Our Little Corner Of The World – Music From Gilmore Girls

Eingeleitet wird der Soundtrack von einer jedem nur allzu bekannten "La-la-la"-Melodie von Sam Phillips – Töne, die man vom ersten Hören an sofort mit Stars Hollow und seinen Einwohnern verbindet und die im Laufe der CD immer wieder zur Auflockerung dazwischen gestreut werden.

Das Eintauchen in das Gilmor'sche Universum passiert dann wie von selbst: Neben dem unverzichtbaren "Where You Lead I Will Follow" von Carole King & Louise Goffin findet man mal peppige, mal nachdenkliche, mal fröhliche Songs, die man mit der einen oder anderen Lieblingsszene assoziiert.

Zu "I Found Love" von The Free Design schlendern wir gemeinsam mit Lorelai und Rory durch das mit gelben Margariten geschmückte Stars Hollow, nachdem Max Lorelai einen Heiratsantrag gemacht hat. Bei Elastica's "Car Song" denken wir an die schicksalhafte Autofahrt von Rory und Jess nach der misslungenen Nachhilfestunde – Flirts, Zukunftsträume und Eiswaffeln inklusive. Während wir beim wunderschönen "Oh My Love" von John Lennon der "Übergabe" von Deans Geschenk zum dreimonatigen Jubiläum beiwohnen und schließlich unter seinem misslungenen Liebesgeständnis genauso leiden, wie er selbst, empfinden wir die Versöhnung der beiden zu PJ Harveys "One Line" noch eine Spur erfreulicher und intensiver.

Björks "Human Behavior" erinnert uns an die Schlittenfahrt und die kreative Schneefrau der Gilmore Girls, die der Sängerin zudem sehr ähnlich sieht. Zu "O'Oh" von Yoko Ono begleiten wir Rory bei ihrem spontanen Trip nach New York und wandeln mit ihr und Jess durch die Großstadt.

Die Liste der Beispiele ließe sich noch weiter fortsetzen – gleichzeitig darf man aber eines nicht vergessen: All die Künstler, die auf dem Soundtrack vertreten sind, spiegeln gleichzeitig auch den Musikgeschmack der Gilmores wieder – so erhält man einen besseren Einblick in ihre Welt und beginnt zu verstehen, warum sie diesen oder jenen Musiker so toll finden.

Gleichzeitig ist es aber auch eine CD, die man ohne jegliche "Vorkenntnisse" hören kann und bei der man dennoch die bunte Auswahl der Songs zu schätzen weiß und von der einen oder anderen Band sogar etwas mehr kennen lernen möchte.

Denjenigen, die in Sachen Gilmore Girls schon Vorkenntnisse oder gar Fachwissen mitbringen, werden vermutlich schon ein paar Schwachstellen auffallen: Sam Phillips ist abgesehen von den "La-la-las" nur mit einem einzigen Song vertreten ("Tell Her What She Wants To Know") – dabei hätte es noch ein paar andere schöne Nummern gegeben, die man sofort mit gewissen Szenen verbindet, beispielsweise "Love Is Everywhere I Go", "I Don't Know How To Say Goodbye" oder "Where The Colours Don't Go". Auch vom hiesigen Stadttroubadour hätte man sich vielleicht mehr erwartet: Grant-Lee Phillips verzeichnet zwar ebenfalls einen Song auf dem Soundtrack ("Smile"), jedoch hätte sich ein Medley seiner verschiedenen Straßenecken-Songs bestimmt auch ganz gut gemacht.

Den Abschluss des Albums bildet "My Little Corner Of The World" von Yo La Tengo – ein Song, der bereits die Pilot-Folge und die letzte Folge der ersten Staffel beendete, ein Song, der das heimelige Gefühl der Geborgenheit der Serie, der Stadt und der Leute dort perfekt einfängt.

Fazit

Für Fans und Liebhaber der Serie ein Soundtrack zum Abtauchen in die Welt von Lorelai, Rory, Lane & Co; für Laien eine CD zum Kennenlernen neuer Künstler und der Welt von Stars Hollow – ein gelungener, erfrischender Mix, bei dem bestimmt für jeden etwas dabei ist!

Anspieltipps

Child Psychology - Black Box Recorder

Know Your Onion - The Shins

Clear Spot - Pernice Brothers

One Line - PJ Harvey

My Little Corner Of The World - Yo La Tengo

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