Review: #6.11 Der Tag, an dem wir fast gestorben wären
Bei #6.11 handelt es sich um eine für "Modern Family" eher untypische Folge. Viele Charaktere fallen aus ihren gewohnten Rollen und es gibt sogar einen Schockmoment. Die Dunphys und Manny sind nur knapp einem Autounfall ausgewichen und versuchen nun damit fertig zu werden. Jeder auf seine Art und Weise.
"Suck it small stuff!"
Claire ist eine Person, die besonders aus ihrer Rolle fällt. Sie beginnt, die kleinen Dinge des Lebens leicht zu nehmen, und will auch nicht mehr alles und jeden kontrollieren. Zumindest versucht sie es. Es ist schon witzig zu sehen, wie Claire gar nicht anders kann, als Leute zu etwas zu zwingen. Mitchell fast dies ganz gut zusammen, wenn er sagt: "You're controling even when you are trying not to be controling." Eigentlich will sie ihrem Bruder ja auch nur etwas Gutes tun, was man ihr hoch anrechnen kann, aber die Art, wie sie es versucht, ist eben typisch Claire. Obwohl ich zugeben muss, dass ich es sehr gut fand, wie ruhig sie geblieben ist, als ihre Töchter sich gegenseitig angegriffen haben und Luke die Wand beschmutzt hat. Nur mit einem "I'm just going to pop into the living room." hat sie sich verabschiedet. Auch als ein Alpacca plötzlich durchs Wohnzimmer läuft, bleibt sie ganz ruhig.
Claire sollte öfter mal ganz ruhig und entspannt bleiben. Es täte ihr wahrscheinlich gut. Dennoch ist es am Ende der Folge schön, wenn jeder wieder seine normale Rolle annimmt. Sie wird also auch weiterhinter versuchen, alles und jeden zu kontrollieren und nach sechs Jahren hat man sich daran ja schon gewöhnt.
Mitchell hat mir in dieser Folge besonders Leid getan. Ihm werden nicht nur seine Skates, sein Portemonnaie und seine Krawatte ("Which hobo needs a tie.") geklaut, sondern wird auch von Manny fast umgefahren. Ich hoffe nur, dass demnächst wieder positive Folgen für ihn kommen.
"The need to protect his mama." - "I thought I lost you."
Dass jemand Ängstliches wie Manny mit einem fast Unfall besonders zu kämpfen hat, ist verständlich. Doch scheinbar geht es hierbei nicht nur um Manny, sondern auch und sein gestörtes Verhältnis zu seinem Vater. Es war schön zu sehen, wie sehr sich Jay für seinen Sohn einsetzt. "I'm being his father." war schon ein ziemlich schöner Satz. So fällt auch Jay ausseiner Rolle. Ich fand es schön, dass es über seinen Vater redet und welche Probleme er mit ihm hatte. Dies macht ihn nur menschlicher. Aber, dass gerade Jay, ein gestander Mann, schreit, weil Manny schnell an- und um eine Kurve fährt und hinterher auch noch lieber läuft als im Auto zu bleiben, fand ich sehr übertrieben. Bei jedem anderen Charakter hätte ich es verstanden, doch bei ihm kommt es sehr komisch vor.
Auch von Gloria war ich überrascht. Gerade sie, die ihren Sohn immer in Schutz nimmt, belügt ihn, damit er seine Angst überwindet. "I won't drive him arround until he's 40." Immerhin hat sie ihm geholfen, auch wenn es nur aus Eigennutz war.
Nicht nur die Dunphy Eltern haben mit der Geschehnissen zu kämpfen, sondern auch die Kinder. Luke fängt an, seine "bucket list" abzuarbeiten, auf der scheinbar keine weltbewegenden Dinge vermerkt sind. Obwohl ich die Szene mit den Colaflaschen auf der Treppe schon sehr witzig fand. Lustig waren auch die Szenen zwischen Alex und Haley. Ich kann Alex aber auch gut verstehen, dass sie enttäuscht war. Außerdem hat es bestimmt Spaß gemacht, die Schwester unter einem Vorwand auf den Boden werfen zu dürfen.
"Bing Bang no Boom"
Phils Geschichte war in dieser Folge sowohl die beste als auch die interessanteste. Nach dem Beinah-Unfall fängt er an sich durchzusetzen. Besonders witzig fand ich die Szene mit Gill Thorp. "If you talk disrespectful to my wife ever again, I will kill you. I'm sorry that sounded like a joke. I will definitely kill you." Oder wie er den Trockerhändler unter Druck setzt.
Es ist wirklich interessant, so einen Phil mal zu sehen, gerade weil er sonst immer der Liebe und Zuvorkommend ist. Genauso schön ist es, als er am Ende dann doch realisiert, was eigentlich passiert ist und was hätte passieren können. Dies geschieht natürlich nach "Modern Family"-Manier durch einen kleines Missgeschick; Phil wirft ein Glas Milch um.
Dass Cam ihm zur Seite gestellt wurde, war zwar amüsant (weil sich Cam die Frage stellt: "Is Phil sexy?") und die Szene, in der sich Phil mit Wasser übergießt war es auch wert, trotzdem scheint Cam für mich etwas fehl am Platz.
Fazit
Ich tue mich wirklich sehr schwer beim Bewerten dieser Folge. Einerseits ist sie etwas merkwürdig, weil es sich um eine eher untypische Geschichte für "Modern Family" handelt, andererseits ist sie interessant, weil man die Charaktere in neuen Rollen sieht, was erfrischend ist. Alles in Allem war es aber keine überragende Episode. Die Geschichte von Phil war wirklich gut, die anderen beiden leider nicht. Daher gebe ich nur 5 Punkte auch wenn es immer wieder interessant zu sehen ist, wie Comedyserien mit Drama umgehen.
Martin Thormann - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Day We Almost DiedErstausstrahlung (US): 07.01.2015
Erstausstrahlung (DE): 27.10.2016
Regie: James Bagdonas
Drehbuch: Danny Zuker
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