Sleeping with Ghosts

Mit den Hymnen "This Picture" und "The Bitter End" haben Placebo für die übrigen Songs ihres vierten Albums "Sleeping with Ghosts" die Messlatte hoch angelegt. Dass sie diesen Maßstab fast durchweg beibehalten können, zeigt ein näherer Blick auf die verbleibenden Titel.

Mit dem reinen Instrumentalopener "Bulletproof Cupid" starten Placebo überraschend heavy in ihr neues Album; jedoch folgt mit "English Summer Rain" in gewohnter Manier ein mittelschneller Song mit ruhigen Synthieelementen und ebensolchen Zwischenparts. Die danach folgenden Singleauskoppelungen "This Picture" und "The Bitter End" bleiben sofort durch ihre gerade im Refrain eingängige Melodie, Brian Molkos markante Stimme – natürlich! – und den gewohnt melancholischen Texten im Ohr. Unterbrochen werden die beiden Nummern vom Titeltrack "Sleeping with Ghosts". Alles in allem, bis auf ein paar interessante Synthieeffekte und Stimmverzerrungen, ein eher langweilig monoton geratener Song. Daran grenzt sich leider auch das quälend langsam verzerrte "Something Rotten" an.

Schneller und rockiger geht es mit "Plasticine", "Second Sight" und dem genialen unübertroffenen "Protect Me from What I Want" weiter – alles Songs mit Ohrwurmcharakter, die durchaus als Singleauskoppelung geeignet gewesen wären und sich an das Konzept der bereits erwähnten Singles anpassen. Als Ausgleich gibt es dann die drei schmerzlich schönen Balladen "Special Needs", "I'll be Yours" und "Centrefolds" mit dem klar erkennbaren Placebostempel. Mit letzterem Song klingt das Album im Gegensatz zum Opener dann mit fast ausschließlicher Pianobegleitung dementsprechend ruhig aus.

Insgesamt setzen Placebo bei ihrem vierten Werk mehr auf elektronische Elemente als bei den Vorgängern, dennoch brechen sie nicht mit ihrem gewohnten und bereits sehr gut bewährten Bandstil. So servieren sie den Hörern ein Album auf dem sich Midtemponummern und (Rock-)Balladen - allesamt mit melancholischer Grundstimmung - abwechseln.

Fazit

"Sleeping with Ghosts" ist im Großen und Ganzen ein typisches – aber sehr gelungenes - Placebo-Album, an dem sich sowohl Fans als auch Neueinsteiger bis zum bitteren Ende erfreuen können.

Anspieltipps

Protect Me from What I Want

Second Sight

This Picture

Special Needs

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