britney Spears
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Inhalt

"...Baby one more Time" – damit gelang Britney Spears 1998 mit gerade einmal 17 Jahren der internationale Durchbruch als Popsängerin. Schon in jungen Jahren machte sie Musik und tanzte für ihr Leben gerne. Sie liebt ihre Fans und liebt, was sie tut. In den letzten Jahren musste Britney Spears aber einiges ertragen, wovon man durch die Presse eigentlich immer nur einen Bruchteil erfahren hat, sodass die so erfolgreiche Popsängerin schnell verurteilt wurde. Somit wurde es Zeit, dass sie einmal selbst ihre ganz eigene Geschichte erzählt und zwar: offen, ehrlich, authentisch, unverblümt, schonungslos und auf eine Art und Weise, die man bei Britney Spears nie so richtig wahrgenommen hat.

Kritik

Ich müsste lügen, würde ich sagen, ich hätte die Musik von Britney und sie selbst nicht gemocht. Habe ich, sehr sogar. Es war Popmusik, die einfach auch gute Laune gemacht hat und bei denen immer die passenden Clips gedreht worden sind, in denen man sich wiedererkannt hat. Sie war einfach die Pop-Prinzessin und doch, wie so oft, ändern sich die Zeiten und was einem wichtig ist. Dementsprechend haben sich auch ihre Musik und die Texte dahingehend verändert, dass sie mir noch immer gefallen, da ich persönlich die Reife darin erkennen konnte.

Musik ist auch das, was Dinge zum Ausdruck bringt oder wodurch man sich ausdrücken kann. Wie oft hört man, dass die Musik für Musiker und Musikerinnen das Wichtigste ist? Eine Art Zufluchtsort? Richtig oft, aber bei Britney konnte man das in jedem Kapitel lesen, wie wichtig ihr die Musik war, dass sie daraus wirklich die Kraft gezogen hat, die sie brauchte, um all die grausamen Dinge durchzustehen, die sie erlebt hat und das waren so einige Dinge, bei denen ich dachte, sollte es jemals verfilmt werden, dann würde sich das Genre True Crime wirklich perfekt dafür anbieten.

Das Buch trägt den Titel "The Woman in Me" und besser hätte man diesen wirklich nicht wählen können. Wenn man genauer drüber nachdenkt, dann kommt einem in den Sinn, dass Britney lange Zeit nicht die Frau sein durfte, die aber in ihr steckt und warum das so ist, das beschreibt und schreibt sie sehr schonungslos. Sie schreibt von ihrer Kindheit, die schon früh durch den Alkoholismus ihres Vaters überschattet war, von den Verlusten und den daraus entstandenen Ängsten. Wie gesagt, der Titel beschreibt sehr gut, was Britney lange Zeit nicht sein durfte: Sie selbst. Dabei musste ich auch an die ganzen Boybands in den 90er Jahre denken, bei denen es auch immer hieß: Alle müssen für die Öffentlichkeit als Single und nicht schwul gelten. Bei Britney war es eben die Jungfrau, die sie vorgeben musste zu sein. Bei diesen Zeilen musste ich dann aber auch drüber nachdenken, dass sie ein Teenager war, aber nicht so leben durfte, da sie eben ein Image vorgeben musste. Nicht umsonst hört man so oft von Kinderstars, dass sie später emotionale und psychische Probleme haben und nur allzu oft werden dabei im nächsten Schritt die Eltern erwähnt und doch ist es in diesem Fall so viel anders.

Natürlich habe ich damals auch die ganze Geschichte verfolgt. Britney, die überraschend in Las Vegas heiratet, nur damit die Ehe wenige Stunden später wieder annulliert werden kann. Britney, die sturzbetrunken ist. Britney, die nach der Geburt ihrer beiden Söhne zugenommen hat, worüber sich die Presse das Maul zerreißt und Britney, die sich einfach mal so aus heiterem Himmel eine Glatze schneidet und natürlich hat das fast niemand hinterfragt.

Und genau dieses Nicht-Hinterfragen macht dieses Buch so tiefgründig und teilweise auch so emotional. Britney erzählt wirklich ihre Geschichte. Wie sie die Dinge erlebt und empfunden hat und vermittelt einem dabei eine völlig andere Sichtweise auf die Dinge, die man gelesen hat. Songs, die man von ihr gehört hat, haben nun eine etwas andere Bedeutung für mich. Britney schildert aber auch, wie sie das Leben nun betrachtet und was für sie wirklich wichtig ist und ich muss sagen, dass ich einige meiner eigenen Denkweisen darin tatsächlich wiedererkenne.

In dem Buch erkennt man einige Facetten von Britney: Die sanfte, die nachdenkliche, die verletzliche, die verspielte, die verrückte, aber auch ganz besonders die starke und die hat mich am meisten beeindruckt.

Wie ich schon schrieb, hat man durch die Presse nur eine Meinung bekommen oder manchmal auch, dass einem die Meinung schon praktisch in den Mund gelegt worden ist. Für mich war Britney nie die Verrückte, die sich einfach mal so eine Glatze schneidet und sie schildert in ihrem Buch ziemlich genau, dass sie das getan hat, weil sie nicht anders wusste, mit ihrem seelischen Schmerz umzugehen. Ihre beiden Kinder nicht sehen zu können, unter einer Depression nach der Schwangerschaft zu leiden, vorzugeben, was eigentlich nicht ist.

Besonders ergreifend fand ich die Kapitel, in denen sie über die Vormundschaft schreibt, die nach einem Buch von Sebastian Fitzek stammen könnte. Bei diesen Kapiteln habe ich mich wirklich gefragt, wie käuflich und manipulativ Menschen sind, die dafür arbeiten, dass Menschen RECHT bekommen und nicht, dass man ihnen Unrecht unterstellt, nur weil man gut bezahlt wird und das von einem Menschen, der sich liebevoller Vater nennt, aber sein eigenes Leben nicht auf die Reihe bekommt. Für mich hat das einfach gezeigt, wie stark Britney Spears nach wie vor ist und auch ich denke, wären andere in ihrer Lage gewesen, dann wären sie nicht mehr hier auf dieser Erde. Und es hat mir nur noch einmal gezeigt, dass es wichtig ist, sich an etwas festhalten zu müssen, damit man sowas übersteht und durchstehen kann. Britney Spears ist in jeglicher Hinsicht ein Vorbild.

Fazit

Die Geschichte von Britney Spears ist schonungslos ehrlich und aufrichtig. Beim Lesen kam es mir so vor, als würde sie neben mir sitzen und mir diese selbst und völlig authentisch erzählen. Es ist aber auch eine Geschichte, die den Lebensweg eines jungen Mädchens erzählt, das ewig in sich selbst gefangen war, um die Frau zu werden, die sie heute ist und die somit eine wichtige Botschaften vermittelt: macht, was sich für euch richtig anfühlt. Erzählt eure Geschichte. Bleibt euch selbst treu.

Daniela S. - myFanbase
03.02.2025

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