Bewertung
Empyr

The Peaceful Riot

Was passiert, wenn sich fünf Musiker verschiedener Musikrichtungen vereinen? "The Peaceful Riot" zeigt es und überzeugt vollkommen.

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Empyr, das sind fünf etablierte französische Musiker, die bereits mit anderen Bands zahlreiche Erfolge verbuchen können. Doch erst mit Empyr haben diese Musiker zusammengefunden und die unterschiedlichen Musikrichtungen der ehemaligen Bands integriert. In "The Peaceful Riot" verbinden sich Grunge, Rock, Pop, Elektro und auch ein wenig Folk zu einem zeitlosen Album mit der bewährten Formel Gitarre+Bass+Drums+Gesang. Vergleichbar mit den früheren Bands – Kyo, Watcha, Pleymo und Vegastar - der Musiker ist der Stil nicht, sie haben etwas Neues erschaffen, sich weiterentwickelt und möchten auch aufgrund ihrer Musik und nicht bereits geschriebener Musikgeschichte beurteilt werden.

Während der Aufnahmen unter der Regie von Produzent Ken Andrews lebten sie in den Apartments, die einst Nirvana bewohnt haben. Ein gutes Omen? Ja, auf jeden Fall, denn die Bandmitglieder bringen unzählige Erfahrungen und Einflüsse mit, die nur wenige andere Bands, wie z. B. Smashing Pumpkins, Radiohead oder Deftones, auffahren können. Instinktiv und innovativ hat sich das Debütalbum entfaltet, entfernte sich im Laufe der Aufnahmen immer mehr von der Metalschiene, wurde melodischer, experimenteller und fantastischer. Lediglich den Mut, auf Französisch zu singen, brachte die Band nicht auf, denn sie erhofften sich durch die englische Sprache ein breiteres Publikum anzusprechen und somit auch Einblick in ihr Songwriting zu gewähren.

Alle Songs zeichnen sich durch Eindringlichkeit, Dynamik, einen enormen Spannungsbogen, Komplexität, Stilmixe, Emotionalität und einem beeindrucken Gesang aus. Zum Auftakt beweist die Band mit "God Is My Lover" direkt ihr Talent, denn der Song überzeugt durch alle vorher genannten Komponenten. Erste Singleauskopplung war "New Day", ein wahnsinnig eingängiger Song, der sich rockig, dynamisch und auch durchaus tanzbar präsentiert. Mit "Birth" geht es ruhiger, melancholischer und experimenteller weiter. Dem bedächtigen Rockintro folgt eine gefühlvolle Melodie, die ihre Geschwindigkeit weiter steigert und den Spannungsbogen gekonnt bis zum Maximum dehnt. Ein fantastischer Song und mein absoluter Favorit des Albums.

Das nächste Lied "Tonight" beginnt wieder mit einem recht sanften Gitarrenakkord, verändert dann aber seine Position und überrascht mit einem klaren, dynamischen Rocksound. "Water Lily" ist schlecht einzuordnen, erinnert mich ein wenig an Nirvana mit weiteren Einflüssen unbekannter Herkunft. Es ist eindringlich, rockig und sanft zugleich. Voller Power und Emotionen. "The Voice of the Lost Souls" wirkt aggressiver, schneller, rockiger, härter, aber dennoch genauso emotionsgeladen, stark und spannend wie die anderen Songs. Hier hört man den Metalsound stark heraus. In "Forbidden Song" brillieren die zwei Gesangsstimmen, eine sanft, die anderen härter und metalartig. Der Wechsel zwischen ruhigen und kraftvollen Passagen wird hier perfekt inszeniert.

Bei "The One" denkt man die ersten Minuten, eine normale Rockballade zu hören, die zwar melodisch und wunderschön klingt, aber der dennoch der letzte Pepp fehlt. Doch genau dieser wird zur Mitte nachgeliefert in Form von rockigen Gitarrenakkorden und einem stilistischen Umbruch. Komplex, rockig und durchweg überzeugend präsentiert sich "The fever". Wieder kann man sagen, dass sich die verschiedenen Gesangsstimmen bezahlt machen und die Musik bereichern. Bei "My Empress" bekommen wir nach einem sanften Gitarrenauftakt ebenfalls einen ruhigeren Metalsong geliefert. "March On" punktet durch die atmosphärischen Elektroklänge und die unendliche Spannung zum Ende hin. Genauso agiert Empyr auch beim Abschlusslied "Join Us". Eine ruhige Ballade, die sich im Laufe der Spielzeit zu einem rockigen Metalsong entpuppt und an Dynamik gewinnt.

Empfehlen würde ich das Album allen Fans dieses Musikgenres. Sowohl Metal- als auch Rock- und Grungeliebhaber werden hier ihre Favoriten herausfiltern und sich an der frischen Band mit ihrem Sound erfreuen. Wer jedoch für das Genre nicht allzu viel übrig hat, kann zwar reinhören, wird aber wahrscheinlich nicht auf seine Kosten kommen und sollte sich, wenn in diesem Bereich überhaupt, eher am Mainstream orientieren. Für mich die Neuentdeckung des Jahres!

Fazit

Insgesamt kann ich es Fans des Genres nur empfehlen! Ein fantastisches Album mit eingängigen Melodien, Texten, einer ungewöhnlich guten Mischung aus Rock, Grunge und Metal und der nötigen Prise Gefühl!

Anspieltipps

God is my lover

New day

Birth

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Tracks

1.God Is My Lover
2.New Day
3.Birth
4.Tonight
5.Water Lily
6.The Voice of the Lost Souls
7.Forbidden Song
8.The One
9.The Fever
10.My Empress
11.March On
12.Join Us

Julia H. - myFanbase
01.10.2008

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