Bewertung
Gods Of Blitz

Under The Radar

Mit zwei neuen Bandmitgliedern, nämlich Carsten am Minimoog und Nico am Mikro, legen die Gods Of Blitz nun ihr drittes Album "Under The Radar" vor – und auch wenn Pressetexte von einer "neuen Ebene" sprechen, so stellen die Deutschen doch weiterhin nur eine unbekanntere Alternative zu Genregrößen wie den Hives, Mando Diao, den Rakes oder auch den Beatsteaks dar.

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Deren Sound jedoch haben sie beinahe perfektioniert: "Ja, genau", nickt man wissend, als die ersten Töne vom Opener "ZigZag" ertönen. "So soll dieser angesagte, rotzige Indie-Rock/Pop-Punk/Garage-Rock klingen! Genau so eingängig, aber deswegen nicht glatt poliert, sondern immer ein wenig ruppig und roh. Mit großem Spaßfaktor, ein bisschen was zum Mitgrölen und dennoch nicht komplett hohl."

Beim stürmischen "New Dimension" wird man doch etwas stutzig: "Hmmm", macht man, "das wirkt mir jetzt aber doch etwas arg klischeehaft. Und das haut ja auch irgendwie viel zu sehr in Power-Punk-Rock-Kerbe, die doch schon vor Jahren zum Gähnen langweilig wurde." Auch das Geschrammel von "Teenage Thoughts" kommt dem halbwegs gebildeten Hörer bekannt vor: "Ach", sagt man enttäuscht, "das kenn ich doch von überall her! Das klingt ja jetzt wirklich 08/15!" – Drei Refrains später ist man aber schon wieder geneigt, die Meinung zu revidieren: "Ja, schon", lenkt man ein, "es mag vielleicht nicht neuartig sein, aber es geht definitiv ganz toll ins Ohr!"

Ein Lied danach, "The Knight": "Aha", hört man erstaunt auf, "das ist ja jetzt fast noch eingängiger und lässiger! Also, vielfältig wirken die trotzdem irgendwie." Bei "Gentleman Bankrobber" angelangt: "Sieh an", lächelt man gönnerhaft, "da lässt man den Synthie-Mann ja sogar in den Vordergrund. Da folgt man quasi dem aktuellen Trend." Nachsatz: "Klingt aber trotzdem interessant, hebt sich auf jeden Fall ab."

Ein bisschen später, als das Livestimmung versprühende "Heaven’s Coming Down" läuft: "Natürlich", erkennt man, "live ist diese Band sicher jedes Mal toll, so auf Festivals oder als Vorband. Stimmungsbomben und gute Laune und Pogo und so. Aber würde ich mir die auf Album recht viel öfter anhören?" Nachdenkliches, unsicheres Schweigen.

Gegen Ende hin, "Make Out" schlägt wieder kraftvolle Töne an: "Ich weiß nicht recht", zuckt man mit den Schultern. "Das nervt jetzt zum Beispiel wieder total. Ah, zum Glück dauert der Song auch nur etwas über zwei Minuten." Etwas entspannter wirkt dagegen "The Sirens' Call": "Gut", atmet man erleichtert auf. "Hier klingen sie wieder deutlich souveräner und reifer. Aber halt auch wieder irgendwie wie all die anderen." Ein paar Momente hingehört beim abschließenden Song namens "Champagne Solution": "Jep, das klingt auch so."

Fazit

Das dritte Album der Gods Of Blitz hört sich so an, als hätten die Beatsteaks sämtliche Vertreter des Britrocks sowie des Schwedenrocks in ihre Garage eingeladen, um dort einen feuchtfröhlichen Karaoke-Abend zu veranstalten. "Halt!", möchte man noch schnell etwas loswerden. "Das ist jetzt gar nicht so einfältig, wie es hier klingt. Das ist manchmal vielleicht etwas belanglos und klischeehaft, kann andererseits aber auch Spaß machen, klingt kompakt und frisch von der Leber weg gespielt." Kurzes Stirnrunzeln, ein Seufzer, ein Schulterzucken. "Jaaaa", gibt man gedehnt zu, "natürlich würde ich das privat jetzt nicht unbedingt hören. Aber ich verspreche, wenn ich die irgendwo mal als Vorband sehe, ich werde mich aufrichtig darüber freuen!"

Anspieltipps

The Situation

The Knight

Gentleman Bankrobber

The Sirens' Call

Artistpage

GodsOfBlitz.com

Tracks

1.ZigZag
2.The Situation
3.New Dimension
4.Teenage Thoughts
5.The Knight
6.Work It Out
7.Gentleman Bankrobber
8.Where The Beats Have No Name
9.Heaven's Coming Down
10.You Wanner
11.Make Out
12.The Sirens' Call
13.Champagne Solution

Stephanie Stummer - myFanbase
24.09.2009

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