Bewertung
Maurier, Daphne Du

Meine Cousine Rachel

Philip Ashley lebt bei seinem älteren Cousin Ambrose, der für ihn Vater und Bruder gleichzeitig bedeutet.

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Inhalt

Philip Ashley lebt bei seinem älteren Cousin Ambrose, der für ihn Vater und Bruder gleichzeitig bedeutet. Als Philip 24 ist, reist Ambrose aus Gesundheitsgründen nach Florenz. Dort trifft er eine Cousine namens Rachel, in die er sich verliebt und die er überraschend heiratet. Bald stirbt Ambrose, für Philip bricht eine Welt zusammen, und Rachel erscheint im Haus der Ashleys. Philip misstraut Rachel massiv, doch bald verliebt auch er sich in sie. Die große Frage dieses Romans ist: Hat Rachel Ambrose vergiftet?

Vor seinem Tod schreibt Ambrose einige Briefe an seinen Cousin Philip. Doch wenn sie erst mit Heiterkeit und Liebe zu Rachel gefüllt sind, wird ihr Ton bald etwas seltsam, bis Philip die ominöse Botschaft "Endlich bin ich fertig mit ihr, Rachel, meinem Quälgeist" erhält. Er reist alarmiert nach Florenz, doch dort findet er ein leeres Haus vor und Rachel ist verschwunden. Wenig später steht sie zuhause vor seiner Tür...

Als er Rachel später den eigenartigen Brief zeigt, sagt sie, dass das Geschwür Ambrose massive Kopfschmerzen bereitet hat und er immer mehr zur Paranoia neigt.

Doch Philip selbst glaubt, je mehr Seiten er von seiner schönen Cousine sieht, immer weniger an eine Vergiftung. Langsam drängt sich seine Liebe zu Rachel immer mehr vor seine Loyalität zu Ambrose. Er und Rachel beginnen bald eine zarte Romanze. Doch dann beginnt auch Philip, über Kopfschmerzen zu klagen... In einem hitzigen Gefecht sieht Rachel ihn ratlos an und fragt: "Muss ich denn alles zweimal durchmachen? Erst mit Ambrose, und nun mit dir?"

Kritik

Das Ende der Geschichte bleibt offen, man erfährt niemals, ob Rachel nun die Tat begangen hat, die Philip am Anfang des Buches vermutete. Daphne Du Maurier sagte später, sie wüsste selber nicht, ob Rachel unschuldig wäre, denn sie hätte die Geschichte ausschließlich aus Philips Blickpunkt erzählt.

Die ganze Erzählung ist einfühlsam geschrieben, aus dem Blickwinkel eines jungen, etwas unsicheren Mannes, der das Leben noch nicht vollkommen durchschaut hat. Während des Lesens ändert sich immer wieder die Meinung, und genau wie Philip und selbst Daphne Du Maurier lässt sich Ambroses Tod niemals vollkommen erklären. Die unglaubliche Erzählkunst von Daphne Du Maurier zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie einen mitreißt als ob Rachel tatsächlich vor einem stehen würde.

Sophia - myFanbase
21.09.2006

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