Bewertung
Bronté, Anne

Agnes Grey

Agnes Grey ist die Lebensgeschichte einer Gouvernante.

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Inhalt

Agnes Grey ist die Lebensgeschichte einer Gouvernante. Da ihre Familie bettelarm ist, muss sie sich mit einem Beruf über Wasser halten. Doch ihre schönen Vorstellungen von lernwilligen, süßen Kindern wird bereits in ihrer ersten Familie, den Bloomfields, enttäuscht: verzogene kleine Dämonen machen Agnes das Leben zur Hölle, weigern sich irgendetwas zu lernen oder auch nur zuzuhören.

Schließlich gibt sie ihre erste Stelle auf, und unterrichtet von dort an die Familie Murray. Die ältere ihrer beiden Schülerinnen, Rosalie, ist ein wunderhübsches junges Mädchen, doch sie interessiert sich für nichts als Männer, ihr Aussehen und einmal reich zu heiraten.

Schließlich heiratet Rosalie tatsächlich: den hässlichen, reichen Sohn ihres Nachbarn. Dieser ist ein Alkoholiker und lässt Rosalie zuhause bei ihrer Schwiegermutter, während er sich in Bordellen herumtreibt. Agnes beobachtet wehmütig das Schicksal ihrer ehemaligen Schülerin. Sie selbst aber ist dabei, sich in einen Hilfspfarrer namens Mr. Weston zu verlieben.

Kritik

Anne Bronté hat einen eigenen, nüchternen Schreibstil. Ihre Bücher sind sehr viel realitätsnaher als die ihrer beiden Schwestern.

Rosalie’s Schicksal macht den Leser traurig und nachdenklich. Die wenigsten Schriftstellerinnen trauten sich damals, das Schicksal junger Frauen in Frage zu stellen, die reiche Männer heirateten. Als Rosalie als junge Mutter zu Agnes zurückkehrt, und ihr sagt, sie hoffe "dieses Kind wäre ein besseres als ihre Mutter", kann man nicht anders, als wehmütig zu werden, auch wenn sie erst alles andere als sympathisch erscheint.

Außerdem wird Agnes’ Schwärmerei für Mr. Weston sehr real dargestellt, sodass die Leser selbst diese innere Unruhe miterleben. Obwohl Anne mit Abstand die schwächste der drei Bronté-Schriftstellerinnen war, ist dieses Buch nicht schlecht.

Sophia R. - myFanbase
16.07.2006

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