Bewertung
Ciara

Fantasy Ride

Oft genug wurde es verschoben, doch nun ist es endlich erschienen. Das neue Album der US-Sängerin Ciara, "Fantasy Ride" steht in den Läden. Was lange währt, wird endlich gut, oder wie war das noch gleich?

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Für ihr neues Album, das sich weiterhin irgendwo zwischen Pop, RnB, Blackmusic und Crunk aufhält, hat sich Ciara namenhafte Leute mit an Bord geholt: Ob Justin Timberlake, Ludacris, Chris Brown, Ne-Yo oder Missy Elliot, alle wollten auf "Fantasy Ride" etwas zu sagen haben. Ursprünglich sollte das gute Werk ein Doppelalbum werden, stattdessen ist es nun ein kruder Stilmix, der nicht weiß wo er hingehört.

Das dritte Album der gebürtigen Texanerin beginnt mit dem Track "Ciara to the Stage". Eine ziemlich dürftige Nummer, die weder zum Tanzen noch zum Schmusen einlädt. Ciaras Vocals stehen im Vordergrund und dadurch fällt rasch auf, dass die 23-Jährige stimmlich eher bescheiden gesegnet ist. Deutlich besser agiert da schon die Singleauskopplung "Love Sex Magic" mit Justin Timberlake. Hierbei handelt es sich ganz klar um einen Hit, der ein langfristiger Dancefloorbrüller werden kann. Der Beat stimmt, das Featuring passt, kein Grund zur Beschwerde.

Diesen Sommer befindet sich Ciara auf unserem Kontinent, um Britney Spears bei ihrer "Circus"-Tour zu begleiten. Das dürfte den Bekanntheitsgrad der Sängerin auch hierzulande deutlich erhöhen, denn seit "Goodies" und "1, 2 Step" konnte Ciara kaum Charterfolge in Deutschland feiern. Mit "Love Sex Magic" im Gepäck scheint sich das jedoch zu ändern. Man kann regelrecht froh sein, dass nicht "High Price" als Single veröffentlicht wurde. So kurios der Song zunächst auch klingen mag durch die opernhafte Stimmenperformance Ciaras, so mies entwickelt sich selbiger mit der Zeit. Der Song ist völlig überladen mit Electro-Effekten und die einzelnen Parts klingen völlig unstimmig zueinander. Dazu kommen Textpassagen wie, "I should be in Iraq, shawty, 'cause I am the bomb... Booty look softer than a McDonald's hamburger bun." Das ist ganz schwach, ein regelrechter Totalausfall.

Wie es gehen kann, zeigt der Song "Turntables". Mutig, diesen Song der Chris Brown featured (ihr kennt die Geschichte ja), auf das Album zu lassen. Musikalisch lohnt es sich allemal, denn das Stück ist ein fulminanter Ohrwurm mit starkem Beat, netten Spielereien und zwei optimal aufgelegten Akteuren. Diese Nummer bringt garantiert jeden Club zum beben. Schauderhaft wird es anschließend wieder mit "Like A Surgeon". Ein Song der nur auf eines hinaus will: Sex. Schade, dass der Track alles andere als sexy klingt. Ebenso traurig ist es, dass Songs mit solchen niveaulosen Botschaften immer wieder aus dieser Richtung zu hören sind.

Generell wird "Fantasy Ride" durch viele durchschnittliche Songs bestimmt. Da wäre die Singleauskopplung "Never Ever", welche auf einem Sample von "If You Don't Know Me By Know" (Harold Melvin & The Blue Notes; später Simply Red) basiert. Zum anderen gibt es eine nette Dancefloornummer mit Missy Elliot auf die Ohren. Das ist alles im Ansatz ganz nett, erreicht aber nie die Klasse einer Aaliyah zu ihrer Zeit. Man muss Ciara allerdings auch mal loben, ihre Produzenten mussten nur wenig Gebrauch vom zur Zeit häufig verwendeten Autotune-Programm machen. Auch deswegen klingt die Ballade "Lover's Thing" äußerst ansprechend. Ciara und ihr Gesangspartner, The Dream, harmonieren sehr wohlklingend miteinander.

Wie gegensätzlich die Tracks auf "Fantasy Ride" sind, beweisen "Pucker Up" und "Keep Dancin' On Me". Ersterer ist wieder ein völlig überladener Song, mit extrem vielen Effekten, während letztgenannter eine sehr angenehme und auf eine seltsame Art und Weise aufregende Ballade ist.

Zum Abschluß gibt es für die europäischen Fans mit "Echo" noch einen Bonustrack auf die Ohren. Lustigerweise, ist das Stück besser als der Großteil des eigentlichen Albums. Ein richtiger Hit, mit ansprechendem Gesang und tollem Beat.

Fazit

"Fantasy Ride" ist ein passables Album, das einige starke Hits verzeichnen kann. Zu mehr reicht es nicht, denn zuviele Durchschnittsnummern bestimmen das Programm, dazu kommen noch einige Totalausfälle. Ich habe den Eindruck, dass in der Sängerin viel mehr Potential steckt, als sie auf ihrem dritten Album zeigen durfe oder konnte.

Anspieltipps

Love Sex Magic

Turntables

Lover's Thing

Keep Dancin' On Me

Echo

Artistpage

Ciara-Music.de

Tracks

1.Ciara to the Stage
2.Love Sex Magicfeaturing Justin Timberlake
3.High Pricefeaturing Ludacris
4.Turntablesfeaturing Chris Brown
5.Like a Surgeon
6.Never Everfeaturing Young Jeezy
7.Lover's Thingfeaturing The-Dream
8.Workfeaturing Missy Elliott
9.Pucker Up
10.G Is for Girl (A-Z)
11.Keep Dancin' On Me
12.Tell Me What Your Name Is
13.I Don't Remember
14.Echo(Bonustrack)

Christian Finck - myFanbase
17.06.2009

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