A Fool In Love
Es begab sich vor sieben Jahren, dass Indie-Labelboss Mike Batt – übrigens der Komponist von Art Garfunkels "Unten am Fluss"-Titelsong "Bright eyes" – Ausschau nach einer Jazzsängerin hielt. Zwei junge Ladies fielen ihm ins Auge: Ketevan und Florence. Während er letztere mit ihren 13 Jahren für noch zu jung für's Musikgeschäft hielt, wurde erstere ein Jahr später als Katie Melua weltbekannt. Nun, ein Jahr älter als jene damals, ist endlich Florences großer Augenblick gekommen: Ihr Debütalbum ist draußen.
Anders als ihr gemeinsamer Background vermuten lassen könnte, lässt sich "A Fool In Love" mit Katie Meluas Platten nicht vergleichen. Florence macht keinen ruhigen, poppig-eingängigen Jazz, sondern Soul. Nun aber keine Angst bekommen... Die Süd-Londonerin ist keine weitere Mitschwimmerin in Amys oder Duffys Fahrwasser. Nur ganz selten klingt sie mal nach den alten Motown-Fetzen. Florence hat sich eher dem puren Soul verschrieben, ähnlich wie Eva Cassidy, teilweise Rebekka Bakken, die frühe Joss Stone oder eben Kaliber wie Aretha Franklin. Immer wieder kann man sie sich prima im Musikfilm "The Commitments" vorstellen: Die knackigen Bläser, jammende E-Gitarren, der pulsierende Bass und die schneidigen Backgroundvocals rocken und Florence' starke, manchmal etwas zu harte Stimme sorgt für guten Drive. Gerade in der ersten Albumhälfte entsteht schnell der Wunsch auf ein Live-Erleben, weil man weiß, dass man da weggepustet wird. Einige wenige Songs verlangen ebenfalls nach einem Konzertbesuch, allerdings aus dem weniger positiven Grund, dass es ihnen doch auf Scheibe ein wenig an Schmackes und begeisternden Arrangements fehlt.
Wie Joss Stone auf ihrem ersten Album singt sie respektvoll, aber selbstbewusst und vergnügt (zum Glück noch nicht allseits bekannte) Songs von großen Stimmen: Gladys Knight, Ike & Tina Turner, Cher und Chuck Berry zum Beispiel. Die andere Hälfte der Lieder stammt aus Mike Batts Feder und braucht sich, was Rhythmus, Druck und, tja, einfach Soul angeht, nicht vor den Big Names zu verstecken. Cover und Neukreationen kann man nicht wirklich unterscheiden – die Stimmung passt durchgehend.
Fazit
Dem Namen der blonden Sängerin entsprechend hat das Album tatsächlich Flow und besticht mit rauen und rockigen Arrangements und Interpretationen alter und neuer Soulnummern. Miss Rawlings Stimmbegabung und Hingabe ans Genre des Ur-Souls lässt hoffen und vermuten, dass sie weiterhin reifen, Schwächen ausräumen und uns noch mit vielen weiteren Schmuckstücken beglücken wird.
Anspieltipps
Wouldn't Treat A Dog
Riverboat
Jump On The Wagon
A Fool In Love
Hard To Get
Artistpage
Tracks
1. | Wouldn't Treat A Dog | |||
2. | The Only Woman In The World | |||
3. | Riverboat | |||
4. | Jump On The Wagon | |||
5. | Wolf Man | |||
6. | A Fool In Love | |||
7. | Hard To Get | |||
8. | Can't Hold Your Hand | |||
9. | Take Me In Your Arms And Love Me | |||
10. | Can't Catch Me | |||
11. | A Dollar Of My Pain | |||
12. | Love Can Be A Battlefield |
Micha S. - myFanbase
04.10.2009
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 02.10.2009Genre: Soul
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Aktuelle Kommentare
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