Radio Rock Revolution – Movie Soundtrack

Blumig, grell und laut geht es an Bord des Piratensenders "Radio Rock" mit seinen DJs und Groupies zu – und ebenso berauschend präsentiert sich auch der passende, sorgfältig ausgewählte Soundtrack: Eine CD war da nicht ausreichend und wahrscheinlich hätten die Unmengen an Songs, die man im Kino zu hören bekommt, auch noch eine dritte Scheibe füllen können – so ist es aber eine Doppel-CD geworden, die dafür ein Songjuwel nach dem anderen hervorzaubert und den Hörer in vergangene, aber noch längst nicht vergessene Zeiten eintauchen lässt.

Neben den üblichen Verdächtigen wie The Kinks oder The Who, die beide sogar doppelt vertreten sind, findet man durchaus noch ein paar weniger bekannte, aber nicht weniger gute Nummern auf dem Soundtrack – und manchmal stößt man auch auf Songs, die man zwar auswendig mitsingen kann, von denen man aber nie weiß, wer der dazugehörige Interpret ist. So ist es mir zumindest immer bei "Crimson and Clover" und sogar "Hang On Sloopy" ergangen – bis mir die Crew von "Radio Rock" ein bisschen Nachhilfeunterricht erteilt hat.

Aber nicht nur in Sachen britischem Rock'n'Roll hat der Soundtrack einiges zu bieten – die DJs damals waren auch große Fans von Motown. So sind auch die Supremes, Martha Reeves & The Vandellas oder Smokey Robinson & The Miracles vertreten und runden das musikalische Gesamtbild perfekt ab.

Namen wie die Beach Boys, Jimi Hendrix, Cream, Otis Redding oder The Turtles garantieren ein Hörerlebnis vom Feinsten, auch wenn man den Film noch nicht gesehen hat – die Atmosphäre und das Lebensgefühl von damals sind ohnedies noch in jedem Stück spürbar. Der Hintergrund des Piratensenders macht die Sache aber noch einmal spaßiger – über die Tatsache, dass der Film 1966 spielt und manche der verwendeten und von den DJs aufgelegten Songs allerdings erst später veröffentlicht wurden, muss man einfach hinwegsehen, ist auch nicht weiter tragisch.

Zwei der Songs, die viel später erschienen sind und sowieso erst im Abspann verwendet werden, hätte man vielleicht weglassen können: David Bowies "Let's Dance" (zu dem die Bootscrew als Draufgabe ein nettes Tänzchen hinlegt) und eine schrecklich bemühte Duffy, die Lorraine Ellisons "Stay With Me Baby" covert. Wer bereits im Kino war und vergeblich nach beispielsweise den Rolling Stones sucht, muss leider enttäuscht werden – hier waren wohl einfach die Kosten für einen Titel auf der CD zu hoch.

Fazit

Den Machern von "Radio Rock Revolution" ist es gelungen, die Atmosphäre des Rocks und Pops der 60er einzufangen und auch bei denen nostalgische Gefühle hervorzurufen, die damals noch gar nicht auf der Welt waren – eine schöne Compilation zum Immer-wieder-Hören!

Anspieltipps

All Day And All Of The Night

I Can See For Miles

The Letter

I Feel Free

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