The Sicks
Der Name Majandra Delfino wird wahrscheinlich nur "Roswell"-Fans ein Begriff sein und diese kennen natürlich auch die Gesangseinlagen ihres Charakters Maria DeLuca. Jedoch ist diese CD für jeden interessant, der gerne experimentelle Musik hört, etwas, was sich von der kommerziellen Masse abhebt. Gerade Fans von Portishead und Björk sowie Tori Amos, Sarah McLachlan oder Radiohead sollten reinhören, denn diese Künstler scheinen Majandra inspiriert zu haben. Mit den Liedern aus Roswell, die Maria/Majandra dort singt, haben diese wenig zu tun, sie klingen anders, nicht so folkmäßig und kommerziell. Trotzdem sehr schade, dass wir die Lieder aus der Serie nicht ebenfalls auf einer CD finden können.
Majandra, wie sie sich als Sängerin eigentlich nur nennt, hat ihr Debütalbum "The Sicks" vollkommen eigenständig geschrieben und produziert. Die Musikrichtung ist schwer einzuordnen, da sie einen eigenen Stil kreiert hat, kann aber irgendwie zwischen alternativ, elektronisch und experimentell angesiedelt werden.
Insgesamt kann man die CD als düster, melancholisch, aber auch sehr offen und poetisch bezeichnen. Majandra eröffnet mit jedem Lied ein neues Fenster ihrer Seele, ihre Stimme ist sanft, aber kräftig mit einem jazzigen und gefühlvollen Unterton. Da sich die Lieder durchweg mit Problemen und großen Gefühlen beschäftigen, ist die Atmosphäre eher schwermütig. Durch ihre ständigen Wortspielereien und dem Sarkasmus wird es jedoch etwas aufgelockert.
- Ski-Ming
Das Auftaktlied präsentiert sich sehr düster mit Elektroniksound und schrägen Tönen. Ihre Stimme wirkt voll und melancholisch. Hier spielt sie besonders mit den Worten und beschreibt, wie Frau versucht, einen Mann zu manipulieren.
- Bruises
Ebenso schwermütig, tiefgründig, aber melodisch und stimmtechnisch etwas leichter, erscheint dieses Lied. Wiederum ist der Text voller Härte, aggressiv, da er sich mit einer sehr belastenden Beziehung beschäftigt. Liebe und Hass werden angesprochen. Schlagzeug und Keyboard werden hier eingesetzt.
- Oil + Water
Ein langsames Lied, etwas im Pink Floyd-Stil, voller Schwermut, von Liebe und einem gebrochenen Herzen. Jedoch wirkt es trotz allem relativ sanft.
- Siren
Elektronisch, etwas Kate Bush-like, über eine unglückliche Liebe. Helle Untertöne, die das düstere Ambiente etwas aufhellen.
- Tatu
Voller Verzweiflung gesungen, schwermütig, aber mit unterschiedlich stark ausgeprägten Passagen. Zum Teil harte aggressive Worte und schräge Töne. Sie singt über ein gebrochenes Herz, ihre Wut und Depression.
- Hell + BlissIm letzten Lied finden wir hauptsächlich Akustikgitarre und Keyboard wieder, es ist symphonisch, etwas jazzig und vollkommen auf die Stimme ausgelegt. Es unterscheidet sich etwas von den übrigen Songs, wirkt kommerzieller und weniger schwermütig.
Fazit
Das Album ist zwar durchaus hörenswert, aber kein Muss, auch nicht für Roswell-Fans, da dieses Musikgenre und diese Facette von Majandras Musik dort keine Rolle spielen. Es ist also hauptsächlich für Liebhaber experimenteller Musik à la Björk und Portishead gedacht, die Majandra auch als ihre Lieblingskünstler bezeichnet. Beim ersten Hören werden wahrscheinlich viele erst einmal abschalten und mit der Musik nichts anzufangen wissen, sie erscheint etwas eigenwillig, langweilig und eintönig, aber wenn man der Musikrichtung nicht ganz abgeneigt ist, sollte man ihr eine zweite Chance geben und intensiver auf die latenten Facetten der Musik achten und den Texten lauschen. Eine CD, die beim mehrmaligen Hören punktet und für gemütliche Stunden daheim wie geschaffen ist.
Leider ist sie jedoch schwer erhältlich, sie ist eigentlich nur noch gebraucht zu hohen Preisen zu bekommen oder aber –recht günstig- über Itunes beziehbar. Großes Manko ist auch die kurze Trackliste. Ebenso hört man, dass die CD nicht unbedingt von einem großen Plattenlabel produziert wurde, die Qualität ist Mittelmaß, nicht überragend. Das Cover erscheint auch etwas skurril und man fragt sich, was es zu bedeuten hat.
Artistpage
Tracks
1. | Ski-Ming | |||
2. | Bruises | |||
3. | Oil + Water | |||
4. | Siren | |||
5. | Tatu | |||
6. | Hell + Bliss |
Julia H. - myFanbase
08.07.2008
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 31.10.2001Genre: Alternativ
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