Bewertung
Offspring, The

Rise And Fall, Rage And Grace

Die nicht mehr ganz so jugendlich frischen Offspring beweisen mit ihrer neuesten Scheibe "Rise And Fall, Rage And Grace", dass sie zumindest im Herzen jung und ungestüm geblieben und womöglich ein kleines bisschen in ihrer Entwicklung stecken geblieben sind: Die Stilmittel, die sie hier einsetzen, sind einmal mehr altbewährte – die üblichen Offspring-Kracher und Ohrwürmer versetzt mit einer Menge Tempo und Ahhhs und Ohhhs im Hintergrund versprechen sicherlich nichts Neues, für den Liebhaber aber doch eine Menge Spaß.

Foto: Copyright: Columbia Records
© Columbia Records

Es ist eigentlich wirklich erstaunlich, wie sie es all die Jahre über schaffen, Songs nach dem immer wieder selben oder zumindest ähnlich gestrickten Muster zu schreiben, ohne diesem Schema überdrüssig zu werden und mal was ganz anderes auszuprobieren. Erwartet hat dies aber bestimmt keiner. Wozu auch – der Weg, den die Offspring vor langer Zeit eingeschlagen haben, ist einer, der sich mehr als bewährt hat und der von ihren Fans geliebt wird.

Also her mit den heiß erwarteten Krachern und Fegern, mit den in die Ohren geprügelten Mitgröl-Refrains, mit allem, was man jemals mit den Kaliforniern verband! Volltreffer, bereits die erste Nummer "Half-Truism" überfällt einen direkt mit all diesen Eigenschaften und schafft es vom ersten Moment an, seine Offspring’sche Energie auszubreiten, zuerst ein bisschen zu abrupt, dann mit immer mehr Stimmung, bis man sich mit Wohlgefallen zurücklehnt und sich besonders beim Refrain pudelwohl fühlt.

Die folgende Nummer "Trust In You" kann leider nicht mehr ganz so viele Sympathiepunkte erhaschen – dazu ist sie fast zu typisch und belanglos, ein Song, der in mehr oder weniger abgewandelter Form auf beinahe jedem Album der Gruppe zu finden ist. Bekannt kommt einem auch "Hammerhead" vor – allerdings aus dem Grund, dass es die Vorabsingle und dafür nicht einmal die schlechteste Wahl war: Es kommt ein wenig härter daher, beinhaltet aber dennoch genau die richtige Dosis Eingängigkeit.

Auf der zweiten Hälfte des Albums findet man auch ein paar ausgefallenere Stücke – über deren Notwendigkeit sich aber streiten lässt. Während das gelassene "Kristy, Are You Doing Okay?" noch positiv auffällt, fühlt sich das schnulzige "Fix You" schon etwas überflüssig, wenn nicht sogar nervig an. Für das notwendige Tempo ist aber weiterhin gesorgt: Mit "Stuff Is Messed Up" und "Nothingtown" sind einmal mehr Paradebeispiele für den Stil der Band vertreten. Apropos Stil: Das abschließende "Rise And Fall" riecht ein bisschen zu sehr nach Green Day, macht sich als Schlussstück aber ganz hübsch, sprich: Es knallt noch mal so richtig rein.

Fazit

The Offspring sind sich bei ihrem neuesten Album wieder mal selbst treu geblieben und machen noch immer das, was sie am besten können und was sich am besten bewährt hat: Fetzige Punk-Rock-Songs schreiben, die schnell ins Ohr gehen und keine Langeweile aufkommen lassen. Dadurch kommt beim Hören sofort ein vertrautes Gefühl auf – man fühlt sich zwischen dem neuen Material sofort wohl, weil man in ähnlicher Form schon mal damit konfrontiert worden ist. Mit großen Überraschungen oder neuen Ideen braucht man also keinesfalls zu rechnen – wer jedoch an den alten Stücken seine Freude hatte, wird sich auch mit diesem Album rasch anfreunden!

Anspieltipps

Half-Truism

Hammerhead

Kristy, Are You Doing Okay?

Let's Hear It For Rock Bottom

Tracks

1.Half-Truism
2.Trust In You
3.You're Gonna Go Far, Kid
4.Hammerhead
5.A Lot Like Me
6.Takes Me Nowhere
7.Kristy, Are You Doing OK?
8.Nothingtown
9.Stuff Is Messed Up
10.Fix You
11.Let's Hear It For Rock Bottom
12.Rise And Fall

Stephanie Stummer - myFanbase
28.06.2008

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