Undress to the Beat
In regelmäßigen Abständen bringt Jeanette Biedermann sich neben ihrer Schauspielerei auch immer wieder mit ihrem anderen Standbein als Sängerin in Erinnerung. Das neue Album, das seit dem 20. März 2009 auf dem Markt ist, ist nach einer längeren Pause von drei Jahren nun der siebte Versuch, die Charts zu stürmen.
Knapp neun Jahre ist es nun her, dass Jeanette mit dem Worten "Go back to your mum" aus einer erfolgreichen Karriere bei "Gute Zeiten Schlechte Zeiten" auch eine erfolgreiche Musik-Karriere starten wollte. Nun muss man erörtern, was genau jeder unter erfolgreich versteht, aber man kann durchaus beide Karrieren als gelungen bezeichnen, denn sowohl im TV also auch im Musikgeschäft ist sie eine konstante Größe. Während sich Jeanette Biedermann vor der Kamera von der Soap zur Telenovela weiterentwickelt hat, ist der offizielle Schritt in ihrer Musik nun der vom Pop über den Rock-Pop hin zum Elektro-Pop. Das ist nicht gerade innovativ oder riskant, da sich viele Damen des Genres ähnlich bewegen, aber immerhin ist es besser als überhaupt keine Entwicklung. Persönlichkeit muss man aber gar nicht erst versuchen zu finden. Das "neue" Genre kann man dafür aber sogar auf ihrem neuen Album "Undress to the Beat" heraushören.
Mit "No Rules" geht es zunächst recht ruhig los, doch gleich darauf folgt die erste Auskopplung des Albums, "Undress to the Beat", die schon deutlich mehr Tanzatmosphäre vermittelt. Auch "Chasing a Thrill" kann auf dem Niveau animieren, bevor mit "Teach me how to say Goodbye" eine sogenannte Ballade kommt. Es folgen zwei weitere Songs, die dem neuen Genre alle Ehre machen, aber auch deutlich zeigen, dass man ein Faible für Electro haben muss, um das zu überstehen. Es folgt wieder eine Ballade, dann ein Song für die Disco, danach irgendetwas dazwischen. "Play by the Moonlight" kann durch die für sie ungewöhnliche Begleitung zu Beginn des Songs fast schon als etwas Besonderes bezeichnet werden, verschwindet dann aber auch schnell wieder im gewohnten Stil. Drei Elektro-Beiträge, die man um vier Uhr in der Disko bringen könnte, schließen das Album dann ab, damit man auch ganz sicher sein kann, dass sie ihre "Genrewechsel" tatsächlich vollzogen hat und zu wirklichen Experimenten nicht bereit ist.
Das ist es dann also, das siebte Album von Jeanette. Die Zielgruppe bleibt weiterhin die gleiche wie vor neun Jahren. Wie immer sollte man auf die Texte möglichst keinen Wert legen, aber das erklärt sich aus dem Albumtitel von selbst. Die einzelnen Titel sind für sich gesehen nicht unbedingt schlecht und können einzeln durchaus gehört werden. Allerdings gibt es keinerlei Besonderheiten. Jeder Song ist eine typische 0815-Produktion. Sie sind diskothekenkompatibel, die Balladen sind einfach nur zur Abwechslung da, aber nicht gut genug, um diese Funktion wirklich zu erfüllen. Wenn man kein riesiger Fan ist, fällt es schwer, das Album hintereinander zu hören. Pluspunkte kann man noch für die gute Aufmachung des Booklets vergeben, auch wenn es dazu verleitet, die Texte zu lesen.
Fazit
Es ist schon schade, dass Jeanette es nicht mal wagt, etwas Besonderes zu versuchen, sondern einfach nur durch ihren Bekanntheitsgrad durchschnittliche Alben verkauft, statt sich musikalisch mal als richtige Künstlerin zu definieren. Aber das will sie offenbar auch gar nicht. Insofern erfüllt sie einfach nur meine niedrigen Erwartungen und macht das, was sie ohne viel Aufwand kann, statt nach dreijähriger Pause zu überraschen und etwas Reifes zu präsentieren, das über ein taktvolles Ausziehen hinaus geht.
Artistpage
Tracks
1. | No Rules | |||
2. | Undress To The Beat | |||
3. | Chasing A Thrill | |||
4. | Teach Me How To Say Goodbye | |||
5. | Wild At That | |||
6. | Feline | |||
7. | Solitairy Rose | |||
8. | Freak Out | |||
9. | In Or Out | |||
10. | I Feel Love | |||
11. | Material Boy (Don't Look Back) | |||
12. | This Love | |||
13. | All Mine |
Emil Groth - myFanbase
24.03.2009
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 20.03.2009Genre: Pop, Elektro
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