Bewertung
Dido

Safe Trip Home

"Dido bares her heart in her music in a way that she doesn't in any other public domain. I think the key with her records is the idea that it all goes from Dido to the listener in the most straightforward, emotionally honest way. It's like an emotional A to B with as little interference from me as a producer" (Rollo Armstrong, Didos Bruder)

Foto: Copyright: RCA Records
© RCA Records

Viel Zeit ist vergangen, seitdem Eminem Didos Song "Thank You" in seinem Welthit "Stan" verarbeitet hat. Dido ist reifer geworden, hat traurige aber auch schöne Erfahrungen gesammelt und sich nun nach fünf Jahren mit ihrem dritten Studioalbum "Safe Trip Home" zurück gemeldet.

Bereits vor drei Jahren begann Didos Arbeit an diesem Album und wieder erhielt sie wie zuvor auch schon Unterstützung durch ihren Bruder Rollo, der als Gründer von Faithless weltberühmt wurde. Er war derjenige, der sie nach dem Tod ihres Vaters im Dezember 2006 dazu ermutigte wieder mit dem Songwriting zu beginnen und die Produktion des Albums fortzusetzen. Zusätzlich nahm Dido in den vergangenen Jahren Musikunterricht und lernte verschiedene Instrumente. Sie wollte sich nicht nur als Songwriterin, sondern auch als Musikerin im Allgemeinen verbessern.

Man merkt Dido bei nahezu jedem Song an, dass sie damit versucht den Verlust ihres Vaters zu verarbeiten. Das Album ist ruhig und stellenweise sehr melancholisch, doch auch verträumt und voller Zuversicht, dass das Leben weiter geht. Die Musik eignet sich hervorragend für nachdenkliche Winterabende und die Besinnlichkeit, die mit dieser Jahreszeit einhergeht. Die Melodien sind zwar allesamt sehr ähnlich und einfach gehalten, doch sie unterstreichen die ruhige Stimme von Dido sehr gut. Seien es nun Streicher, Gitarren, ein Klavier oder stellenweise ein paar elektronische Beats, es rückt alles eher in den Hintergrund. Der Gesamteindruck ist perfekt und nur als Gesamtwerk sollte man es betrachten. Achtet man auf die einzelnen Songs, klingen viele davon sehr ähnlich, nur ein paar Stücke ragen aus dieser homogenen Masse heraus.

Ein Höhepunkt des Albums ist die erste Singleauskopplung "Don't Believe in Love", die jedem sofort ins Ohr geht und dort scheinbar für immer haften bleibt. Anfangs noch ruhig, steigert sich das Tempo während des Songs. Das Thema des Verlusts des Glaubens an die Liebe scheint vielleicht ausgelutscht zu sein, doch was würde besser auf ein solch melancholisches Album passen?

Ebenfalls ein Ohrenschmaus ist "Grafton Street", ein Lied, was jeden Irlandkenner sicher an die Haupteinkaufsstraße von Dublin denken lässt. Auch dieses Lied scheint von einer gescheiterten Liebe zu handeln, doch so ganz will sich einem die Aussage des Songs nicht ausbreiten. Das passt zu Dido, sagte sie doch selbst einmal, dass sie den Leuten ihre Texte nicht erkläre, was ihr die Freiheit gebe, sich selbst keine Grenzen zu setzen. Für Dido ist bei diesem Lied ein großer Traum wahr geworden, denn sie erhielt die Möglichkeit mit Brian Eno (er komponierte den Song mit ihr) und Mick Fleetwood (ihr Lieblingsschlagzeuger) zusammen zu arbeiten. Die beiden gaben dem Song durch das Drumsolo und die Panflöte am Ende eine besondere Note, die ihn aus der einheitlichen Menge herausstechen lässt.

Fazit

Es hat sich gelohnt, dass Dido sich die Zeit für dieses Album genommen hat. Es ist ein Meisterstück geworden und spiegelt die Britin perfekt wieder. Die Songs zeigen ihre unterschiedlichen Seiten: ihre Verletzlichkeit, aber auch ihre Kraft. Sie will die Menschen berühren, sowohl mit den Höhen des Lebens, als auch mit seinen Tiefen. Und das ist ihr wirklich gelungen.

Artistpage

DidoMusic.com

Tracks

1.Don't Believe In Love
2.Quiet Times
3.Never Want To Say It's Love
4.Grafton Street
5.It Comes And It Goes
6.Look No Further
7.Us 2 Little Gods
8.The Day Before The Day
9.Let's Do The Things We Normally Do
10.Burnin Love
11.Northern Skies

Catherine Bühnsack - myFanbase
05.01.2009

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