Bewertung
Amanda Blank

I Love You

"I Love You" ist das ambitionierte Debüt der amerikanischen Newcomerin Amanda Blank. Wer mit Santigold, M.I.A. und Lady Sovereign etwas anfangen kann, wird an diesem Album wahre Freude haben.

Foto:

Musikalisch ist das Album der Rapperin und Sängerin aus Phildelphia gar nicht so leicht einzuordnen. Vielleicht sollte man das auch gar nicht, denn nötig ist es nicht, um Gefallen an dem Erstlingswerk der kessen Amanda Blank zu finden. Phasenweise weist das Album sogar den Witz und die Leichtigkeit der ersten Alben von Pink auf. Dazu gesellen sich einfallsreiche Beats, Samples und Sounds, die abwechslungsreicher nicht sein könnten.

Der erste Track "Make It, Take It" klingt im wesentlichen nach den Eingangs erwähnten Santigold und Lady Sovereign. Ein gerappter Ohrwurm der auf einfachen Grundlagen basiert, einen "la-la-la"-Mitsingpart abliefert und ansonsten durch die Synthieverzierung glänzt. Direkt hinterhergeschoben wird "Something Bigger, Something Better", das leider etwas eintöniger und weniger spannend klingt. Ein paar Samples hier, ein paar Effekte da, dazu Sprechgesang, naja, das habe ich schon wohlklingender gehört. Über den nächsten Song, der Coverversion des Prince Songs "Make-Up", kann man wirklich nur schmunzeln. Das gute Stück beginnt mit derben Synthie-Bässen und Drumcomputern und handelt natürlich von Sauereien. Ich weiß wirklich nicht, ob man diese Umgestaltung des Songs ernst nehmen darf.

Wer sich eine Mischung aus M.I.A. und Missy Elliott vorstellen kann, der weiß ungefähr wie das folgende "Gimme What You Got" klingt. Eine coole Nummer, die jedoch durch das funkig, schleppende "Lemme Get Some", samt gewitztem Beat, überboten wird. Mein persönliches Highlight ist "Shame On Me": Ein Song mit absolutem Hitpotential, bestimmt durch kräftige Drums; gesungene, regelrecht törrichte Strophen und einem groovigen und ebenso eingängigen Refrain, der sofort ins Blut geht. Ebenfalls witzig und einfallsreich ist das Crossover aus einem Sample von Santigold und einem Old-School-Song von LL Cool J. Blank zitiert diesen in "A Love Song" auch und so entsteht ein ebenfalls absolut Dancefloor-tauglicher Hit. Passend dazu heißt der nächste Track "DJ", der allerdings eine eher düstere Atmosphäre verbreitet, aber durch den veredelnden Gesangsteil ebenfalls die Discotheken dieser Erde anheizen kann.

Erwähnenswert ist auch das flockig groovende, aber vorallem spannende "Big Heavy". Ein Beispiel für die Abwechslung, die Amanda Blank mit "I Love You" abliefert. Das Stück ist melodisch, würzig und an manchen Stellen einfach sexy. Eine weitere Überraschung liefert auch das abschließende "Leaving You Behind" ab. Hier hatte die talentierte Lykke Li ihre Hände im Spiel. Herausgekommen ist ein Hauch von Stille, Dreampop und Romantik - nur weitere Facetten dieses tollen Albums. Zudem singt wohl niemand das böse F-Wort süßer als Amanda Blank, einfach großartig.

Fazit

Leider ist das Album mit einer knappen halben Stunde ziemlich kurz geraten. Es enthält jedoch eine Menge toller Songs, die wirklich Spaß machen und qualitativ ganz oben mitspielen. Von der Dame wird noch viel zu hören sein!

Anspieltipps

Shame On Me

Leaving You Behind

A Love Song

Artistpage

MySpace-Profil

Tracks

1.Make It, Take It
2.Something Bigger, Something Better
3.Make-Up
4.Gimme What You Got
5.Lemme Get Some
6.Shame On Me
7.A Love Song
8.DJ
9.Might Like You Better
10.Big Heavy
11.Leaving You Behind

Christian Finck - myFanbase
02.09.2009

Diskussion zu dieser CD