Bewertung
Pelzer, Dave

Sie nannten mich "Es" - Der Mut eines Kindes zu überleben

"Als ein Kind, das in einer dunklen Welt lebte, fürchtete ich um mein Leben und dachte, ich wäre allein. Heute, als Erwachsener, weiß ich, dass ich es nicht war. Es gibt tausende anderer misshandelter Kinder."

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Inhalt

Dave wird in Kalifornien geboren und wächst zunächst ganz normal mit seinen beiden Brüdern auf. Als er etwa fünf Jahre alt ist, beginnt seine Mutter, ihn unangemessen hart zu bestrafen – teilweise für Vergehen, die er gar nicht begangen hat.

Je älter Dave wird, desto schlimmer wird es. Seine Eltern trinken beide häufig Alkohol, seine Mutter reagiert sich an ihm ab. Er muss nicht nur Schläge erdulden, sondern wird auch aus dem Kinderzimmer ausquartiert und muss fortan im Keller auf einer Pritsche schlafen.

Es macht seiner Mutter Spaß, ihm kein Essen zu geben. Dave hungert, meist bekommt er alle drei Tage etwas zu essen. Seine Mutter legt ihn in eiskaltes Wasser in die Badewanne und dort muss er stundenlang bleiben. Mehr als einmal schlägt sie ihn fast tot.

Mit dreizehn Jahren wird er endlich gerettet. Mehrere Lehrer seiner Schule setzen ihren Job aufs Spiel und rufen die Polizei. Endlich hat das Martyrium für Dave ein Ende. Doch die Erinnerung bleibt, und aus diesem Grund hat er dieses Buch geschrieben.

Kritik

Kindesmisshandlung, in welcher Form auch immer, ist etwas, dass wir alle uns vor Augen führen sollten. Es ist nichts Seltenes oder eine Ausnahme, es passiert jeden Tag, überall auf der Welt. Aus diesem Grund hat sich Dave Pelzer entschieden, seine Erfahrungen der Kindheit aufzuschreiben.

Ich muss sagen, dass dieses Thema mich grundsätzlich mehr mitnimmt als alles andere. Trotzdem will ich nicht die Augen davor verschließen und lese daher auch viel darüber. Dave Pelzer wurde nun nicht sexuell misshandelt, dafür aber auf ebenso unmenschliche Weise gequält und misshandelt. Sein Vater wollte ihm einige Male helfen, war gegen die Mutter dann aber doch machtlos, oder besser rückgratlos.

Ich würde ja sagen, dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter, aber es ist zu wichtig, dass niemand die Augen vor solchen Schicksalen verschließt. Jeder sollte einmal ein solches Buch gelesen haben, damit er sich des Ausmaßes bewusst ist, die solche Misshandlungen haben. Allein in den USA ist jedes fünfte Kind einer solchen Behandlung ausgesetzt und bei uns in Deutschland wird das nicht viel anders aussehen.

Wer sich also stark genug fühlt, sollte die Geschichte dieses kleinen Jungen lesen. Dave Pelzer hat übrigens zwei Fortsetzungen geschrieben, in denen er darüber berichtet, wie sein Leben nach der Rettung aussah, wie er sich aufrappeln konnte und welchen Problemen er begegnet ist.

Sabrina Brendel - myFanbase
17.08.2006

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