Bewertung
Reamonn

Reamonn

Reamonn feiern 10-jähriges Bandjubiläum. Grund genug, ein Studioalbum zu veröffentlichen. Für die Band ist es ein Besonderes.

Foto: Copyright: Island Records
© Island Records

Die deutsch-irische Band ist mittlerweile seit zehn Jahren im Musikgeschäft. Am 10. Oktober 2008 veröffentlichte sie die erste Single "Through The Eyes Of A Child" aus ihrem fünften Studioalbum, die sofort in die Top Ten der Charts schoss. Rea Garvey hat in einem Interview gesagt, dass dieses Album das beste ihrer Karriere sei. Das machte mich natürlich neugierig, was sich Rea und seine Jungs für ihr Jubiläumsalbum einfielen ließen.

Es ist nicht zu überhören, dass Reamonn sich einerseits treu geblieben sind, andererseits aber doch einige Überraschungen auf Lager hatten. Obwohl sie mit drei neuen Produzenten, Julio Reyes Copelle und die Brüder Christian und Frank Bermann, die zu den erfolgreichsten Produzenten in den USA gehören, zusammenarbeiteten und das Album produzierten, stand für mich dann doch fest, dass sich die Band in keiner Weise verändert hat und warum auch? Die Band ist experimentierfreudig gewesen und dem Hörer werden neue Arrangements wie das Zusammenspiel mit Streichern oder einem Gospelchor, zudem mehr Bass- und Gitarreneinlagen geboten, doch eins steht trotzdem fest: Reamonn sind sich und ihrem Stil treu geblieben und das ist auch gut so. Das bemerkt man spätestens nach dem zweiten Anhören dieses guten Albums. Es wirkt wie eine Reise, die nie endet, weil ein Song besser ist als der andere. Es gefällt mir vor allem, dass die Band keinen Hehl daraus macht und nur das spielt, was ihnen gefällt und sich da von niemandem hineinreden lässt. So kam es bei der Produktion dieses Albums vor, dass von sieben Songs sechs in der Tonne landeten, weil der Siebente das Stück war, das Reamonn spielen wollten.

Bereits der erste Song "Faith" überrascht und man fragt sich, ob wirklich die Reamonn-CD im Player liegt, weil eine Weile das "Requiem" von Verdi erklingt, bis schließlich Gitarren und Bässe einsetzen und anschließend der Song etwas ruhiger wird. Anfangs wirkt er wie ein einfühlsamer Song, doch im Refrain wird er dann rockiger. Ein sehr schönes und aussagekräftiges Stück. Es folgt "Million Miles", der dem Opener in nichts nach steht. Eine lebhafte Ballade mit einem sehr eingängigen Refrain. Der nächste Titel, gleichzeitig die erste Singleauskopplung aus diesem Album, "Through The Eyes Of A Child" überrascht nicht wirklich. Es ist der gewohnte Reamonn-Sound, mit dem sie die Charts gestürmt haben. Allerdings sollte sich die Band nicht darauf verlassen, dass das immer mit ihren Balladen gelingt. Damit möchte ich diesen Song nicht abwerten. Vielversprechend hört sich ebenfalls "Free Like A Bird" an. Reamonn schaffen es mit den unterschiedlichsten Arrangements, die Songs dieses Albums einzigartig zu präsentieren, was einen regelrecht in den Bann zieht. Ich bin fasziniert.

Reamonn überzeugen vor allem und wieder einmal mit den ruhigeren Stücken, zu denen "Goodbyes", "Free Like A Bird" oder "Open Skies" (Titelsong des Kinohits "Der Rote Baron") gehören, aber das soll nicht heißen, dass die Songs mit mehr Tempo fürchterlich wären. Ganz im Gegenteil. Jeder kommt bei diesem Album auf seinen Geschmack, so auch die Fans der rockigen Songs bei "Set Of Keys" oder "Moments Like This", die besonders zu empfehlen sind, vor allem "Moments Like This", der auf gute Laune setzt. Rea Garvey ist für mich ein Stimmwunder, weil er erstens immer auf Gefühl setzt und zweitens geht er mit seiner Stimme bei den Balladen sowie bei den temporeichereichen Stücken bis an seine Grenze, sodass sie von Anfang bis zum Schluss ein Genuss sind. Die Titel-Zusammenstellung für dieses Album ist der Band wirklich gut gelungen.

Absolut zu empfehlen ist außerdem noch der Song "Serenade Me", bei dem die Band mit einem Gospelchor zusammenarbeitete. Die Kombination der Musikgenres Gospel und Pop, die nicht unterschiedlicher sein können, ist einfach wunderbar und hört sich dazu großartig an. Dieses Lied wurde sofort mein Favorit. Teilweise wirkte es, als ob der Gospelchor mehr mit Garvey zusammen singt und nicht umgekehrt, da der Chor schon ziemlich dominierte. So ist eben Gospel. Doch es schadete dem Stück keineswegs. Abschließen tun Reamonn das Album mit einem vom Titel her passenden Song: "It's Over Now".

Fazit

Ich bin froh, dass Reamonn ihrem Stil treu geblieben sind. Denn diesen schätze ich und einen anderen würde ich wohl auch nicht mehr mögen. Ein super Album mit einigen, positiven Überraschungen. Die gewohnten zwei Jahre Wartezeit auf ein neues Studioalbum haben sich gelohnt!

Anspieltipps

Million Miles

Free Like A Bird

Goodbyes

Moments Like This

Serenade Me

Artistpages

Reamonn.com

MySpace-Profil

Tracks

CD 11.Faith
2.Million Miles
3.Through The Eyes Of A Child
4.Free Like A Bird
5.Goodbyes
6.Set Of Keys
7.Moments Like This
8.Aeroplane
9.Open Skies
10.Broken Stone
11.Serenade Me
12.Broken
13.It's Over Now

Dana Greve - myFanbase
12.11.2008

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