Disco Defenders

Die erste CD des Doppelalbums beginnt mit "We Keep On Rockin'", einem Song, der in Schweden, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg schon 2008 als Single erschienen ist. Erwartungsgemäß spiegelt dieser Auftakttrack den Charakter des Albums und der Band wieder und präsentiert sich als Mischung aus Dance-Pop und Disco-Sound, bleibt aber eher belanglos im Raum stehen und geht nicht wirklich ins Blut. So geht es dann auch weiter, die folgenden Songs sind ausnahmslos bunte Discopopsongs, zu denen man auf einer Feier einfach mittanzt, ohne dass sie einem in Erinnerung bleiben oder man den D.J. auffordern will, sie erneut zu spielen.

Die Tracks wie "Stay The Night" oder "Jump Straight Into The Fire" kommen nett und simpel daher, ohne etwas Besonderes oder Eingängiges an sich zu haben. Die Stimmen der drei Musiker von Alcazar sind beinahe so nichts sagend wie die der Mitglieder diverser SuperRTL-Popbands für 12- bis 14-Jährige. Erst der zehnte Track "Funkytown", ein Cover des gleichnamigen Hits der Band Lipps, Inc. von 1980, konnte mich erreichen und geht wirklich ins Ohr, ein Effekt, den das Original auch schon immer hatte.

Auf der zweiten CD befinden sich alle bisherigen Singleauskoppelungen der Band. Den zweiten Track muss man dabei nur Menschen vorstellen, die das Jahr 2001 mit den Fingern in den Ohren auf der Spitze eines Berges im tiefsten Dschungel verbracht haben. Es ist "Crying At The Discoteque", der erfolgreichste und beste Song der Band. Wenn man bedenkt, dass "Crying At The Discoteque" die einzige Single war, die außerhalb Schwedens großen Erfolg hatte und in Deutschland die Top 20 erreichte (die zweiterfolgreichste Single "This Is The World We Live In" schaffte es bei uns bis auf Platz 30), macht es durchaus Sinn, diese Songs noch einmal auf ein Album zu pressen und ihnen Gehör zu verschaffen, doch dass sie besser zu gefallen wissen als die neuen Tracks auf der ersten CD des Doppelalbums, ist sicher nicht Sinn der Sache.

Zwar sind die Songs auf der zweiten CD auch keine Hits, doch handelt es sich dabei überwiegend um Cover von Songs aus den 1970er und 1980er Jahren, die ich im Original mag, so dass die Neuinterpretationen ganz nett sind, ohne freilich stimmlich auch nur annähernd an die Originale heranzureichen. Für alle, die es aber eben etwas moderner mögen und sich nicht so Recht "trauen", auf einer Party Alben aus den 70ern und 80ern aufzulegen, sind diese neuen Varianten ganz Okay.

Fazit

Als Ergänzungsalbum für seine Sammlung partytauglicher Musikstücke ist "Disco Defenders" nicht verkehrt, mehr als passable Hintergrundmusik für eine Feier wird jedoch nicht geboten.

Anspieltipps

Funkytown

Crying At The Discoteque

Don't You Want Me

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AlcazarWorld.com

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