Bewertung
Morten Harket

Letter From Egypt

Dreizehn Jahre nach seinem ersten Soloalbum "Wild Seed" erschien am 30. Mai 2008 sein zweites "Letter From Egypt", mit dem Morten Harket neue Pfade einschlägt und in seinem Album Interessen an allen Aspekten der Welt, in der wir leben, widerspiegelt.

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Die Songs für dieses Album hatte Morten Harket bereits seit 1998 als Idee im Kopf, doch dann kam ihm das A-ha-Revival dazwischen und er legte seine Pläne für ein neues Album erstmal aufs Eis. Das Album soll eine Art Reise beschreiben, Gedanken, die er sich über Menschen und die Welt, in der wir leben, wie wir mit ihr und untereinander umgehen, preisgeben. Harket komponierte bis auf den Coversong alle Songs selbst und nahm diese auf drei verschiedenen Kontinenten auf. Sowohl die Menschen als auch die Welt, in der wir leben, machten ihn neugierig und regten ihn zum Schreiben an. Es entstanden poetische, kluge und eindringliche, aber auch sehr deprimierende Texte.

Dass bei diesem Album nicht nur Harkets Gesang, sondern vor allem die Musik im Vordergrund steht, bemerkt man sofort beim ersten Song "Darkspace", der auch seine erste Singleauskopplung ist. Er wird unterstrichen von akkustischen Gitarrensolos, gefolgt von E-Gitarren. Der zweite Song "Send Me An Angel" geht diesbezüglich in eine ganz andere Richtung. Er ist rockiger, aber hat auch seine elektronischen Elemente, was mir an ihm sehr gut gefällt. Es fällt auf, dass Harket bei diesem Song nicht so viel singt, sondern die Musik mehr als bei seinen anderen Stücken im Vordergrund steht.

"We'll Never Speak Again" ist eine typische Popballade, von der es auf diesem Album sehr viele gibt und von denen die eine oder andere sehr deprimierend ist. Leider muss ich sagen, denn anfangs irritierte mich diese Auswirkung, doch dann wirkte es sich aus, dass ich schlechte Laune bekam und selbst deprimiert wurde. Bei "There Are Many Ways To Die" ist es nicht anders, doch es unterscheidet sich ein wenig von "We'll Never Speak Again", da die Musik wieder in den Vordergrund rückt und diese es aus seiner Depriphase herausholt und es somit doch noch zu einer guten Popballade wird.

Nach diesen ersten vier Stücken folgt ein Lied, was mir auf Anhieb gefallen hat. Es ist zwar erneut eine Ballade, doch von dieser Schiene werden wir auch nicht mehr wegkommen, da sich die Balladen wie ein roter Faden durch dieses Album ziehen. Die eine ist besser, die andere schlechter. Doch diese ist nicht nur lyrisch ein Hit, sondern auch musikalisch. "With You - With Me" wird neben der Akkustik-Gitarre auch von Streichinstrumenten begleitet, was sich wunderschön anhört und dem ganzen Song noch das gewisse Etwas gibt. "Letter From Egypt" ist DER Song überhaupt! Man muss automatisch über Harkets Lyrik nachdenken, die einen traurig stimmt. Diesen hat Morten Harket mit Sicherheit in Ägypten geschrieben, wo er unter anderem war und sich von der dortigen Stimmung beeinflussen ließ. Hervorzuheben ist bei diesem Stück seine kräftige Stimme, die mal Gesang und Sprechgesang war, was beides unter die Haut geht und großartig umgesetzt wurde. Er singt bei "Letter From Egypt" jedes Wort sehr prägend, damit man seine Botschaft von seiner Reise auch versteht. Ein großartiger und wundervoller Song - im Nachhinein der beste von allen.

Nach diesen zwei wundervollen Stücken kommt erneut ein deprimierender Song, wobei einem mit der Zeit dann auch der Spaß am Zuhören vergeht. Mit "Movies" folgt schließlich ein hörenswertes Stück. Dieses Mal eine Coverversion einer norwegischen Band, die auch mehr Power in sich hatte wie die davorgehenden Lieder. Die folgenden Stücke "Slanted Floor" und "Anyone" sind sehr schöne Popballaden, erneut geprägt durch einfühlsame und geniale Gitarren- und Pianosolos sowie Harkets eindringlicher Stimme, vor allem "Anyone" sticht von diesen beiden hervor.

Abschließen tut das Album mit "Should The Rain Fall" und "The One You Are". Zwei Balladen. Hätte mich jetzt sehr gewundert, wenn was anderes gekommen wäre. Während der erste Song doch noch einige Ansätze an Tempo zeigte und ich dachte, Harket fängt an zu rappen, konnte er dagegen nicht überzeugen, genauso wie "The One You Are".

Fazit

Ein Album, das voller Popballaden steckt – die eine besser als die andere. Darunter auch eine ganz schlechte, die mir zu sehr deprimierend herüberkommt und einem der Spaß am Zuhören vergeht. Insgesamt aber ein gutes Werk von Morten Harket, das gute 6 von 9 Punkten erhält.

Anspieltipps

With You - With Me

Send Me An Angel

Letter From Egypt

Anyone

Artistpage

Offizielle Website

Morten Harket bei MySpace

Tracks

CD 11.Darkspace
2.Send Me An Angel
3.We'll Never Speak Again
4.There Are Many Ways To Die
5.With You - With Me
6.Letter From Egypt
7.A Name Is A Name
8.Movies
9.Slanted Floor
10.Anyone
11.Should The Rain Fall
12.The One You Are

Dana Greve - myFanbase
31.05.2008

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