Involver

"Involver" legt gleich mal richtig los: Mit "Everyday", dem ersten Track der Platte, kommt der Hörer in den Genuss flotter E-Gitarrensounds und eines ohrwurmverdächtigen Refrains: "You and I and everyday, I thought we were free on everyday". Auch wenn man anfangs prinzipiell mal nur "Everyday" mitgrölen kann, so weiß man gleich nach dem ersten Lied bescheid: The Rain will rocken.

Fetzig geht es weiter mit "Waste Love". Mit viel Einsatz der Drums und ein paar E-Gitarren-Solos weiß auch der zweite Song zu überzeugen und macht die Überleitung zu "Big Lie", der ersten Singleauskopplung des Albums, perfekt. Dieser Song ist einfach großartiger, alternativer Rock mit einer tollen Bridge und einem noch tolleren Refrain. Kaum geht "Big Lie" los, hat man einfach nur das Bedürfnis, im Zimmer umherzuspringen und seine Luftgitarre zum Besten zu geben. Definitiv einer der besten Songs der Platte.

Ein bisschen trübsinniger erscheint einem der vierte Track, "It Feels Like", was aber nur an den Lyrics und den Akkorden liegt, keinesfalls am Tempo. Denn wie schon bei den vorherigen Liedern beweist auch dieses Lied Headbang-Potential dank seines schnellen Beats. Kein außergewöhnlicher Song, aber ein guter. Mehr überzeugen kann da wieder "Involver", das titelgebende Lied der Platte, das erstmals ruhigere Töne anstimmt. Dadurch kommt auch zum ersten Mal Lorenz Theurers Stimme zur Geltung, welche sich zwar nicht durch eine bestimmte Originalität auszeichnet, aber mit einer gewissen Intensität überzeugen kann. Besonders an dem Song ist aber die Melodie, die man schlichtweg mit "schön" bezeichnen kann.

Lied Nummer 6, "Symmetry", ist da schon wieder lauter und grungiger, sticht aber nicht heraus. Genauso wenig "Beer Over Wine", ein Song, der vom Laster des Alkohols handelt und irgendwie ein bisschen an Third Eye Blind und Blink 182 erinnert. Während der Rest des Albums doch eher an Britpoprock angelegt ist, hat man hier kurz den Eindruck, musikalisch in den USA gelandet zu sein.

Mit "No Part of Me" gehen es The Rain dann wieder langsamer und melancholischer an. Mit knackigen Akkorden und einem schönen Refrain weiß dieser Song ähnlich wie "Involver" zu überzeugen – man merkt, dass die Jungs vielleicht gar nicht nur rocken wollen, auch ruhigere Songs scheinen ihnen zu liegen. Gleiches gilt für "I Wish", wobei das Tempo hier nach den ersten paar Songzeilen wieder stark angezogen wird. Dennoch unterliegt dem gesamten Lied so ein bisschen das Traurige und Depressive.

"Don't Hurry" ist dann das letzte Lied des Albums, dass wieder fröhlich drauf los rockt. Solide E-Gitarre-Passagen untermalen das Ganze. Und schließlich bietet der allerletzte Track, "What the Hell Are You Doing Here", noch ein kleines Extra: einen akustischen Song, performt von Lorenz Theurer allein, ohne seine Kollegen Carlos Bruck und Daniel Schröteler. Zwar bietet dieser Song nicht wirklich etwas Besonderes oder etwas, was man noch nie gehört hat, aber er schließt eine solide Platte mit einem soliden Song ab.

Fazit

Es bleibt somit nur zu sagen: The Rain kann rocken. The Rain kann aber auch ruhige Lieder spielen. Und The Rain bietet mit "Involver" eine solide Platte, die man sich als Hörer von Indie und Alternative Rock gerne mal zulegen kann.

Anspieltipps

Everday

Big Lie

Involver

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