Club Sounds Vol. 50

Kein Wunder dass es die Club Sounds schon zu ihrer 50. Ausgabe geschafft haben, denn was muss eine Compilation bieten, damit sie erfolgreich ist? Eigentlich nur zwei Dinge: Eine gute Auswahl an erfolgreichen Mainstream-Hits der letzten Monate und die dazugehörende Vielfalt an Tanzstilen und Rhythmen. Zum Jubiläum belohnt uns die Agentur mit 3 CDs, die zwar randvoll sind, und zudem eine gute Vielfalt bieten, jedoch ist dies der erste Eindruck, und der täuscht ein wenig. Schließlich ist es ja so, dass wer House-Musik vergöttert, nicht unbedingt ein Fan von Trance oder Jumpstylemusic ist, oder eben umgekehrt. Ebenso vermisst man auf dieser CD immer wieder gängige Sounds des Minimal oder feinster Electronic, denn diese Varianten gehören genauso zum Clubsound des 21. Jahrhunderts dazu. Eine einfache Antwort auf diesen Verlust wäre wohl, dass es kaum abgeflachten Mainstream in dieser Kategorie gibt, und es so aus dem Repertoire beziehungsweise dem Rahmen der Bedingungen fällt.

Doch nun zu den einzelnen CDs. Club Sounds Vol. 50 setzt nicht unbedingt einen gelungenen Start hin mit ihrem eigenen Mix "So Pure", denn was einen Clubber überhaupt nicht gefällt, sind eintönige altbekannte Schinken, die nichts neues bieten, und so kommt eben dieser Mix daher, welchen jeder Anfänger-DJ bei sich zu Hause mixen könnte. Und so geht es mit dieser CD weiter, erst ab dem vierten Song erwartet uns ein fulminanter Einstieg in einen gelungen Abend mit dem Song "Das geht ab" von Frauenarzt der von Manny Marc unter die Fittiche kam und dem Trashpop so einen Hauch von House und Dub-Music verlieh. Weitere Hits der Extravaganz auf dieser CD wären die Songs von Discobitch, Platinum Deejayz, DJ Oriska oder JamX.

Die zweite CD geht hierbei nun in eine ganz andere Richtung, und bietet nur dem etwas, der auf schrille, harte Töne und fette Beats steht. Im schnellen Takt und fast schon immer den gleichen Akkorden überragen sich die Künstler im Trance und Technobereich selbst. Einziges Handicap an dieser CD sind die letzten drei Songs – Rockstroh, Pink und The Gossip – sie mögen irgendwie nicht in das Konzept dieser Scheibe passen. Womöglich wurden sie aber auch nur kurzerhand hereingenommen, und ein wenig Pluralismus vorzutäuschen.

Jetzt kommt aber etwas, das hätte man wohl nicht erwartet. Wer ein Fan der Global Deejays ist, wird sich über die Global Brothers wohl genauso erfreuen, denn mit ihrem persönlichen Mix für diese Compilation heben sie alle Fehler, die die Produzenten gemacht haben, wieder auf. Neben einer guten Auswahl an - auch für erfahrene Clubgänger - unbekannten Songs und guten Übergängen verleiten sie einen zum mitfeiern und tanzen, und das ununterbrochen. Einzig und allein ANT1 ihr Figaro passte nicht so wirklich in ihr Konzept.

Fazit

Eine gelungene Zusammenstellung an bekannten und weniger bekannten Housetracks sollte Fans dazu anregen sich diese Scheibe zu kaufen. Es wäre auch ein Lied von DJ Antoine dabei.

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