Bewertung
Gablé, Rebecca

Die Siedler von Catan

850: Das nordische Dorf Elasund wird von den Turonländern angegriffen und grausam zerstört, viele Bewohner lassen ihr Leben.

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Inhalt

850: Das nordische Dorf Elasund wird von den Turonländern angegriffen und grausam zerstört, viele Bewohner lassen ihr Leben. Jedoch sind zwei Männer, die beiden Ziehbrüder Candamir und Osmund, zu dieser Zeit bei einem nächtlichen Wettkampf und entdecken erst später die schreckliche Zerstörung und den brutalen Mord an Osmunds Frau. Für die beiden gibt es keine Zukunft in Elasund, eine Hungersnot droht. Sie überreden die meisten Bewohner mit ihnen in See zu stechen, um das sagenumworbene Catan, die von Odin geschaffene Insel, zu suchen und zu ihrem neuen Wohnort zu machen. Nach einem Sturm stranden sie tatsächlich auf einer Insel-ist es Catan?

Die Siedler erkunden das Land, lassen sich nieder, roden, züchten Vieh, bestellen die Felder und richten sich häuslich ein, im Glauben, auf der Insel Catan gelandet zu sein.

Jedoch kommt bald Unruhe auf. Eine unbekannte Frau bringt Zwistigkeiten zwischen Candamir und Osmund, ihr Gott stößt auf Ablehnung. Traditionen drohen sich zu verändern, die Bevölkerung spaltet sich in zwei Lager und insbesondere die Freundschaft zwischen Candamir und Osmund wird auf eine harte Probe gestellt- ihre Werte driften auseinander, die Frauen in ihrem Leben rufen Misstrauen und Unmut hervor. Kann die Freundschaft standhalten? Aber auch andere Charaktere mischen heftig mit, beharren auf ihrer Macht, wenden sich dem neuen Gott zu und machen es den restlichen Bewohnern schwer.

Kritik

Dieses Buch ist sehr gut zu lesen, flüssig, interessant und in sich schlüssig. Es fesselt sofort und die Identifikation mit den Charakteren gelingt. Alte Traditionen der nordischen Stämme werden mit einer fiktiven Geschichte über Sagentum, gut gezeichneten Charakteren und einer Dorfgeschichte verbunden.

Obwohl in einer alten unbekannten Zeit, an einem unbekannten Ort, fallen einige Parallelen zur heutigen Gesellschaft auf. Gibt es nicht immer noch häufig einen Konflikt zwischen Freundschaft und Liebesbeziehung? Lösen nicht immer noch religiöse Differenzen Unstimmigkeiten aus? Und gibt es nicht immer noch die Angst vor dem Verlust bekannter Werte und Dinge und das Bestreben nach Macht? Genau diese Kernpunkte werden in dem Buch beschrieben, gespickt mit fantastischer, historischer Tradition. Das Ende? Das wird nicht verraten, nur so viel: Es ist schlüssig, passt zum Handlungsstrang, könnte aber trotzdem einige enttäuschen. Ebenfalls wüsste man gerne, wie es weiter geht. Allerdings wurde bisher keine Fortsetzung geplant.

Gerade für die unter Euch, die schon von den Spielen gefesselt waren, insbesondere von Candamir, ist dieses Buch eine Bereicherung. Die Charakteren, auf die wir im Spiel Candamir stoßen, sind Hauptakteure des Romans. Für die, die die Spiele noch nicht kennen, stellen sie eine nette Ergänzung zum Roman dar. Und alle Fans von Rebecca Gablé können beruhigt sein, denn trotz der spielerischen Vorgabe ist das Buch in ihrem typischen Stil verfasst.

Autor

Rebecca Gablé, geboren 1964, studierte und war danach als Dozentin für mittelalterliche Literatur tätig, bevor sie schließlich einen Weg als freie Autorin einschlug. Sie lebt mit Mann und Kind in Niedersachsen. Weitere, meist historische Romane sind von ihr erschienen, darunter "Das Lächeln der Fortuna" und "Das zweite Königreich".

Julia H. - myFanbase
01.07.2006

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