Plan A!

Sein erstes Album trägt den vielsagenden Titel "Plan A!" und es gibt wahrscheinlich nur sehr sehr wenige Hörer da draußen, die die Anspielung auf Thomas' Interviews während der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" nicht wiedererkennen. Gleichzeitig verrät der Titel aber auch, dass Thomas Godoj sich nicht nur auf englischsprachige Titel beschränkt, sondern auf der momentan modernen "neuen deutschen Welle" mitsurfen will. Die drei deutschen Songs, an denen er sogar selbst mitwerkeln durfte, können sich hören lassen und halten auch den Vergleich mit aktuellen deutschen Songs wie "So soll es Bleiben" von Ich + Ich Stand.

Dem Rest des Albums merkt man schon nach wenigen Songs an, dass mit gehörigem Zeitdruck produziert wurde und dabei immer ein Auge auf den kommerziellen Markt geworfen wurde. Wirklich im Gedächtnis bleibt nach dem ersten Durchhören des Albums eigentlich keiner der Songs. Und das ist eigentlich schade, denn dies lässt bereits erahnen, dass Thomas Godoj nicht wirklich mehr Erfolg haben wird, als alle anderen Casting-Gewinner. Obwohl man im direkten Vergleich mit anderen Alben von Castinggewinnern dem Longplayer anmerkt, dass hier kein absoluter Frischling am Werk war, sondern jemand, der bereits Erfahrung im Musikbiz sammeln konnte. Der ein oder andere Song lässt durchblinzeln, was aus dem Album hätte werden können, hätte man sich nur den Luxus von mehr Zeit gönnen können.

Und so habe ich letztendlich das Gefühl, dass das Album nicht das hält, was Thomas Godoj uns all die Mottoshows versprochen hatte. Die Songs besitzen zwar eingängige Melodien und Thomas' Stimme hat nichts von seinem Esprit und seiner Eindringlichkeit eingebüßt. Und doch will mich "Plan A!" auch nach dem zweiten Durchhören nicht so recht mitreißen. Irgendetwas fehlt dem Album, obwohl es einige starke Songs, eben wie "Helden gesucht" oder "When the Tears are Falling", gibt. Insgesamt klingen die Songs einfach zu ähnlich, besonders bei "Brandnew Start" wird dies deutlich, denn zu Beginn scheint der Song lediglich eine Kopie der ersten Single "Love is You" zu sein, das übrigens mit der schwächste Song des gesamten Albums ist.

Doch woran liegt es, dass "Plan A!" nicht so recht zünden mag. Vielleicht hab ich nach dem ganzen Hype um Thomas einfach zu viel erwartet. Während der Show "Deutschland sucht den Superstar" konnte der Recklinghäuser seine unglaublich einzigartige Stimme unter Beweis stellen, indem er geniale Songs anderer Songwriter interpretierte. Hat mir seine Performance am Ende also nur gefallen, weil ich Songs wie "Chasing Cars" und "Behind Blue Eyes" auch von den Originalinterpreten toll finde? Lag es also letztlich gar nicht an Thomas Godoj, sondern an den Songs, dass ich gehofft und gezittert habe, dass er am Ende Deutschlands neuer Superstar wird und Bohlen-Liebling und Gossenkind Mark Medlock endlich in die Schranken verweist?

Das Album wird sicherlich die Spitze der Charts erklimmen, Thomas Godoj wird damit auf Tour gehen und ab und zu schüchtern in die Kameras lächeln, wenn mal wieder ein Interview ansteht. An einen anhalten, längerfristigen Erfolg glaube ich letztendlich jedoch nicht mehr wirklich. Dazu ist das Album einfach zu unspektakulär und zu gewöhnlich.

Fazit

Thomas Godoj bleibt seiner Linie konsequent treu und präsentiert uns angenehm ruhige Rockmusik, die absolut massentauglich ist und eben deswegen wohl in der Masse der sich um die Spitze der Charts kabbelnden Künstler untergehen wird. Schade eigentlich, denn Thomas Godoj hat ungeheures Potential, sowohl stimmlich als auch als Songwriter.

Anspieltipps

Helden gesucht

Plan A

When the Tears are Falling

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