Blessed
Nicht lange nach Thomas Godoj, der Ende Juni sein Debütalbum auf den viel umkämpften deutschen Musik-Markt losließ, folgt nun auch der "Verlierer" der fünften Staffel von "Deutschland sucht den Superstar", Faady Maalouf, seinem Beispiel und hofft, ebenfalls ein Stückchen von dem großen Kuchen abzubekommen.
Schon früh war klar, dass Fady Maalouf zwar über die klangvollere Stimme verfügte, Thomas Godoj jedoch aufgrund seiner Ausstrahlung und seiner rockigeren Töne einfach eine größere Fanbase besaß. Selten gab es bei der nicht selten belächelten Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" zwei so unterschiedliche Kandidaten im Finale, die in ihrem Musikgenre den Titel "Superstar" auch verdient gehabt hätten. Faszinierend dabei ist, dass beide, sowohl Thomas Godoj, als auch Fady Maalouf, ein derart breites Publikum begeistern konnten, dass sich sogar über die ansonsten so kaufwütigen Teenies vor den Fernsehern hinaus erstreckte. Plötzlich saßen auch Menschen vor dem Fernseher, die bisher eigentlich solchen Sendungen nichts abgewinnen konnten und lauschten den beiden Musikern, die jeweils in ihrem Genre perfekte Unterhaltung bieten konnten. Noch immer bin ich der Meinung, dass Thomas Godoj der interessantere Typ war, deswegen da er das Publikum einfach mehr in seinen Bann zog und am Ende die Castingshow als verdienter Gewinner verlassen hatte.
Obwohl ich mich nicht zu den Fans von Castingshows zähle und eigentlich eher im Rock-Genre Zuhause bin, war ich fasziniert, dass eine Castingshow dieses Mal zwei so eigenständige, interessante Charaktere zu Tage gebracht hat, die wohl ansonsten im Musikbusiness keine Chance gehabt hätten.
Wenn man Fady Maalouf schließlich eines nicht absprechen kann, dann ist eine charakteristische Stimme und ein gewaltiger Stimmumfang, den er vor allem bei Balladen richtig einzusetzen weiß. Seine Stärke liegt definitiv in den langsamen, emotionalen Songs, in die er viel Gefühl und Herzblut legen kann. Die meisten Songs des Albums eignen sich daher perfekt zum Kuscheln mit dem oder der Liebsten vor dem Kamin oder Lagerfeuer. Einige, wie vor allem die erste Single "Blessed" hätten dabei durchaus auch Chancen, in einem Musical zu landen. Überhaupt passt Fadys Stimme aufgrund der Klangfarbe viel eher in den Musical-Bereich als in den gemeinen Alltagspop.
Die wenigen Ausflüge in den etwas schnelleren Pop, hätte Fady Maalouf jedoch besser bleiben lassen sollen. Die Uptempo-Nummern wie "Sway" und "One More Try" passen überhaupt nicht zu ihm und erinnern stellenweise an 0815-Produktionen der Backstreet Boys oder Take That, die ihren Zenit auch längst überschritten haben. Solche Songs stören fast schon ein wenig das Gesamtbild, denn die übrigen Lieder laden zum Träumen und Relaxen ein. Da sind solche unerwarteten Ausbrüche schon etwas lästig.
Das größte Problem des Albums ist jedoch, dass viele Songs sehr ähnlich klingen, kaum ein Song aus der Masse heraussticht und so die wirklichen Perlen fehlen, die dem Zuhörer im Gedächtnis bleiben. Anders als bei Thomas Godoj, bei dem der Siegertitel aus der Castingshow den schwächsten Song des Albums bildet, ist Fadys erste Single "Blessed" leider der stärksten Songs auf der CD. Die anderen orientieren sich sehr stark an diesem, erreichen jedoch bei weitem nicht die gleiche Intensität. Lediglich der französische Titel "Papillon D'Amour" sticht aus der Fülle an Balladen ein wenig heraus, was wohl vor allem an der für deutsche Ohren noch immer ungewöhlichen Sprache liegt. Am Ende jedoch verstreichen gut 50 Minuten ohne wirkliches Highlight.
Fazit
Für alle Freunde des überladenen Schmusepops hat Fady Maalouf sicherlich ein wundervolles, gefühlvolles Album aufgenommen. Ich vermisse jedoch das gewisse Etwas, das mich dazu bringen soll, die CD immer und immer wieder anhören zu wollen.
Tracks
1. | Opening Night | |||
2. | Blessed | |||
3. | Perfect | |||
4. | This anchor Holds | |||
5. | Against the Odds | |||
6. | Good Thin | |||
7. | Sway | |||
8. | I Would Die For You | |||
9. | Papillon D'Amour | |||
10. | Show Me Your Love | |||
11. | I Love to Sing wth You Again | |||
12. | Will you Still Love Me Tomorrow | |||
13. | Love of My Life | |||
14. | One More Try |
Melanie Wolff - myFanbase
28.07.2008
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 25.07.2008Genre: Pop
Jetzt bestellen
Album jetzt bei Amazon.de
bestellen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr