Review: #5.15 Kleine Schwächen der Pritchetts

Unter dem Titel "The Feud" konnte ich mir vorher nicht wirklich etwas vorstellen. Letztendlich haben aber alle drei Geschichten einen mehr oder weniger kleinen Kampf. Jay, Phil und Luke "kämpfen" mit der Thorpe-Familie; Lily, Cam, Mitchell und Claire haben mit Läusen zu tun und Alex und Haley wird von einem Opossum der Weg versperrt.

"Daddy this game is mean"

Ich fand es schon ziemlich unfair von Cam und Mitchell, Claire einfach so in ihr Unglück laufen zu lassen. Vielleicht kann ich nur nicht die Bedeutung von Hochzeitsfotos vor der Hochzeit verstehen. Mir jedenfalls wäre die Tochter wichtiger. Da könnte es sich auch um den Topfotografen der Welt handeln. Besonders lustig fand ich den Spruch: "Wouldn't we be doing her a favor not telling her and sparing her all that worry?"

Das Spiel, welches Cam mit Lily spielt, fand ich sehr lustig aber auch etwas grenzwertig. "Daddy this game is mean." oder "I can't breath." waren Sprüche, die ich witzig aber irgndwo auch fies fand. Ich kann Cam verstehen, schließlich sind Läuse unangenehm, aber immerhin handelt es sich hierbei um seine Tochter. Dennoch waren die Szenen mit den beiden sehr amüsant und Cam hat wirklich Fantasie, wenn es darum geht, Spiele zu erfinden um sich seine Tochter möglichst weit vom Leib zu halten. Ich fand den bösen Roboter und die Schuhe aus Pfannen und dicken Socken am schönsten.

Bei Claire fand ich schön, dass sie den Job an Land ziehen konnte. Es wäre wirklich mies gewesen, wäre ihr wegen Läusen bzw. Cam und Mitchell der Deal durch die Lappen gegangen. Zu ihrem Glück kann man hinterher auch nicht nachweisen, woher der Chef die Läuse hat. Ich fand auch die kleine Szene schön, in der Claire und Lily ein Bild zusammen machen, gerade dann als Lily Läuse hat.

Meine Lieblingsszene in der gesamten Folge war die Schreiszene im Keller der Dunphys. Die habe ich mir auch zweimal angeschaut, weil ich sie wirklich so toll fand. Cam erschreckt sich wegen des Opossums, Lily, die eine Maske trägt, erschreckt sich vor ihr selbst im Spiegel. Alex und Haley vor Cam und Cam dann nochmal als diese "Sales"-Puppe sich aufbläst. Diese Szene gehört wirklich zu meinen Lieblingen der bisherigen fünften Staffel.

"A kid is like an antidepressant"

Phils Erzfeind Gil Thorp ist wieder mit von der Partie. Was ich anfangs etwas nervig fand, hat sich dann aber als sehr lustig herrausgestellt. Zumal sich eine Art Familienfehde zwischen den Thorpes und den Pritchett-Dunphys entwickelt hat. Gil ist wirklich einer der wenigen "Modern Family"-Nebencharaktere, die ich überhaupt nicht leiden kann. Was wohl auch daran liegen mag, dass ich sehr für Phil sympathisiere.

Die Szene, in der Luke und der Thorpe-Junge wresteln, fand ich nicht so gut. Gerade deshalb gefiel mir sehr, dass sie so kurz war. Es war schon schade, dass Phil und Jay die Enttäuschung darüber, dass Luke verloren hat, sich ansehen lassen. Als Eltern bzw. Großeltern sollte man eigentlich nur seinen Sohn oder Enkel unterstützen. Allerdings kann ich beide auch verstehen. Gil ärgert Phil nun schon seit einiger Zeit und auch Jay scheint unter Opa Thorpe zu leiden. Sehr lustig fand ich die Szene, in der Luke versucht, seinem Kontrahenten das Leben zu retten und jeder Thorpe greift einen Dunphy an. Dass hinterher raus kommt, dass Luke ihn eigentlich nur angegriffen hat, machte die Sache nur noch lustiger. Luke ist eben ein Dunphy durch und durch.

Alex und Haleys Abenteuer mit dem Opossum fand ich zwar witzig aber auch etwas überflüssig. Gerade Alex müsste doch eigentlich wissen, dass so ein Tier eher ungefährlich ist. Wirklich in Schwung kam die Geschichte erst, als Cam und Lily auftauchten.

"They call me pink top."

Die Autoren haben das Problem eines jeden Schülers wirklich gut dargestellt: Jedes noch so kleine Detail kann in der High School irgendwann auf einen zurück kommen. Hier fand ich Glorias Erinnerung an den Manny aus der ersten Staffel, der mit Poncho und Panflöte in die Schule gegangen ist, sehr schön. Damals ist ihm nicht mal in den Sinn gekommen, dass man sich über ihn lustig machen könnte. Um so schöner ist auch das Ende seiner Geschichte. Er stellt sich mit seinen quietschenden Schuhen der Klasse, nur damit Gloria mit ihrem roten Gesicht den anderen Müttern entfliehen kann. Ich fand es wirklich toll, dass sich beide für einander einsetzen wollten, nur um zu beweisen, dass "It's important that you stay true to yourself."

Fazit

Auch diese Folge konnte wieder von sich überzeugen. "Modern Family" versucht sich wieder an den Standard der ersten Staffel heran zu tasten. Ganz scheint es noch nicht zu klappen, aber sie sind auf dem richtigen Weg. Sieben Punkte für #5.15!

Martin Thormann - myFanbase

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