Bewertung
Colbie Caillat

Breakthrough

Im Sommer vor zwei Jahren war die Kalifornierin richtig angesagt mit ihrer Hitsingle "Bubbly" und dem zugehörigen Debütalbum. Nun steht ihr neues Album in den Startlöchern, mit weiteren sonnigen, eingängigen Ohrwürmern.

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Das zweite Album von Colbie Caillat, "Breakthrough", gestaltet sich wie ein Spaziergang vom Spätsommer in den Herbst. Es gibt gefühlvolle Balladen, stimmungsvolle Lagerfeuernummern und ganz viel Liebe, Sehnsucht und Herzschmerz. Musikalisch klingt "Breakthrough" dagegen, wie auch schon der Vorgänger, nach gewöhnlichem Radiopop ohne Ecken und Kanten.

Und genauso ungefährlich beginnt auch das Zweitwerk der Sängerin mit dem Stück "I Won't", welches durch Akustik-Gitarren locker, entspannt und sommerlich klingt. Dazu gesellt sich ein eingängiger Refrain, ganz nach dem Rezept des Debütalbums. Eine Art Shania Twain-Touch strahlt das langweilige Countrypop-Stück "Begin Again" aus, das ebenfalls andeutet, dass sich im Vergleich zum Vorgänger nur weniges geändert hat. Leider kann auch das folgende "You Got Me" mit nur wenigen gelungenen Momenten überzeugen. Der Refrain ist zwar poppig und geht locker ins Ohr, aber das haben wir doch alle schon wesentlich besser gehört als hier.

Nicht wesentlich anders funktioniert die Single "Fallin' For You", welche ebenfalls nach dem üblichen Schema geschrieben wurde, aber einen Refrain enthält, dem man sich nur kaum entziehen kann, so sonnig und schön klingt es in den Ohren. Doch leider bläst uns Colbie dann auch gleich wieder Langeweile in genau diese Ohren. "Rainbow" geht "hier rein und da wieder raus", besonders die männlichen Backgroundvocals schmälern den ohnehin schon geringen Spaß noch mehr. Es folgt ein Duett mit dem Songwriter Jason Reeves, der sich auf dem stimmlichen Niveau von Caillat befindet. Die Harmonien passen, auch die Melodie ist okay, jedoch bleibt hier kaum etwas hängen.

Dann wird es etwas gemütlicher: "I Never Told You" verbreitet mit Klavier und Gitarre einen Hauch Romantik, wenn Colbie sich die Zeilen "I Miss Those Blue Eyes - How You Kiss Me At Night - I Miss The Way We Sleep" von der Seele singt. Diese Ballade geht tatsächlich direkt ans Herz, das hat die Sängerin schön gemacht. Bitte mehr davon. Doch die Freude hält nicht lang, denn mit "Fearless" folgt ein seltsamer Song, der hauptsächlich durch den schlechten Soundmix zerstört wird. Eine ganz üble Percussion wurde hier völlig unpassend und viel zu laut über den Gesang gelegt. Dabei wäre der Song eigentlich verhältnismäßig abwechslungsreich, aber so ist er ungenießbar.

Der letzte Part des Albums könnte dagegen nicht unterschiedlicher sein. Da wäre zunächst das gelungene "Runnin' Around", dem man schon nach den ersten Akkorden das Hitpotential abnimmt. Solche melancholischen, sommerlichen Ohrwürmer passen perfekt zur Stimme der Kalifornierin. Doch dann folgt ein flotter Dreier der Langeweile mit dem "Breakthrough", "It Stops Today" und "Breakin' At The Cracks". Songs die so belanglos sind, dass man sie am liebsten vom Album schmeißen würde. Zum Abschluss des Album gibt es ein Duett mit dem Singer/Songwriter-Überflieger Jason Mraz. Das Stück "Lucky" geht soweit in Ordnung, ist aber auch nicht wirklich spannend. Von dieser Zusammenarbeit hatte ich mir wesentlich mehr versprochen.

Fazit

Jene Leute, die am Debütalbum der Sängerin ihre Freude hatten, werden auch dieses mal nicht enttäuscht. Alle anderen werden um den ein oder anderen Song im Radio nicht herum kommen. Colbie Caillat liefert "Easy Listening", also leichte Kost für Jedermann, ab. Das wesentlich bessere Album dieser Richtung hat Mandy Moore mit "Amanda Leigh" abgeliefert. An die Interessierten: Bitte weiterhören!

Anspieltipps

Fallin' For You

Runnin' Around

Artistpage

ColbieCaillatMusic.com

Tracks

1.I Won't
2.Begin Again
3.You Got Me
4.Fallin' for You
5.Rainbow
6.Droplets
7.I Never Told You
8.Fearless
9.Runnin' Around
10.Break Through
11.It Stops Today
12.Breakin' at the Cracks
13.Lucky

Christian Finck - myFanbase
11.09.2009

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