Bewertung
Moke

Shorland

Paul Weller, seines Zeichens Modfather, hat eine niederländische Band für sich entdeckt und gleich mit auf Tour genommen: Moke heißen die fünf Herren, fabrizieren Songs zwischen Post-Punk und ausgeklügeltem Britpop und wollen mit ihrem Debütalbum "Shorline" der Welt beweisen, dass Paul Weller einen guten Riecher hat.

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Mit der Auswahl des Openers haben Moke auf jeden Fall schon mal einen guten Riecher bewiesen: "This Plan" beginnt mit ein paar dezent eingesetzten Klavierakkorden, um danach ein kraftvolles Songgebilde aufzubauen, das nicht nur nach Post-Punk-Anleihen riecht, sondern auch danach schmeckt: Sänger Maginns tiefe, geheimnisvolle Stimme harmoniert perfekt mit der düster gehaltenen Musik und schafft so einen Song, den man gut und gerne als Bravour-Stück des Albums bezeichnen kann.

"Last Chance", die erste Single, baut auf einem ähnlichen Prinzip auf und wirkt schon nach wenigem Hören sehr vertraut. Bald macht sich jedoch eines bemerkbar: Die Stärken von Moke liegen einfach bei den schnelleren Nummern wie "Here Comes The Summer" oder eben "This Plan". So ausdrucksvoll ist Maginns Stimme dann auch wieder nicht, dass sie die groß und dramatisch angelegten Songs wie "Emigration Song" auch wirklich so rüberbringt, wie sie gemeint sind. In solchen Fällen wirken Moke einfach ein wenig nichtssagend – da helfen auch pompöse Zeilen wie "You and I, we are beautiful / Together we're gonna rule the world" ("Rule The World") nicht viel.

"Long Way" präsentiert sich dann als waschechtes Britpop-Stück, das sich am Ende immer mehr steigert und zwischendurch irgendwie an Titanic erinnert. Mit "We'll Dance" und "Only One I Had" folgt wieder eine Portion Einheitsbrei, von dem sich "The Song That You Sing" auch nur deswegen abhebt, weil es sich in teils akustischen Gefilden bewegt und somit das Prädikat "Ballade" verdient.

Herrlich erfrischend kommt dann "Bygone" um die Ecke, dessen treibende Melodie sich aus den anderen hervortut und bei dem besonders der Refrain vom ersten Ton an überzeugt. Letztendlich servieren Moke dann nochmal ein groß angelegtes Stück: "Heart Without A Home" ist wiederum sehr ausgeklügelt und ehrgeizig, schneidet aber insgesamt besser ab als beispielsweise der "Emigration Song" und bildet somit eine recht gelungenen Abschluss von "Shorland".

Fazit

Auf ihrem Debütalbum liebäugeln Moke mit Post-Punk und Britpop und liefern dazu auch gleich drei, vier ausgezeichnete Nummern – der Rest macht sich zwar ganz nett, droht aber im Einheitsbrei zu versinken. Aber wer weiß, vielleicht ist von den Niederländern in Zukunft noch Großes zu erwarten – der Modfather höchstpersönlich wird ja schon wissen, wen er da unterstützt!

Anspieltipps

This Plan

Last Chance

Bygone

Artistpage

MokeMusic.com

Tracks

1.This Plan
2.Last Chance
3.Emigration Song
4.Here Comes The Summer
5.Rule The World
6.The Long Way
7.We'll Dance
8.Only One I Had
9.The Song That You Sing
10.Bygone
11.Heart Without A Home

Stephanie Stummer - myFanbase
30.01.2009

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