Welcome to the Dance
Die No Angels wollen wieder angreifen. Nach der herben Enttäuschung beim Grand Prix Eurovision de la Chanson 2008 haben sich die vier Mädels die nötige Zeit zur Verarbeitung genommen, sich wieder zusammengerauft und ein neues Album produziert, das zweite seit ihrer Wiedervereinigung.
Selbst wenn man nicht besonders viel für die einstigen Popstars übrig hatte, so tat einem die bittere Niederlage in Form des letzten Platzes beim europäischen Gesangswettbewerb schon leid, denn die Erwartungen im Vorfeld waren definitiv etwas größer. Dass Jess, Sandy, Nadja und Lucy daran zu knappern hatten, versteht sich von selbst. Trotzdem stand für alle vier eigentlich immer fest, dass sie sich davon nicht entmutigen lassen und ein weiteres Album produzieren werden. Einzig der Zeitpunkt dafür war völlig offen. Damit konnten sie allerdings ohne Zeitdruck die Arbeit aufnehmen und in aller Ruhe Ideen sammeln. Dazu haben sie sich Hilfe von bekannten Größen aus der Musikwelt wie Robert Bell oder Nasri Atweh geholt, waren in New York und Los Angeles und haben aufgetankt, um nun wieder aus der Asche aufzusteigen. Dabei hat es sicherlich geholfen, dass die Band schon länger im Geschäft profiliert ist und man nach einer langen Erfolgsphase vor der Trennung genügend Erfahrung sammeln konnte, um nun auch mit dieser Niederlage angemessen umgehen zu können. Man hat eingesehen, dass man musikalisch eine neue Richtung einschlagen muss, um an alte Zeiten anknüpfen zu können. Ob dies gelingen wird, müssen die nächsten Monate zeigen. Mit "Welcome to the Dance" haben die vier jedenfalls ein mutiges Album entwickelt, dass zum Ausdruck bringen soll, dass mit ihnen noch zu rechnen ist.
Für die Besprechung dieses Albums wurden nur sieben Titel der eigentlich 14 Songs des Albums auf dem Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, weshalb die Bewertung des kompletten Albums leider hier nicht möglich ist. Trotzdem zeigen schon diese 50% ziemlich deutlich, wo die Reise hingehen soll. Die Songs werden durch viel Elektronik unterstützt, sparen nicht an R&B-Elementen und zeigen in der Tat ein neues Gesicht der No Angels. In den Songs ist im Besonderen zu spüren, dass sich die vier Mädels stark fühlen und sehr selbstbewusst geben. Das animiert regelrecht zur Bewegung, weshalb der Titel des Albums wohl kaum besser gewählt werden konnte. Trotz der ganzen Aufmachung drumrum versuchen die vier allerdings auch weiterhin ihre Stimme zur Geltung zu bringen, was nicht immer funktioniert. Das ist schon schade, weil das immer eine Stärke der Band war. Auch verabschieden sich die No Angels nicht völlig von ihren Balladen, allerdings sind die nichts Besonderes und gehen zwischen den Dancenummern regelrecht unter. Da wünscht man sich doch solch dezente Nummern wie "Washes over me" zurück, die ohne großen Aufwand gestaltet worden. Manchmal ist weniger eben mehr. Aber vielleicht ist es auch genau das, was die No Angels mit diesem Album zum Ausdruck bringen wollen. Sie haben wieder Power und lassen die Vergangenheit hinter sich. Da kann man auch mal klotzen statt kleckern.
Insgesamt kann man also von einem gelungenem zweiten Reunion-Album sprechen, das mit vielen Elementen experimentiert, gute Laune ausstrahlt und sich frohen Mutes von Titel zu Titel hangeln scheint. Das dabei in letzter Konsequenz die frühere Abwechslung mit romantischen Balladen verloren geht, ist durchaus zu verkraften. Die No Angels sind jedenfalls nicht unter zu kriegen und melden sich selbstbewusst zurück. Da bleibt nur zu hoffen, dass dies auch bei der breiten Masse ankommt, denn von der hat die Band immer gelebt und die braucht sie bestimmt auch als Bestätigung.
Fazit
"Welcome to the Dance" kann durch die peppigen Nummern überzeugen, aber das Potenzial der Band ist nicht vollkommen ausgeschöpft. Wahrscheinlich darf man von den vier Engeln aber doch noch Einiges erwarten. Jetzt laden sie zum Tanzen ein und dieser Einladung kann man gerne folgen.
Artistpage
Tracks
1. | One Life | |||
2. | Thunderstorm | |||
3. | Rebel | |||
4. | Welcome To The Dance | |||
5. | Derailed | |||
6. | Dance-Aholic | |||
7. | Shut Your Mouth | |||
8. | Up Against The Wall | |||
9. | Young Love | |||
10. | Too Old | |||
11. | Down Boy | |||
12. | Stop | |||
13. | Minute By Minute | |||
14. | Say Goodbye |
Emil Groth - myFanbase
09.09.2009
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 11.09.2009Genre: R&B, Dance
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