Camino Palmero

Die californische Band The Calling, welche 1996 von Alex Band und Aaron Kamin gegründet wurde, besticht durch klaren Gitarrensound und einer unverwechselbaren Stimme des Sängers Alex Band.

Besonders Serien- und Filmfans dürften schon häufiger in den Genuss der Musik gekommen sein, so wurde nämlich die erste Singleauskopplung des Albums "Wherever you will go" sowohl im Film Coyote Ugly als auch in "Smallville" (#1.02 Häutung bei Vollmond in der Schlussszene) sowie zur Werbung der Serie Star Trek: Enterprise verwendet. Ursprünglich ist es allerdings als Hymne für Kamins verstorbene Cousine und deren Ehemann gedacht. Dieses ruhige, eingängige Lied beschäftigt sich mit der großen Liebe, auch nach dem Tod. Es ist besinnlich, romantisch und trotz allem nicht schnulzig. Im Jahre 2002 stand es in den US-Charts auf Rang 5 und in Deutschland auf dem 16. Platz. Auf dem Album finden wir zwei Versionen des Songs, zum einen die Radioversion und zum anderen eine Live-Aufnahme.

Jedoch ist auch das erste Lied "Unstoppable" zumindest "Smallville"-Fans bekannt, denn es wird direkt in der Pilotfolge während Lex' rasanter Autofahrt gespielt. Es wirkt etwas verrucht, kraftvoll, steckt aber trotzdem voller Gefühl. Mit dem zweiten Song "Nothing's changed" geht es etwas härter weiter über die Schwierigkeiten, seiner Rolle gerecht zu werden. Ein sehr rockiges Lied. In dem vierten Song "Could it be any harder" dreht sich alles um den Verlust eines geliebten Menschens: traurig, melancholisch, aber sehr schön.

Stimmlich sehr eindringlich, ohne starken Gitarrensound, brilliert der fünfte Song "Final answer". Wie ist es, wenn Liebe nicht erwidert wird? Um eine unglückliche Liebe und Rachegelüste dreht sich "Adrienne". Der Song wirkt flott, dynamisch, sehr kraftvoll und erlangte 2002 als zweite Singleauskopplung den 68. Platz der Deutschen Charts. Gesellschaftskritisch geht es mit dem Song "We're forgiven" weiter, welcher zwar etwas langsamer, aber ungemein fesselnd ist. Der düstere Song "Things don't always turn out that way" handelt von der Obsession zu einer Unbekannten und hat Ohrwurmqualitäten. In dem siebten Lied "Just that good" philosophiert der Sänger über das eigene Ich, darüber, dass Einsamkeit mit materiellen Dingen kompensiert wird. Es ist ziemlich abwechslungsreich, da es nach dem ruhigen Anfang schnell rockiger wird. "Thank you" beschäftigt sich mit den kleinen, feinen Dingen des Lebens und erinnert ein wenig an "Adrienne". Mit "Stigmatized" wurde dann ein Song geschaffen, der gefühlvoller, eindringlicher und romantischer kaum sein könnte: Gänsehaut garantiert!

Fazit

Insgesamt besitzt das Album alles, was eine gute rockige CD ausmacht. Die Musik ist eingängig, gut arrangiert mit interessanten und klaren Gitarrengriffen. Alex Bands Stimme ist durchweg elektrisierend, wunderschön und passt sich Musik sowie Lyrics an. Auch die Texte wirken reif, intelligent und vor allen Dingen ehrlich. Genremäßig geht es in Richtung Lifehouse, Plain White T's, Counting Crows, Three Doors Down, Third Eye Blind etc., ein Vergleich mit den üblichen Teeniebands ist eigentlich nicht gerechtfertigt, das Album ist viel besser.

Dennoch sei anzumerken, dass es sich bei dem Album um ein ruhigeres Rockalbum handelt und die Lieder alle in etwa dem gleichen Stil entsprechen. Die Abwechslung ist also nicht ganz so groß, was die Qualität jedoch nicht mindert. Textmäßig dreht sich auch fast alles um die Liebe.

Wer melodischen, alternativen Rock liebt, sollte hier auf jeden Fall zugreifen, denn auch, wenn das Album schon etwas älter ist, wird es bestimmt nicht enttäuschen!

Anspieltipps

Unstoppable

Wherever you will go

Adrienne

Stigmatized

Artistpage

TheCallingBand.com

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