Lewis, Clive S.

Chroniken von Narnia, Die - Das Wunder von Narnia

In dem ersten Teil der "Chroniken von Narnia" von Clive S. Lewis "Das Wunder von Narnia" geht es um zwei Kinder, die gezwungenermaßen durch zwei Ringe fremde Welten entdecken und dabei nicht nur neue Freundschaften knüpfen, sondern sich dabei auch ernsthaften Gefahren aussetzten müssen.

Foto: Copyright: 2002 C. S. Lewis Pte. Ltd.
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Inhalt

In dem ersten Teil der "Chroniken von Narnia" von Clive S. Lewis "Das Wunder von Narnia" geht es um zwei Kinder, die gezwungenermaßen durch zwei Ringe fremde Welten entdecken und dabei nicht nur neue Freundschaften knüpfen, sondern sich dabei auch ernsthaften Gefahren aussetzten müssen.

Der kleine Digory muss, da seine Mutter ernsthaft erkrankt und sein Vater in Indien ist, mit seiner kranken Mutter zu seiner strengen Tante und seinem verrückten Onkel nach London ziehen. Dort freundet er sich mit der Nachbarstochter Polly an, die ihm ihr Geheimversteck über den Dachböden ihrer Häuserreihe zeigt. Dabei entschließen sich die Beiden heimlich in ein mysteriöses Nachbarhaus einzusteigen, doch auf dem Weg dahin geraten sie, duch einen kleinen Rechenfehler, in das, für Digory verbotene, Arbeitszimmer seines verrückten Onkels. Dieser hält sie dort fest und bringt mit Hilfe einer List das Mädchen Polly durch den gelben Ring in eine andere Welt. Digory bleibt nun keine andere Wahl, als ihr durch den gelben Ring zu folgen, aber auch gleichzeitig zwei grüne Ringe für die Rückkehr einzustecken.

Beide Kinder geraten zuerst in eine Zwischenwelt, in der Teiche die Tore zu den anderen Welten kennzeichnen. Polly und Digory entscheiden sich aber noch nicht direkt für die Heimreise, sondern markieren zunächst den Teich, der nach London führt und erkunden zufällig die Welt Charn. Dort erlöst Digory die böse Hexe Jadis aus ihrem Schlaf, die den Kindern ihre grenzenlose Zerstörungswut dadurch beweist, dass sie ihnen die Geschichte ihrer Welt erzählt, in der sie Charn nur um des Neides Willen auf ihre Schwester zerstört hat. Als die Kinder vor Jadis fliehen wollen, schafft es diese dennoch, teils durch ihre unmenschliche Stärke, teils durch Digorys weiches Herz, sich einen Weg nach London zu verschaffen, wo sie direkt Digorys Onkel zu ihrem Diener befielt und in London selbst einen riesigen Tumult verursacht, in dem unter anderem noch ein Kutscher und sein Pferd, Digorys Onkel und ein Eisenarm einer Straßenlaterne involviert sind.

In einem halsbrecherischen Versuch gelingt es den Kindern, mit Hilfe der gelben Ringe, nicht nur Jadis, sondern auch den Kutscher und sein Pferd, das Stück Laterne und Digorys Onkel in die Zwischenwelt zu befördern und von dort aus weiter in eine andere Welt. Diese Welt wird gerade durch die Gesänge des Löwen Aslan neu erschaffen. Wutentbrannt schleudert Jadis den Arm der Laterne gegen Aslans Kopf, der sich davon nicht beirren lässt und flieht in den neu gewachsenen Wald, während das Eisenstück zu einer neuen Laterne wächst. Die Übrigen folgen Aslan und beobachten wie er den Rest der Welt und die Tiere erschafft und denen gleichzeitig Stimmen verleiht. Die Tiere werden von allen, bis auf Digorys Onkel, verstanden.

Digory gesteht nun vor Aslan die Schuld, die böse Hexe nach Narnia gebracht zu haben und muss zur Wiedergutmachung einen silbernen Apfel aus einem geheimen Garten für Aslan besorgen. Mit der Hilfe von Polly und dem mittlerweile flügelbehafteten Pferd des Kutschers gelingt ihnen das Vorhaben, obwohl Jadis in diesem Garten Digory dazu verleiten wollte selbst einen silberen Apfel wie sie zu essen, um dadurch auf immer jung zu bleiben. Digory widersteht Jadis. Wieder zurück bei Aslan pflanzt dieser nun den Apfel in die Erde, aus dem direkt ein Apfelbaum mit ebenso silbernen Äpfeln entsteht. Aslan erklärt, dass dieser Baum für immer Narnia beschützen soll und gibt Digory einen Apfel für seine kranke Mutter mit. Die Frau des Kutschers wird durch Aslan herbeigezaubert und somit wird der Kutscher mit seiner Frau das erste Königspaar Narnias.

Zurück in London gibt Digory den silbernen Apfel seiner Mutte zum essen, die daraufhin wieder ganz gesund wird. Die vier Ringe werden im Garten von Digorys Tante mit dem Apfelgehäuse vergraben, aus diesen wächst dann nach langer Zeit ein Apfelbaum, den Digory als Erwachsener in einen prachtvollen Kleiderschrank verarbeiten lässt und diesen auf sein Anwesen auf dem Lande bringt, wo ihn Polly jeden Sommer besucht.

Kritik

Clive Staples Lewis hat mit seinem Werk "Die Chroniken von Narnia" eine durchaus lesenswerte Geschichte geschrieben, die nicht nur Kinder anspricht. Er verarbeitet in seinem Werk viele religiöse Einflüsse, wie zum Beispiel den Schöpfungsakt der neuen Welt, indem durch menschliche Schuld das Böse vor dieser Vollendung bereits Einkehr gefunden hat. Trotz diesen, oder vielleicht wegen diesen religiösen Aspekten ist gerade dieses Buch meiner Meinung nach gelungen, da es witzig geschrieben ist und die Fragen des eigentlichen ersten Teiles "Der König von Narnia" beantwortet. So ist erklärt, wie eine Straßenlaterne in einen Wald vom Lande Narnia gerät, oder warum gerade dieser Kleiderschrank ein Tor zu Narnia in sich birgt.

Als Kritikpunkt könnte man an diesem Buch aufführen, dass man nicht wirklich verstehen kann, warum die beiden Kinder so eine "Hetzjagd" durch die Welten betreiben. Dieses "Durchspringen der Welten" wirkt auf mich ein bisschen planlos und mehr vom Schicksal gelenkt, anstatt bewusst gesteuert. Allein das Zurückkehren in die Heimatstadt London wird als wichtig erachtet. Man bekommt auch leicht das Gefühl, dass Polly und Digory als Charaktere nicht wirklich eindeutige Charakterzüge aufweisen können. Meiner Auffassung wird lediglich darauf angespielt, dass die Kinder immer ernster und vernünftiger im Verlauf der Geschichte werden.

Also mein Tipp: Auf alle Fälle lesenswert, wenn man den Humor englischer Autoren mag und sich gerne von fremden Zaubern verführen lassen und in andere Welten entkommen will.

Autor

Clive Staples Lewis, alias "Jack" wurde am 29.11.1898 in Belfast geboren. Er verbrachte eine schöne Kindheit mit seinem Bruder Warren in einem schönen und gleichzeitig mysteriösen Haus. 1908 erkrankt seine Mutter und stirbt an Krebs, was die beiden Kinder noch näher zusammenschweißt. Später arbeitet er am Lehrstuhl an der Universität Oxford und Cambridge als Literaturwissenschaftler und ist mit J.R. Tolkien befreudet, die sich gegenseitig beim Schreiben beeinflussen. Vorbild war für ihn immer der schottische Pfarrer und Schriftsteller George MacDonald (1824-1905). Er starb am 22.11.1963 in Oxford.

Nathalie - myFanbase
19.06.2006

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