Zweilicht

Nach Zwischen den Orten und Redirections veröffentlichen Kante endlich ihr zweites Studio Album und das kann sich wirklich hören lassen. Mit einer Mischung aus Jazz , Blues und Electronic Instrumentarium definieren Kante die Grenzen deutschsprachiger Musik wieder einmal neu. Das Album Zweilicht besticht mit einem eigens von Kante kreierten musikalischen Hintergrund und melodischem Gesang. "Im ersten Licht" setzt sich zusammen aus einer einfachen Komposition aus Gitarre und Gesang mit wunderschönem Text, der einen wieder an das tragische und utopische der Liebe glauben lässt:

Wir reden manchmal wie im Schlaf

von noch nie betretnen Orten

von einer Zeit in ferner Zukunft

in einer Sprache deren Worte

wir noch lange kaum beherrschen

der wir uns blindlings anvertrauen

gegen die Regeln der Vernunft

reden wir manchmal wie im Traum

Die anderen Stücke, sind weniger verträumt, aber beschreiben genauso einfühlsam Partnerschaft, Zusammenleben, Zeitwerfluggeschwindigkeit und das Fremde. Manchmal möchte man fast glauben, dass die Texte alleine schon genug auf den Leser wirken würden, aber besonders dieses Album von Kante zeigt ihre musikalischen Kompetenzen auf. Es ist nicht nur perfekte Verbindung von Text und Instrumenten, sondern auch die Mischung verschiedenster Elemente aus den diversen Musikrichtungen zu einem neuartigen und teilweise fremd klingenden Lied zu machen.

Besonders "Itouri" mit seinem langsam aber steig bleibenden Rhythmus im Hintergrund wird durch verzerrte Stimmen verfremdet. Die Streichern und Bläser fließen langsam zusammen und bildet einen perfekten instrumentalen Hintergrund für Gesang und Text. Was aber hervorsticht ist die Gitarre im Hintergrund, die dem ganzen Stück erst die treibende Kraft verleiht.

Meiner Meinung nach ist Zweilicht von Kante ein absolutes musikalisches Gustostück, das man sich an einem ruhigen Sonntag Abend mit einem guten Glas Wein zu Hause zu Gemüte führen sollte!

Anspieltipps: Itouri, Im ersten Licht, Die Summe der einzelnen Teile, Live at electric avenue (und eigentlich alles)

Homepage: www.kantemusik.de

Birgit

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