Bewertung
Kinsella, Sophie

Sag's nicht weiter, Liebling

Jede Frau hat ihre kleinen Geheimnisse, sie sind eigentlich unbedeutend, aber dennoch wird es ziemlich unangenehm, wenn ausgerechnet der eigene Chef, den man auch noch attraktiv findet, alle Geheimnisse und Sünden von einem kennt.

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Inhalt

Genau das aber passiert Emma Corrigan, einer jungen, attraktiven Frau, die vom Pech verfolgt zu sein scheint. Als Neuling in der Marketingbranche mit dem Wunsch nach einer Beförderung, verpatzt sie ein Meeting, greift zu tief ins Sektglas und erzählt, voller Flugangst, dem Tode nahe, während Flugzeugturbulenzen, ihre Geheimnisse und Lügen einem völlig Fremden.

Ohne Punkt und Komma erzählt sie, dass sie ihren Freund Connor gar nicht wirklich liebt, sie gar nicht Größe 36 trägt, dass sie den Goldfisch ihrer Eltern ersetzt hat und die geschenkten Häkelsachen ihrer Freundin Katie hasst, aus Rache die Blume ihrer Kollegin mit Saft gießt, sie schon lesbische Träume hatte, dazu noch Second-Hand-Sachen trägt, Jazz verabscheut sowie von ihrem Geheimcode zum Blaumachen, den sie mit ihrer Arbeitskollegin hat, um ein paar freie Minuten bei Starbucks zu genießen.

Nach dem Flug ist Emma erleichtert, sie fühlt sich nach der Aussprache befreit und ist froh dem Fremden zu entfliehen und ihren Freund Connor in die Arme zu schließen. Connor und sie arbeiten beide bei Panther. Er ist sehr ambitioniert, erfolgsbewusst und loyal, liebt Jazz und das Leben mit ihm ist sicher, aber etwas unspektakulär. So ist Emma auch etwas verunsichert, ob sie wirklich auf Connors Vorschlag eingehen und mit ihm zusammen ziehen soll.

Das Verhältnis zu ihrer Familie ist angespannt, da sie ihre Cousine Kerry, welche nach dem Tod ihrer Eltern bei Emmas Familie lebte, nicht ausstehen kann und ihren Eltern nicht verzeiht, dass Kerry immer bevorzugt wurde. Kerry ist erfolgreich und ziemlich arrogant und schnippisch.

Als Emma nach dem verpatzen Meeting ins Büro zurückkehrt, bereiten schon alle die Ankunft von Jack Harper, dem Firmengründer, vor. Emma ist erst wenig beeindruckt, bis sie den Mann sieht: der Fremde aus dem Flugzeug! Verzweifelt versucht Emma ihm aus den Weg zu gehen und die Sache wieder zu kitten, aber Jack Harper findet anscheinend Gefallen daran, Emma ein wenig zu necken und sucht förmlich Kontakt zu ihr. Durch ihn wird Emma bewusst, dass sie besser die Beziehung zu Connor beenden sollte. Die beiden kommen sich näher. Sogar das Verhältnis zu ihren Eltern kann Jack positiv beeinflussen.

Emma schwebt auf Wolke 7, stürzt aber ab, als sie plötzlich Jacks TV-Interview hört und erkennen muss, dass er dort alle ihre Geheimnisse ausplaudert. Emmas Leben ist zerstört, alle wissen plötzlich Bescheid, kennen ihre kleinen Geheimnisse.

Aber auch Jack scheint Geheimnisse zu haben, denn er bittet Emma, niemanden zu erzählen, dass er in dem Flugzeug saß und er verschwindet plötzlich bei einem Date. Mit Hilfe ihrer Freundinnen und Mitbewohnerinnen versucht Emma das Geheimnis zu lüften. Sie brütet einen fatalen Racheplan aus und will nun auch sein Geheimnis lüften und preisgeben.

Wird Emma Jacks Geheimnis herausbekommen? Wird sie sich rächen? Oder hat Jack vielleicht doch eine plausible Erklärung, warum er sie so vorgeführt hat?

Kritik

Insgesamt ist das Buch eine ganz nette, gut und flüssig geschriebene, leichte Lektüre, die wohl eher jüngere Frauen anspricht.

Die Charakteren sind liebenswert, plastisch und gut dargestellt, man kann sich leicht identifizieren, auch wenn vieles sehr stereotypisch ist und klischeebelastet. Die Frauen werden oft als kleine Modepüppchen dargestellt und ihre Interessen werden einseitig beleuchtet. Welche Frau interessiert sich nur für Mode, Gewicht, Schminke und Männer? Hoffentlich nicht allzu viele!

Leider ist die Handlung etwas vorhersehbar, die typische Konstruktion: einsame Frau, unglücklich, trifft tollen Mann, die Situation wird peinlich, es gibt Probleme, Verwirrungen, Mißverständnisse o.ä. und zum Schluß? Genau, sie werden ein Paar!

Dennoch kann man dieses Buch empfehlen, denn es ist unterhaltsam, bringt gute Laune und hilft einem vom tristen Alltag zu entfliehen.

Julia H. - myFanbase
09.10.2006

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