Bewertung
Scars on Broadway

Scars on Broadway

Die "Spin-Off"-Band von System of a Down! Mit ihrem Debütalbum schaffen es Scars on Broadway altbewährte mit neuen Zutaten zu mischen und Rockfans zu begeistern.

Foto: Copyright: Interscope Records
© Interscope Records

Schon im Jahre 2003 begann der Armenier Daron Malakian, Lead-Gitarrist und Sänger von System of a Down, im Alleingang einige Songs unter dem Namen "Scars on Broadway" zu produzieren, aber die eigentliche Bandgründung vollzog sich erst 2006, nachdem sich System of a Down für eine künstlerische Pause zurückzog. Aus diesem Grund konnte auch noch John Dolmayan, Schlagzeuger bei System of a Down, gewonnen werden. Ansonsten wurden neue Bandmitglieder gefunden, so dass nicht etwa die alte Band einfach unter neuem Namen wiederbelebt wurde. Mit dem Bandnamen, entstanden aufgrund der Faszination Darons für Verzierungen am Broadway, welcher auf Deutsch "Narben auf dem Broadway" bedeutet, soll die High Society aufs Korn genommen werden.

Das Genre ist schwer zu beschreiben, es handelt sich grob gesehen natürlich um Rock und ist dem von System of a Down ähnlich. Dennoch lassen sich, je nach Song, auch viele Metal, elektronische und sogar traditionelle - insb. armenische - Einflüsse finden. Ein Vergleich mit System of a Down ist wohl unvermeidbar, da sich bestimmt gerade Fans dieser Band auch für das Album interessieren und wahrscheinlich werden sie nicht enttäuscht, die Ähnlichkeiten sind gravierend, da natürlich gerade die Stimme und Lead-Gitarre beide Male von Daron kommen, aber dennoch wirkt das Album frisch, neu und irgendwie anders. Man würde zwar auch ohne weiteres glauben, dass es das neue Album von System of a Down ist, aber dann eben eines mit neuartigen Einflüssen.

Mit "Serious" fängt es direkt rockig an, es ist ein sehr dynamischer Einstieg und erinnert doch sehr stark an System of a Down mit dem typischen Wechsel zwischen schnell, langsam sowie laut und leise. "Funny" plätschert danach gemächlicher und fröhlicher dahin und wird durch das elektronisch angehauchte "Exploding/Reloading" abgelöst. Mit "Stoner-Hate" geht es im Metalstil weiter, dynamisch, energiegeladen, aber auch ein wenig gewöhnungsbedürftig und neuartig präsentiert sich dieses Lied. Hier brillieren skurrile, schrille Töne, die zwar interessant, aber auch etwas aufdringlich und komisch wirken. Zum Ausgleich folgt dann die Ballade "Insane". Mit den beiden Songs "World Long Gone" und "Kill Each Other/Live Forever" geht es dann rockig, aber weniger metallastig weiter. Mein persönlicher Favorit "Babylon" schafft es den Spannungsbogen immer weiter zu dehnen, es beginnt recht soft, entwickelt sich dann jedoch schnell in eine härtere Richtung, was auch im Nachfolgesong "Chemicals" weitergeführt wird. In den folgenden Songs "Enemy" und "Universe" kann man besonders stark die tradionellen Einflüsse entdecken. "3005" und "Cute Machines" rocken, wohingegen "Whoring Streets" als Ballade Ausgleich schafft. Zum Abschluss folgt dann die erste Singleauskopplung "They Say", ein rockiges Lied, dynamisch, aber dennoch mit ruhigeren Passagen.

Insgesamt ein Album, mit dem System of a Down- und auch Rockfans nichts falsch machen können, es punktet durch seine Abwechslung, denn die Lieder unterscheiden sich doch sehr stark voneinander. Pluspunkt ist auch die Songanzahl, 15 Lieder sind heutzutage auf einem Album leider nicht mehr Standard.

Fazit

Gelungener Rock. Eine angenehme Mischung aus Altbekanntem und Neuem. Absolut empfehlenswert!

Anspieltipps

Babylon

They say

Artistpages

myspace.com/scarsonbroadway

scarsonbroadway.com

Tracks

1.Serious
2.Funny
3.Exploding/Reloading
4.Stoner-Hate
5.Insane
6.World Long Gone
7.Kill Each Other /Live Forever
8.Babylon
9.Chemicals
10.Enemy
11.Universe
12.3005
13.Cute Machines
14.Whoring Streets
15.They Say

Julia H. - myFanbase
01.08.2008

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