Bewertung
Paul van Dyk

The Best Of Paul van Dyk "Volume"

Was Xavier Naidoo für Mannheim ist, ist Paul Van Dyk für Berlin: Auf der einen Seite musikalisches Aushängeschild der Stadt und prägend für eine ganze Musikrichtung, auf der anderen Schirmherr einer Vielzahl wohltätiger Projekte und Initiativen. Sein soziales Engagement brachte dem Berliner DJ und Produzenten 2006 sogar das Landesverdienstkreuz ein. Und seine musikalischen Verdienste gibt es seit kurzem nun auch als kompaktes Best-Of-Doppelalbum "Volume".

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© Island Records

Auf zwei CDs lässt Paul Van Dyk seine mittlerweile 15 Jahre andauernde und weltweit höchst erfolgreiche Karriere Revue passieren und serviert seinen Fans eine selbstredend 1A-abgemischte Sammlung seiner größten Clubhits sowie bislang unveröffentlichter Remixe. Und wie schon Xavier Naidoo, um den Vergleich fortzuführen, mit seiner Musik und vor allem seinen Texten immer sehr stark polarisierte, spaltet auch Paul Van Dyk die Ottonormal-Hörerschaft nach wie vor gewaltig. Denn was so viele (oftmals zu Unrecht) als seelen- und spannungsloses Bumbum-Techno wahrnehmen, ist und bleibt für Trance-Fans die vielleicht einzig wahre Musik zum Tanzen und Träumen.

"Volume" wird vermutlich an keiner dieser beiden Positionen großartig rütteln können, sind viele doch schlicht zu festgefahren in ihren musikalischen Vorlieben. Doch für solche, die elektronischer Musik nicht völlig abgeneigt sind oder vielleicht auch schon zu den Beats von Paul Van Dyk die ein oder andere Nacht durchgetanzt haben, ist diese Doppel-CD genau das Richtige. Denn sie bietet wunderbar sphärische Dance-Hymnen, die geradezu nach verschwitzten Körpern und flackernder Club-Beleuchtung trachten, sich aber auch ohne Tanzfläche und Disco-Kugel ganz gut machen. So eignen sich Songs wie das sehr gefühlvoll von Ashley Tomberlin gesungene "New York City" oder auch der neue Remix des absoluten Klassikers "For An Angel" ebenso hervorragend als Soundtrack für lange Nachtfahrten mit dem Auto.

Auf "Volume" ist der Name auf jeden Fall Programm. Denn in der Tat wirken die zusammengestellten Songs bei aufgedrehter Lautstärke nicht nur am besten, sie schicken langjährige Fans (zumindest auf der ersten CD) auch auf eine Nostalgiereise, die sie an "A Magical Moment" nach dem anderen erinnert – an kleine Momente im Leben, an denen man tatsächlich noch an solche Floskeln wie "We Are Alive" und "Time of Our Lives" glaubte und sogar nach ihnen lebte. Für die etwas andere Generation, die mit diesen denkwürdigen Club-Hits nicht (mehr) ganz so viel verbindet, scheint dagegen CD 2 wie gemacht. Denn die lässt mehr und weniger aktuelle Charthits von Künstlern wie Justin Timberlake, Depeche Mode oder auch New Order in einem ganz neuen Trance-Gewand auferstehen. Das steht zwar nicht allen so ausgesprochen gut wie zum Beispiel U2s "Elevation", wirkt hier und da aber durchaus ganz schick. Und im Gegensatz zu den Originalen – zeitlos.

Fazit

Für Freunde der elektronischen Tanzmusik eine wundervolle Gelegenheit in Erinnerungen zu schwelgen. Für alle anderen ein wohl eher anstrengendes Unterfangen.

Anspieltipps

For an Angel

New York City

A Magical Moment

We Are Alive

U2 – Elevation

Artistpage

PaulvanDyk.de

Tracks

CD 11.For An Angel 2009
2.Home
3.Let Go
4.White Lies
5.Nothing But You
6.Another Way
7.Forbidden Fruit
8.Together We Will Conquer
9.New York City
10.A Magical Moment
11.Words (For Love)
12.Tell Me Why (The Riddle)
13.The Other Side
14.We Are Alive
15.Time Of Our Lives
16.Wir sind Wir
CD 21.What Goes Around...Comes Around
2.Elevation
3.Martyr
4.Pictures
5.Spooky
6.Love Stimulation
7.Playing With The Voice In Germany
8.Guide Me God
9.Rendezvous
10.36grad
11.Say Hello
12.10 in 01
13.Synaesthesia (Fly Away)
14.Flaming June
15.How We Used To Live
16.Alleine sein
17.Gimme More

Paulina Banaszek - myFanbase
14.07.2009

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