Bewertung
All-American Rejects, The

When The World Comes Down

The All-American Rejects sind eine ungefährliche Poprockband aus Oklahoma. Mit ihren bisherigen beiden Studioalben konnte die Band schon einige Erfolge einfahren. Das neue Album widmet sich mehr dem Pop und im Gegensatz zu den aktuellen Werken von Fall Out Boy oder Panic! At The Disco geht der Versuch mit "When The World Comes Down" nach hinten los.

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Das Album beginnt mit "I Wanna", einer pop-melodischen Nummer zwischen Good Charlotte und Third Eye Blind. Wenn man es sich nur oft genug einredet, findet man den Song vielleicht auch gut. Als Eröffnungsstück gibt "I Wanna" die Richtung des Albums präzise vor: Eingängige, simple Popsongs mit einer Menge Bombast und Alibirockelementen. Immerhin sind die Songs abwechslungsreich produziert. So können Geigen und einfache Klavierharmonien einem so langweiligen Song wie "Fallin' Apart" wenigstens ein wenig Bedeutung verleihen. Das war es dann für lange, lange Spieldauer. "Damn Girl" ist ein großer Haufen Langeweile. Vor vielen Jahren, als Bands wie Sum 41 oder Blink 182 noch angesagt waren, hätten diese Songs vielleicht aufgehen können. Aber heute lockt man mit endlosen "Na, na, na"-Refrains niemanden mehr in die Plattenläden.

Warum TAAR mit Mitte zwanzig noch immer Texte auf Grundschulniveau verfassen, bleibt genauso ungeklärt, wie der Versuch mit "Gives You Hell" eine heimliche Coverversion von Wheatus' "Teenage Dirtbag" auf dem Album zu platzieren. "Mona Lisa" klingt wie eine bessere Ballade von Green Day. Mit dem Song hat man nicht viel falsch gemacht, die kleinen Feinheiten gehen im Konzept des Songs sogar erstaunlich gut auf. Der Refrain ist natürlich ein Ohrwurm von der Stange, aber ein wirklich guter. Zum Glück klingen nur die ersten Töne von "Another Heart Calls" wie "Incomplete" von den Backstreet Boys und dem meist geklauten Song des letzten Jahres "What Goes Around...Comes Around" (Justin Timberlake). Der Rest des Songs ist ein tolles mehrstimmiges Duett von Sänger Tyson Ritter mit den beiden Sängerinnen Catherine und Allison Pierce. Die Nummer ist stimmig und gehört zu den wenigen Highlights des Albums. Nichtsdestotrotz leidet der Song etwas unter dem Kitschfaktor, den Geigen und Backing Vocals erzeugen. Der Großteil der Songs wie "Believe" oder "Back To Me" dümpelt aber im Einheitsbrei vor sich hin. Etliche Passagen der Songs klingen wie von Good Charlotte oder den Foo Fighters zitiert. Was nützen die besten Arrangements, wenn sich die eigentlichen Stücke wie eine Resteverwertung anhören?

Fazit

"When The World Comes Down" ist ein perfekt produziertes Album. Unter der Fassade findet man jedoch nur wenig spannendes Songmaterial. Für ein bis zwei Hits dürfte das Konzept reichen, auf Albumlänge entscheide ich mich jedoch für die Eingangs erwähnten Konkurrenten von Panic! At The Disco und Fall Out Boy. Besagte Bands vereinen tolle Produktionen und intelligentes Songwriting. Von den All-American Rejects gibt es leider nur ersteres zu hören.

Anspieltipps

Mona Lisa

Another Heart Calls

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AllAmericanRejects.de

Tracks

1.I Wanna
2.Fallin' Apart
3.Damn Girl
4.Gives You Hell
5.Mona Lisa
6.Breakin'
7.Another Heart Callsfeaturing The Pierces
8.Real World
9.Back to Me
10.Believe
11.The Wind Blows
12.Sunshine
13.I Wanna(Demo)
14.Damn Girl(Demo)
15.Falling' Apart(Demo)
16.Mona Lisa(Demo)
17.Real World(Demo)

Christian Finck - myFanbase
27.05.2009

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