Eins
Acht Jahre ist es nun her, dass das erfolgreiche deutsche Synthie Pop/Wave-Duo Second Decay ihr letztes reguläres Studio-Album veröffentlichte. In der Musik-Szene ist das eine lange Zeit. Für Sänger und Texter Christian Purwien vielleicht eine zu lange, juckte es ihn anscheinend so sehr in den musikalischen Fingern, dass er vor kurzem sein erstes Solo-Album mit dem so schlichten wie auch treffenden Titel "Eins" herausbrachte
Schon der erste Track "Dummheit" weiß zu überraschen. Dabei handelt es sich nämlich um eine Spoken Word-Nummer, die die einen wohl in ihre Kindheit zurückversetzen, andere (wie mich) an den Kultfilm "High Fidelity" erinnern wird. Denn der Sprecher, der insgesamt vier der kurzen Hörtexte auf dem Album seine Stimme verleiht, ist kein Geringerer als Andreas Fröhlich, besser bekannt als Bob Andrews aus der Hörspielserie "Die drei ???" und als deutsche Synchronstimme des Schauspielers John Cusack.
Die teilweise fast schon philosophischen und meist sehr amüsant geratenen Spoken Words-Tracks stellen wunderbare Gegenpole zu den stark von Synthesizern dominierten Pop-Songs dar, die Purwien da auf seinem Solo-Erstling vereinigt. Eingängige Melodien und eingängige Beats geben sich die Klinke in die Hand. Und exakt hier liegt das Problem des Albums. Denn genau diese Eingängigkeit lässt auf Dauer fast schon Langeweile aufkommen. Die Songs klingen größtenteils sehr ähnlich und vermögen nie so richtig zu begeistern. Da fehlt die Magie und auch der Mut, den Purwien zwar mit den gesprochenen Texten zeigt, in seiner Musik aber leider etwas vermissen lässt.
Dennoch gibt es den einen oder anderen Song, der positiv aus der Masse heraus sticht. So zum Beispiel die Vorab-Single "Alle Fehler", die Purwien gemeinsam mit Joachim Witt aufnahm und die wesentlich ausgefallener und dynamischer daherkommt. Auch "Bei Dir" weiß zu überzeugen. Und zwar sowohl der eigentliche Song, als auch die akustische Version, die neben vier weiteren Remixes noch auf das Album gepackt wurde und vielleicht sogar den besten Track der Platte darstellt. Manchmal ist weniger eben doch so viel mehr.
Alles in allem konzipierte Purwien unterstützt von den beiden Produzenten Steffen Neuhaus und Marcel Schlepp mit "Eins" ein Album, das oft sehr tanzbaren Elektro-Pop mit interessanten deutschen Texten kombiniert und dadurch eine durchaus genießbare Platte darstellt. Allerdings wirken viele der Songs etwas belanglos, es fehlt ihnen an Tiefe, an Abwechslung und Überraschungsmomenten. Bleibt also zu hoffen, dass Purwien in Zukunft mehr wagt und ein potentielles "Zwei" in dieser Hinsicht spannender ausfällt.
Anspieltipps:
Früher
Alle Fehler
Bei dir (Reprise)
Tracks
1. | Dummheit | |||
2. | Alle Fehler (Edit) | |||
3. | Bei Dir | |||
4. | Raum12 | |||
5. | Früher | |||
6. | So Kalt | |||
7. | Vielleicht Ist Es So | |||
8. | Konsum | |||
9. | Leb' Wohl | |||
10. | Ich Kann Sehen | |||
11. | Meine Meinung | |||
12. | Um Mich | |||
13. | Alle Fehler | mit Witt | ||
14. | Bei Dir (Reprise) | |||
15. | E.I.N.S. | |||
16. | Bei Dir (Blutengel Remix) | Bonustitel | ||
17. | Bei Dir (Joke J. Remix) | Bonustitel | ||
18. | Bei Dir (Welle Erdball Remix) | Bonustitel | ||
19. | Bei Dir (Polytune Remix) | Bonustitel | ||
20. | Alle Fehler (Oktonaut Remix) | Bonustitel |
Paulina Banaszek - myFanbase
25.07.2007
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 15.06.2007Genre: Pop
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Aktuelle Kommentare
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