Unter dem Eis
Nachdem die Berliner Band Eisblume im Sommer 2008 mit Ich + Ich auf Tour ging, sind sie seit 2009 nun auf eigener Tournee. Ihr Debütalbum wurde am 6. März 2009 veröffentlicht und platzierte sich sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz in den Top 100.
Nach Silbermond und Juli kommt jetzt also Eisblume. Aha. Doch, wer glaubt, dass die Berliner Band wie ihre bereits erfolgreichen Kollegen der deutschen Pop- und Rockmusik ein durchaus interessantes und weitaus radiotaugliches Album mit "Unter dem Eis" hinlegen, der irrt.
Der Versuch, ein ordentliches Album zu präsentieren, scheitert schon im Ansatz. Frontfrau Sotiria Schenk und ihre Band, Golo Schultz (Keyboards), Philipp Schardt (Bass), Philipp Schadebrodt (Drums) und Christoph Hessler (Gitarre), haben noch längst nicht ihren Stil gefunden. Das mag ja auf der einen Seite nicht schlecht sein, weil es für Vielfältigkeit und Kreativität steht, doch wenn man so gut wie gar nichts mit den Kompositionen und Texten zu tun hat und das lieber anderen überlässt, geht das ziemlich in die Hose. Insbesondere, weil fast jeder Song von einem anderen Autor verfasst und komponiert wurde. Diese vielen Köche, in diesem Falle 15 Personen, haben sprichwörtlich den Brei verdorben.
13 Songs enthält das Debütalbum von Eisblume, darunter ist ein Instrumentalstück, mit dem es sofort beginnt, "Dämmerung". Dieses und ebenso die Coverversion von Subway To Sally "Eisblumen" schlagen sich noch ganz gut, auch wenn das Original der Metalband bei Weitem besser klingt und vor allem im Ohr bleibt. Die Band hat sich schwer getan, bei den Musikstücken, sich für stilvolle und radiotaugliche Melodien zu entscheiden, sodass diese wiederum einen Wiedererkennungswert erhalten. Dieses Album ist somit Chaos pur. Es stellt zwar Experimentierfreude dar, die allerdings als Unbeholfenheit herüberkommt. Funktioniert hat das nur bei sehr wenigen Songs, wo man dann auch direkt erleichtert aufatmet und denkt: Geht doch Leute! So beispielsweise bei "Zeit Bleibt Nicht Stehen" und "Leben Ist Schön", auch wenn Letztgenannter schnell anfängt, zu nerven. Textlich gibt es an den Songs von Eisblume nichts auszusetzen, was die zwei Punkte erklärt. Fragt sich nur, ob diese Qualität bei den kommenden Alben anhält. Eigentlich reicht mir schon dieses Album, doch wollen wir mal nicht so sein.
Als einziger Song auf diesem Album weiß "Louise" zu überzeugen, ebenfalls eine Coverversion, nur auf Deutsch gesungen. Das Original ist von der Berliner Band bell book + candle. Eine großartige Ballade durch und durch über bedingungslose Liebe, die über den Tod hinausgeht. Es irritiert mich schon, dass eigentlich nur die Coverversionen überzeugen und der Rest einfach nur Trash ist.
Fazit
Insgesamt wirkt das Debütalbum sehr uninspiriert und aufdringlich. Die Band sollte mal in sich gehen und entscheiden, für welche Musik sie eigentlich stehen und was sie spielen wollen. Sollten sie weiterhin Silbermond, Juli oder Annett Louisan nachäffen, besteht die Gefahr, dass sie eine Eintagsfliege im Musikgeschäft bleiben. Mich soll das nicht stören, mich hat die Chartsplatzierung des Albums "Unter dem Eis" auch nicht groß beeindruckt.
Anspieltipps
Louise
Artistpages
Weitere Ausführungen
Tracks
1. | Dämmerung | |||
2. | Eisblumen | |||
3. | Zeit Bleibt Nicht Stehen | |||
4. | Leben Ist Schön | |||
5. | Überleben | |||
6. | Land In Sicht | |||
7. | Hoffnung | |||
8. | Zeit Zu Gehen | |||
9. | Stern | |||
10. | Liebe Heißt Schmerz | |||
11. | Sieben Mal | |||
12. | Unter Dem Eis | |||
13. | Louise | |||
14. | Eisblumen | Videoclip |
Dana Greve - myFanbase
11.09.2009
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 06.03.2009Genre: Rock, Pop, Experimental
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